- RM4SCC
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RM4SCC (Royal Mail 4 State Customer Code) ist ein von der Royal Mail in Großbritannien entwickelter Strichcode.
Geschichte
Der RM4SCC wurde in Großbritannien von der Royal Mail entwickelt, wird aber inzwischen auch in anderen Ländern (Schweiz, Österreich, Dänemark, Australien) verwendet, die aber unterschiedliche Definitionen der Zeichen verwenden oder den Code anders aufbauen. Der Weltpostverein hat auch entsprechende Spezifikationen herausgegeben.[1]
Aufbau und Eigenschaften
Jeder einzelne Strich nimmt einen von vier Zuständen (engl. 4 state) an, kodiert also zwei Bit. Die vier möglichen Zustände sind den Beispielen rechts zu entnehmen. Jeweils vier Striche bilden eine Gruppe von insgesamt acht Bit bzw. einem Byte und kodieren ein Zeichen.
Die Anordnung der gedruckten Zeichen ist in beide Richtungen definiert. D.h. der Code muss sowohl in Transportrichtung den Spezifikationen entsprechen als auch senkrecht dazu. In der Praxis bedeutet dies, dass zumindest scharfe senkrechte Striche gedruckt werden müssen. Zudem sind für die meisten Codes die Seitenverhältnisse vorgegeben.
Bei sehr hohen Geschwindigkeiten (zum Beispiel in der Briefsortierung 3,5 m/s) ist es nicht möglich die Direktbedruckung zum Beispiel mittels Tintenstrahldrucker innerhalb der Toleranzen zu realisieren. In der Regel sind Linien verzerrt und gebogen, was aus der geringen Flugzeit zwischen Erzeugung eines Punktes und dem Auftreffen auf der schnell bewegten Druckoberfläche zurückzuführen ist. Damit werden die Toleranzen für 2-dimensionale Codes in der Regel nicht mehr eingehalten oder die Codes müssen zu klein werden (Datenmenge und Lesesicherheit gering).
Der RM4SCC ist insbesondere für sehr hohe Geschwindigkeiten bei Direktdruck geeignet, da er Verzerrungen weitestgehend toleriert. Das nebenstehende Beispiel zeigt einen verzerrten Code. Er ist dennoch leicht lesbar, da in jedem Strich der Tracker vorhanden ist. Die Lesetechnik nutzt das als Trigger, um zu entscheiden ob darüber bzw. darunter etwas gedruckt wurde. Problematisch wird es, wenn die einzelnen Linien ineinander laufen, da dann der Takt des Trackers schwer zu finden ist. Auch sind schräglaufende Codes wesentlich schwerer lesbar, da dann erst aus dem Gesamtbild die Mittellinie mit dem Tracker zu suchen ist. Die Spezifikationen des Codes legen daher entsprechende Toleranzen fest.
Einzelnachweise
- ↑ UPU Technical Standards: S18 - ID-tagging of letter mail items
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