- Ausführender Produzent
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Executive Producer (EP) ist ein Beruf in der Unterhaltungsindustrie, der überwiegend im Film- und Fernsehbereich verwendet wird.
Als „Executive“ wird im englischen Wirtschaftssystem ein Geschäftsführer oder im Management tätiger leitender Angestellter bezeichnet. In Deutschland ist die Übersetzung „ausführender Produzent“ verbreitet, jedoch irreführend. Im eigentlichen Sinne müsste die korrekte deutsche Übersetzung des Executive Producers „geschäftsführender Produzent“ lauten.
Inhaltsverzeichnis
Definitionen
Die genaue Ausprägung von Aufgaben, Verantwortung und Führungsbefugnissen eines EP kann stark variieren:
- Arbeitet der EP bei einem Studiobetrieb wie der Bavaria oder Studio Hamburg oder einer großen Produktionsfirma, ist er meist der Produktionschef, in Teilen vergleichbar mit dem Herstellungsleiter.
- Hauptsächlich - vor allem in Deutschland - ist der Executive oft eine Art Ober- oder Chefproducer, der mehrere Produktionen überwacht.
Weitere Möglichkeiten:
- Bei US-Networks und großen Sendern ist er der für bestimmte Ressorts (z. B. Sport, News) oder alle Sendungen für eine bestimmte Zuschauergruppen (z. B. Kinder, Dokus) zuständige Abteilungsleiter.
- Manche EPs sind die Eigentümer eigener Produktionsfirmen und damit vergleichbar mit dem klassischen deutschen Auftragsproduzenten.
- Besonders bei Filmen wird der Titel auch an Leute vergeben, die in irgendeiner Form am Zustandekommen des Projekts beteiligt waren (z. B. als Rechteinhaber, als Vertreter der Coproduzenten, als Chefautor). Auch Prominente (z. B. ein Hauptdarsteller) können als EP angeführt werden, um die Medienaufmerksamkeit zu steigern.
- In der Musik-Branche ist es üblich, dass der EP der Hauptinvestor eines Projekts ist.
Berufsbeschreibung
Der EP bestimmt die inhaltlichen und finanziellen Rahmenbedingungen eines oder mehrerer Projekte, ohne unbedingt in jeden einzelnen künstlerischen oder technischen Aspekt der Herstellung direkt einbezogen zu sein.
Er führt die für die Einzelprojekte zuständigen Producer und Line Producer, leitet die Entwicklung von Ideen und prüft ihre Vermarktungschancen. Er plant die Finanzierung, überwacht das Gesamtbudget und dessen Verwendung. Er führt die Verhandlungen mit Sendern, deren Programmplanung, Werbekunden und Sponsoren. Er ist auch die letzte Entscheidungsinstanz bei der Auswahl von Autoren, Regisseuren, Darstellern, und Produktionsmitarbeitern.
Der EP trägt letztendlich die Verantwortung für Erfolg oder Misserfolg des Projekts.
Ausbildung und Berufsaussichten
Ein EP hat meist ein Studium im Bereich Massenmedien, Kommunikation oder Rundfunk/Fernsehen absolviert und war in der Regel vorher mehrere Jahre als Producer oder Herstellungsleiter tätig. Zur Zeit arbeiten allerdings in Deutschland auch einige EPs, die aus leitenden Positionen anderer verwaltender Berufe kommen, etwa aus dem Bankwesen. Nur den Besten und Begabtesten gelingt es, diese Position zu erreichen, und der Konkurrenzkampf ist hart.
EPs werden entsprechend der für diese Position erforderlichen Flexibilität und Fähigkeiten gut bezahlt. Ferner sind sie mitunter am Gewinn der jeweiligen Produktionsfirma beteiligt. Manche EPs ziehen Nutzen aus ihrer Erfahrung, gründen eigene Gesellschaften und entwickeln eigene Sendungen, die sie dann den Sendern anbieten.
Literatur
- Diana Iljine / Klaus Keil: Der Produzent. Das Berufsbild des Film- und Fernsehproduzenten in Deutschland. München: TR-Verlagsunion 1997 (Reihe Filmproduktion, Bd. 1)
- Bernd Klepin: Producer – ein Fremdwort. Köln: Aim 1999 (Nemoqua-Seminarskripte)
- Nemoqua (Hrsg.): Producer-Symposium 21./22. Juni 1997. Köln: Aim 1997 (Manuskript)
Siehe auch
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