Quintadena

Quintadena

Dies ist eine alphabetische Liste verbreiteter Bezeichnungen von Orgelregistern mit kurzen Erklärungen. Nicht berücksichtigt wurden historische oder ausländische Schreibweisen. Auch wenn sich die Bezeichnung von Registern an Bauart, Mensur oder Klang orientiert, sind diese keineswegs „genormt“. Einzelne Register können je nach Orgelbauer, Orgellandschaft oder Epoche verschiedene Namen oder Klangeigenschaften haben.

Inhaltsverzeichnis

Registergruppen

Wichtige Registergruppen sind:

Registerbezeichnungen

  • Aeoline: zu Beginn des 19. Jahrhunderts wie beim Harmonium ebenfalls zunächst ein Register mit durchschlagenden Zungen. Ab ca. 1820 setzte sich aber unter dem Namen „Aeoline“ ein offenes 8′-Labialregister mit sehr enger Mensur durch. In vielen romantischen Orgeln stellt dieses die zarteste Streicherstimme dar
  • Acuta: lat. = scharf, eine hochliegende Mixtur
  • Akustischer Bass: eine aus Oktav- und Quintpfeifen bestehende doppelte Pfeifenreihe zu Bildung tiefer Kombinationstöne, 64′ oder 32′, selten 16′. Beispielsweise besteht ein Akustischer Bass 32′ aus einer 16′- und einer 102/3′-Pfeifenreihe.
  • Bachflöte: siehe Blockflöte
  • Baarpfeife, auch Bärpfeife: kurzbechriges Zungenregister, 8′
  • Basson frz. Zungenregister, meist 16' nach Bauart des Hautbois (Oboe).
  • Blockflöte: konisches oder zylindrisches 4′ oder 2′-Labialregister mit weiter Mensur und weichem, füllendem, klarem Klang. In sehr alten Orgeln bezeichnet Blockflöte eine weit mensurierte Pfeifenreihe, die aus dem gotischen Blockwerk abgespalten wurde. Seit der Renaissance kann mit Blockflöte auch ein Register gemeint sein, dass den Klang des gleichnamigen Holzblasinstruments nachahmt.
  • Bombarde: kräftiges Zungenregister mit natürlich langen trichterförmigen Bechern in 32′- oder 16′-Lage; im Pedal als 32′-Register auch mit Kontrabombarde bezeichnet. Im Barock in Süddeutschland und Frankreich meist anstelle der sonst üblichen Posaunen gebaut.
  • Bordun: gedecktes 32′-, 16′- oder 8′-Register
  • Cello oder Violoncello: enges Streicherregister, meist 8′-Lage im Pedal
  • Clairon oder Clarine frz. Zungenregister, meist 4' nach Bauart der Trompette (Trompete).
  • Copl, auch Cop(p)el: süddeutsche Bezeichnung für Gedackt 16' oder 8′
  • Cor de Nuit französische Bezeichnung für Nachthorn, hier in der Regel jedoch als 8′ und in gedackter Bauweise
  • Cornopean: englisches Zungenregister mit voller Becherlänge, oft mit gedeckeltem Becher. Klanglich ähnlich einer Trompete, sehr grundtonreich, meist im Schwellwerk disponiert.
  • Cromorne: französisches, meist hohl intoniertes Krummhorn
  • Diapason: englische Bezeichnung für einen Prinzipal 8′; kommt in offener Bauweise (open diapason) aus Metall und Holz, aber auch als sehr weiter Gedackt (stopped diapason, meist aus Holz) vor. Ein 16′-Register im Manual wird double diapason genannt
  • Dolkan: trichterförmiges Labialregister, meistens 8′ oder 4′
  • Dulzflöte oder Dulcflöte: seltenes weiches Flötenregister, wird meist in der Lage 8′ oder 4′ gebaut
  • Dulzian, auch Dulcian: langbechriges Zungenregister in 32′-, 16′- oder 8′-Lage mit engen Schallbechern, die unten konisch und oben zylindrisch geformt sind
  • Fagott: Zungenregister mit natürlich langen trichterförmigen Bechern, die meistens oben verschlossen und mit seitlichen Bohrungen versehen sind, in 32′- oder 16′-Lage, leiser als Posaune, andere Bezeichnung: Basson
  • Flachflöte: Labialregister in weiter Mensur und mit sehr breiten Labien
  • Flöte: Labialregister weiter Mensur aus Holz oder Metall, 16′- bis 2′-Lage, sehr viele verschiedene Bauformen möglich
  • Flûte harmonique: überblasenes Flötenregister in weiter Mensur und doppelter Baulänge, bekannt in 8′- und 4′-Lage, als 4′ in der Regel als Flûte octaviante bezeichnet, oft in französischen Schwellwerken verbaut. Weicher und klarer Klang.
  • Fugara: offenes streichendes Labialregister enger Mensur, 8′- oder 4′-Lage, kommt meist im Schwellwerk vor, klanglich zwischen der Gambe und engem Prinzipal
  • Gambe oder Gamba: offenes streichendes Labialregister enger Mensur, 16′- bis 4′-Lage
  • Gedackt: gedecktes Labialregister, unterschiedliche Mensuren möglich, z. B. als Lieblich Gedackt enge, als Grobgedackt weite Mensur, 32′- bis 4′-Lage
  • Geigenprinzipal: eng mensuriertes Prinzipal 16′- bis 4′-Lage
  • Gemshorn: konische Pfeifen (Holz oder Metall), 16′- bis 2′-Lage, der Klang liegt zwischen Prinzipalen und Flöten, und ist je nach Stilrichtung hornig, leicht streichend (Romantik) oder weicher Flötenklang (Renaissance, Nachahmung des gleichnamigen Blasinstruments)
  • Glockenspiel: entweder echtes Glockenspiel mit Metallglocken, meist in 4′- oder 2′-Lage, oder Röhrenglocken oder hohe Aliquotmischung 13/5′ + 1′
  • Hautbois oder Oboe, frz. Zungenregister, meist 8'.
  • Hintersatz: Pedalmixtur, meist nicht repetierend
  • Hohlflöte: offenes Flötenregister mit zylindrischen Pfeifen, oft Holz, 8′ bis 2′, verschiedene Bauformen, der Klang ist rund und füllend
  • Holzflöte: meistens offenes Labialregister aus Holz, mit weitem Labium, 8′ oder 4′
  • Keraulophon: In Kontinentaleuropa hornartiges Zungenregister (Cavaillé-Coll), ähnlich dem Basetthorn, in England auch aeolinenartiges Streicherregister. Stets in 8'-Lage.
  • Klarinette: oft durchschlagendes Zungenregister mit leicht konischen Becher; kommt meist in 8′-Lage vor
  • Koppelflöte: Metall, halbgedacktes Register, wobei auf den Hut ein konischer Aufsatz gelötet wird. Klang hohl, flötig, obertönig, 8′ oder 4′, meist nur im Neu-Barock verwendet.
  • Kornett, auch Cornet oder Cornett: Gemischtes Labialregister, 3-fach bis 7-fach, immer terzhaltig, meist 5-fach, bestehend aus 8′ + 4′ + 22/3′ + 2′ + 13/5′, nicht repetierend, Mensur in der Regel weit, also keine Klangkrone. Der Klang ist hornartig, rund und füllend. Grand Cornet besteht aus einer Mixtur überblasender Flöten in 8′ + 4′ + 22/3′ + 2′ + 13/5′-Tonlage. Ein Kornett wird oft aufgebänkt, das heißt auf einem Pfeifenstock, der nicht direkt auf der Windlade aufliegt, sondern durch Kondukten mit dieser verbunden ist, erhöht aufgestellt
  • Krummhorn: Zungenregister mit zylindrischen Bechern meist natürlicher Länge, 8′, seltener 16′ oder 4′. Das Register gehört zu den ältesten bekannten Zungestimmen und ahmt den Klang des gleichnamigen Holzblasinstruments nach. In französischen Barockorgeln wird es oft sehr weit mensuriert und mit einem etwas hohlen Klang intoniert. Im romantischen Orgelbau wird es eng mensuriert und mit leichtem Strich intoniert.
  • Larigot: weit mensurierte Quinte 11/3
  • Lochgedackt: ein Gedackt mit einem Loch in der Mitte des Deckels. Es kann auch als Rohrflöte ohne Rohr betrachtet werden. Rohrflöten werden wegen des ähnlichen Klanges mitunter ganz oder teilweise als Lochgedackt ausgeführt.
  • Mixtur: eine Klangkrone (siehe auch Scharff und Zimbel), meistens nur aus Oktaven und Quinten bestehend, selten auch mit Terz
  • Mollterz: ein unechtes (14/5′ oder 33/5′) oder echtes (16/19′) Aliquotregister, prinzipalisch oder als Flöte
  • Nasat oder Nasard:, weit mensuriertes, oft gedeckt oder als Rohrflöte gebautes Quintregister 22/3
  • Nachthorn: Flötenregister mit einer der weitesten bei Orgeln vorkommenden Mensuren, mit zylindrischen Metallpfeifen und sehr schmalem Labium, sehr weicher und leiser Klang, manchmal auch als Gedackt gebaut, 16′ bis 2′
  • None: ein Aliquotregister, meistens 8/9
  • Oboe: Zungenregister mit trichterförmigen Bechern, erst eng dann oben weiter, oben teilgedeckt, meistens 8′
  • Oktavbass: Prinzipalregister im Pedal, aus Holz oder Metall, meistens 8′
  • Oktave: (in höheren Lagen auch: Superoktave, Oktävchen) Prinzipalregister in höherer Lage als der Prinzipal des entsprechenden Werkes, (Oktave 8′ wenn Prinzipal 16′), 16′ bis 1′
  • Physharmonica: spezielles Zungenregister, sehr selten Anfang des 20. Jahrhunderts gebaut
  • Progressio Harmonica Tiefliegende Mixtur, repetierend.
  • Piffaro: manchmal schwebende Stimme, mitunter auch zweifache Stimme, z. B. im Pedal 4′ + 2′
  • Plein jeu (frz. „volles Spiel“): französisch für Großmixtur, auch französische Bezeichnung für das Labialplenum
  • Pommer: meistens ein gedecktes, enges 16′- oder 8′-Register, klanglich zwischen Gedackt und Quintatön
  • Posaune: Zungenregister in mittelweiter Mensur, mit natürlich langen trichterförmigen Bechern in 32′- oder 16′-Lage, manchmal auch 8′, meistens im Pedal, abgesehen von Hochdruckregistern und Horizontaltrompeten oft lautestes Register einer Orgel; schmetternder, feierlicher Klang, aber meist (besonders in 32′-Lage) schwächer als die ähnlich verwendete Bombarde
  • Praestant: manchmal Synonym für Prinzipal, vor allem wenn er im Prospekt steht, im französischen Raum als Prestant Bezeichnung für die Oktave 4′
  • Prinzipal: zylindrisch offenes Labialregister mittlerer Mensur, wichtigste Registerfamilie jeder Orgel, 16′ bis 1′, im Pedal auch 32′, Prospektpfeifen sind fast immer Prinzipale
  • Querflöte, auch mit Querpfeife, Flûte traversière oder Traversflöte bezeichnet: oft überblasendes, offenes Flötenregister von doppelter Körperlänge, ahmt den Klang des gleichnamigen Holzblasinstruments nach.
  • Quintadena: auch Quintade, Quintaden oder Quintatön, eng mensuriertes Gedackt mit besonders niedrigen Aufschnitt, sehr ausgeprägtem 3. (Quinte) und 5. (Terz) Teilton, 16′- bis 4′-Lage
  • Quinte: weit mensuriert ein Aliquotregister zu 51/3′, 22/3′ oder 11/3′, zur Bildung akustischer Register zu 211/3′ oder 102/3′ im Pedal, prinzipalisch mensuriert als 22/3′ oder 11/3′ zum Prinzipalchor gehörend (kein Aliquotregister)
  • Quintatön: siehe Quintadena
  • Rankett: kurzbecherige Zungestimme, meist zu 16′, im Klang kräftiger als die meisten Regale. Bei einer Bauform sind die gedeckten hölzernen Becher mit zahlreichen kleinen Löchern an den Seitenwänden versehen. Das Register ahmt den Klang des gleichnamigen Holzblasinstruments nach.
  • Rauschpfeife: gemischte Stimme, in der Regel aus 2′ und 11/3′, da die hohen Tonlagen nicht vorkommen, ist das Register nicht repetierend
  • Rauschquinte: prinzipalische gemischte Stimme aus 22/3′ und 2′ oder 22/3′ und 11/3
  • Regal: Zungenregister mit kurzen Bechern unterschiedlicher Form in 16′-, 8′- oder 4′-Lage, man unterscheidet z. B. Trichter- , Knopf- und Trompetenregal. Siehe auch Regal (Musikinstrument)
  • Rohrflöte: halbgedecktes Labial-Register, auf den Deckel des Hutes ist ein Röhrchen gelötet, welches die charakteristische Aufhellung der Klangfärbung bewirkt, meist 8′ oder 4′
  • Rohrquinte: ein Aliquotregister in der Form einer Rohrflöte (in der Regel 22/3′)
  • Salicet:, offene Streicherstimme, meist in 4'-Lage in der Romantik im Hauptwerk verwendet, seltener auch in 8' oder als Salicetbass 16' im Pedal deutsch-romantischer Orgeln
  • Salicional: (v. lat. salix, „Weide“), siehe Weidenpfeife
  • Schalmei: Zungenregister, meist 8′ oder 4′, zylindrische Becher mit einem stark konischen Aufsatz am oberen Ende des Bechers oder konische Becher, z. T. ebenfalls mit einem stark konischen Aufsatz am oberen Ende des Bechers. Das Register ahmt den Klang der Renaissanceschalmei nach.
  • Scharff, auch Scharf oder Acuta: hohe Klangkrone (siehe auch Mixtur und Zimbel) mit enger Mensur und hellem und durchdringenden Ton, meistens nur aus Oktaven und Quinten bestehend, aber auch mit Terz möglich
  • Schnarrpfeife: Zungenregister ohne Becher, platzsparend aber rauer Klang, wurde hauptsächlich in alten Orgeln verbaut, sofern wenig Raum zur Verfügung stand oder die Orgel transportabel sein sollte.
  • Schwebung: meistens zwei 8′-Register, die gegeneinander leicht verstimmt werden; erzeugen eine Schwebung (Unda maris, Voix celeste, Vox coelestis, Vox angelica u. a.)
  • Schwegel: (von althochdeutsch suegala: „Schienbeinknochen“) ist die Urform der Querflöte
  • Septime: ein Aliquotregister, meistens 11/7
  • Sesquialter, auch Sesquialtera: 2-fache Stimme von weiter Prinzipal-Mensur, die aus einer Quinte und der darüberliegenden Terz besteht, in der gebräuchlichsten Bauart aus 22/3′ + 13/5′ bestehend, manchmal auch 11/3′ + 4/5′ welches ab c1 in die erstgenannte Zusammensetzung repetiert
  • Sifflöte oder Sifflet: Flötenregister mit meist zylindrischen Pfeifen, welches nur in den hohen Tonlagen von 2′ und 1′ vorkommt, scharfer und durchdringender Ton
  • Spanische Trompete oder Chamade: horizontal, meist im Prospekt, angebrachte Trompete. Ein voll ausgebautes Chamadewerk enthält Spanische Trompeten in den Lagen 16′ Diskant, 8′ Bass/Diskant, 4′ Bass/Diskant und 2′ Bass, wobei der Teilungspunkt Bass/Diskant im Bereich der Taste c1 (in iberischen Barockorgeln immer bei c1/cis1) liegt.
  • Spitzflöte: konisch offenes Labialregister nicht zu weiter Mensur, 8′ bis 2′, dessen Pfeifen nach oben hin spitz zulaufen. Der Ton ist hell, aber nicht sehr stark
  • Spitzquinte: ein Aliquotregister in der Form einer Spitzflöte, meistens 11/3
  • Subbass: wichtiges gedacktes Labialregister im Pedal, kommt in fast jeder Orgel in der Lage 16′ vor, in größeren Orgeln auch 32′, im Klang sehr obertonarm, dunkel und unbestimmt
  • Superoktave: Bezeichnung für ein 1′- oder 2′-Prinzipalregister, wenn in einem Werk bereits tiefere Prinzipalregister vorhanden sind
  • Terz: ein Aliquotregister, meistens als Flöte, selten prinzipalisch, 62/5′, 31/5′, 13/5′, 4/5
  • Terzian: prinzipalische gemischte Stimme aus Terz 13/5′ und Quinte 11/3′ oder 31/5′ + 22/3′, letztere Kombination wird auch Tolosana genannt
  • Tromboncini: ein italienisches Regal mit rechteckigen Bechern (selten)
  • Trompete: Zungenregister mit natürlich langen trichterförmigen Bechern in 16′-, 8′- oder 4′-Lage, im Pedal auch 2′ oder 1′, dann meist Kornett genannt, fast in jedem Hauptwerk gebaut, schmetternder, lauter Klang, insbesondere bei französischer Intonation. An Großorgeln oft von 16' bis 4' voll ausgebaut.
  • Trompette Harmonique: Eine von Aristide Cavaillé-Coll erfundene Trompete französischer Bauart mit doppelter Becherlänge, meist im Récit.
  • Unda maris: (lat. Meereswelle) ein Schwebungsregister mit Pfeifenreihen in unterschiedlichen Bauformen (Flöten oder Streicher, Holz oder Metall), im Gegensatz zur Vox coelestis (Streicherschwebung) häufig unterschwebend, geht auf die italienischen Principalschwebungen zurück, wurde schon im Süddeutschen barock gepflegt.
  • Untersatz: meist gedecktes Pedalregister in 32′-, gelegentlich auch 16′-Lage, oft als Extension gebaut, so dass nur die tiefsten zwölf Pfeifen benötigt werden und die höheren Töne einem baugleichen, eine Oktave höher klingenden Register entnommen sind, Namensgebung wegen der Aufstellung tiefer als die übrigen Register, oft hinter der Pedal-Windlade.
  • Viola: offenes Labialregister enger Mensur, 8′, 4′, selten auch 2'
  • Viola da gamba: Labialregister, meist konisch, allerdings auch zylindrisch gebaut und zur Familie der Streicher gehörend und mit scharf streichendem Ton, sehr enge Mensur
  • Violonbass: Streicherstimme zu 16′, selten auch 32' im Pedal
  • Vox balenae: (lat. „Stimme des Wals“) 64′-Register; akustisch aus 32′ + 211/3
  • Vox coelestis oder Voix céleste: (lat. bzw. frz. „himmlische Stimme“) Schwebungsregister enger Mensur (Streicher), meist höherschwebend, 8′
  • Vox humana: (frz. voix humaine, lat. „Menschenstimme“) kurzbechriges 8′-Zungenregister mit unterschiedlichen Becherformen, aber stets kurzen Aufsätzen. Der Klang soll an die singende menschliche Stimme erinnern. Bei italienischen Orgeln des 16. und 17. Jahrhunderts als „Voce umana“ auch eine Prinzipalschwebung (Synonym mit Piffaro (Schwebung))
  • Waldflöte: weit mensuriertes Labialregister unterschiedlicher Bauart, meistens 2′
  • Weidenpfeife: offenes Labialregister enger Mensur, zarter Strich, meist 16′ oder 8′
  • Zimbel: (alte Schreibweisen: Cimbel, Cimbal, Cymbel) höchste gemischte Stimme (siehe auch Mixtur und Scharff), die den Zimbelstern labial nachahmt. Die Zimbel ist meist mit kleinsten Pfeifen von enger Mensur und sehr hoher Tonlage besetzt. Der Klang bewegt sich an der oberen Tongrenze und ist glitzernd hell

Namenszusätze

  • Bass (häufiger als Nachsatz bass): ein Register im Pedalwerk oder ein Register nur für die Basshälfte des Manuals, meist bei in Diskant und Bass geteiltem Manual
  • Diskant (oder als Nachwort cantus): ein Register nur für die Diskanthälfte des Manuals, meist bei in Diskant und Bass geteiltem Manual
  • Doppel
(1) ein Register mit Labialpfeifen, die jeweils zwei Labien besitzen
(2) ein Register mit hölzernen Labialpfeifen, bei der die beiden Pfeifen für eine Taste über eine gemeinsame Wand starr miteinander verbunden sind. Die Pfeifen stehen entweder im Einklang oder im Oktavabstand, wobei dann die untere Oktave gedeckt und die obere Oktave offen ausgeführt sind.
(3) ein Register mit je zwei Labialpfeifen für jede Taste, die entweder im Einklang oder im Oktavabstand stehen
  • Grob: im Klang fülliger und meist auch lauter als das gleichnamige Register ohne Vorsatz, oft weiter mensuriert als das gleichnamige Register ohne Vorsatz
  • Groß: meist gleiche Bedeutung wie Kontra, jedoch oft für Register im Hauptwerk
  • Holz: Holzpfeifen bei Labialregistern, Holzbecher bei Lingualregistern
  • Metall: (seltener Vorsatz) Metallpfeifen bei Labialregistern
  • Klein: klingt eine Oktave höher als das gleiche Register ohne Vorsatz, z. B. Gedackt 8′ → Kleingedackt 4′
  • Kontra: klingt eine Oktave tiefer als das gleiche Register ohne Vorsatz, z. B. Prinzipal 8′ → Kontraprinzipal 16′. Kontra bezeichnet meist ein Register zu 16′ oder 32′, häufig im Pedalwerk
  • Lieblich: im Klang zarter und meist auch leiser als das gleichnamige Register ohne Vorsatz, oft enger mensuriert als das gleichnamige Register ohne Vorsatz
  • Stentor: oder nur HD-Hochdruckregister, ein erhöhter Winddruck lässt die Pfeifen lauter klingen, wurde erst mit dem Einsatz von elektrischen Windmaschinen interessant. → Stentor.
  • Subkontra: (seltener Vorsatz) klingt zwei Oktaven tiefer als das gleiche Register ohne Vorsatz bzw. eine Oktave tiefer als das gleiche Kontraregister, z. B. Prinzipal 8′ → Kontraprinzipal 16′ → Subkontraprinzipal 32′. Subkontra bezeichnet meist ein Register zu 32′ oder (sehr selten) 64′ im Pedalwerk
  • Zart: meist gleiche Bedeutung wie Lieblich

Effektregister

  • Carillon: Glockenspiel
  • Cuculus: Kuckucksruf
  • Donner
  • Nachtigall auch Rossignol: Vogelgezwitscher oder Vogelgeschrey
  • Trommel Bassschwebung mit „wummerndem“ Effekt ähnlich wie eine Große Trommel
  • Zimbelstern

Nebenregister

  • Koppeln
  • Tremulant
  • Kalkantenruf: Um den Kalkanten zum Treten aufzufordern. Wird an manchen Orgeln an Stelle eines simplen „An/Aus“-Schalters verwendet.
  • Ventus: Lateinisch für „Wind“, wie der Kalkantenruf heute als „An/Aus“-Schalter gebraucht. Für Nichtorganisten nur schwer zu finden.
  • Registerzüge nichtakustischer Art wie „Fuchsschwanz“, bei dessen Betätigung aus einer Klappe ein Fuchsschwanz (vom Tier, nicht die Säge) hervorschnellt. Ein berühmtes Beispiel eines nichtakustischen Registerzugs ist der „Riesling 2fach“, gebaut in einer Orgel in der Weinbaustadt Cochem. Die Betätigung dieses Registerzugs lässt eine Schublade herausfahren, in der zwei Flaschen Wein liegen. Ein ähnliches Register gibt es im Dom von Ratzeburg; dort als „Rauschwerk“ betitelt und mit Whiskey bestückt. Im Kölner Dom erscheint bei Betätigung des Registers „loss jonn“ hinter einer Klappe der Kopf des damals amtierenden Dompropstes Bernard Henrichs mit aufgesetzter Narrenkappe.
  • Blinde Registerzüge (z. B. aus Symmetriegründen angebracht) teilweise mit den lustigsten Beschriftungen wie „Predigtabsteller“, „nihil sine me“ („nichts ohne mich“), „Noli me tangere“ („rühr mich nicht an“) oder „Schwyger 32′“ (Schwyger = Schweiger, der Schweigende). Oft sind diese Züge jedoch einfach mit „Vacat“ (vom lat. vacare = fehlen) oder überhaupt nicht beschriftet.

Siehe auch

Weblinks

  • www.organstops.org Enzyklopädie der Orgelregister auf Englisch (auch mit Klangbeispielen)]
  • www.aeoline.de Ausführliche Beschreibung wichtiger Orgelregister mit romantischen Klangbeispielen

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