Raku

Raku

Raku ist eine keramische Brenntechnik ursprünglich aus Korea später Japan. Man versteht darunter sowohl die Bezeichnung für die spezielle Tonmasse, wie auch die Bezeichnung für den gesamten Fertigungsprozess und die dadurch entstandenen Keramikarbeiten.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Raku-Vase

Raku bedeutet „Freude“ und ist zudem der Familienname einer japanischen Töpferdynastie. Die Technik verbreitete sich seit dem 16. Jahrhundert von Kyoto aus. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts verbreitete sich die Technik auch im Westen.

Der Legende nach wurde sie von Zen-Mönchen entdeckt, die ihre Schalen für die Teezeremonie selbst herstellten und sie dabei eines Tages mutwillig ins Feuer warfen, um zu sehen, was mit ihnen passiert.

Technik

Das glasierte oder unglasierte Gefäß wird – entgegen dem herkömmlich Verfahren Keramik zu brennen (langsames Abkühlen im geschlossenen Ofen) – wegen der starken Rauchentwicklung meist im Freien gebrannt. Bei diesem Niedrigbrand werden die rotglühenden Gefäße einzeln mit einer langen Zange dem Ofen bei Temperaturen um 1000° C entnommen und in einem Behälter mit organischem Brennstoff (Laub, Stroh, Heu, etc.) luftdicht eingebettet. Raku-Keramik ist oft relativ dickwandig, damit sie bei diesem Wechsel vom Ofen zum Behälter nicht zuviel Hitze verliert. Der entstehende Rauch (Kohlenstoff), der Sauerstoffentzug sowie die im Laub enthaltenen Mineralien wirken stark auf den Tonscherben und die Glasurfarbe ein. Blatt- und Grasabdrücke verewigen sich manchmal in der noch weichen Glasur. Durch die stark reduzierende Atmosphäre wird der noch weichen Glasur Sauerstoff entzogen. Die chemische Formel verändert sich teilweise, z.B. aus Kupferoxyd (grün) wird Kupfer (rot) und die Glasurfarbe ändert sich. Kohlenstoff (schwarz) dringt durch Haarrisse (Krack) und lagert sich im Tonscherben ein. Der Brennverlauf lässt sich beim Raku nur bedingt steuern, so daß jedes Stück ein unnachahmliches Unikat ist.

Raku-Masse

Teller, typisches Krakelee

Da die Gefäße durch die Brennweise kräftige Temperaturschocks unbeschadet überstehen müssen, ist die Raku-Masse meistens sehr grob und enthält einen hohen Anteil unplastische Bestandteile, wie zum Beispiel Bims, Sand oder Schamotte. Viele Experimente und Versuche sind notwendig, geeignete schockresistente und auch plastische oder feine Tonmischungen zu erhalten. Zusätzlich wirken sich geringer Kalkgehalt und Zusätze von Talkum und Lithiumoxid positiv aus, was allerdings auch andererseits die Bildsamkeit beeinflussen kann.

Raku-Glasuren

Raku-Glasuren schmelzen zwischen 800°C und 1000°C (Niedrigbrand). Die Glasuroberfläche reißt beim Abkühlen, wodurch das typische Krakelee entsteht. Färbende Oxide sind meist Eisenoxid und Kupferoxid wegen der starken Farbveränderung. Auch Metallsalze werden verwendet.

Weblinks


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