- Rakusa
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Ilma Rakusa (* 2. Januar 1946 in Rimavská Sobota (Slowakei)) ist eine Schweizer Literaturwissenschaftlerin, Schriftstellerin und Literaturübersetzerin.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Ilma Rakusa ist die Tochter eines slowenischen Vaters und einer ungarischen Mutter. Ihre frühe Kindheit verbrachte sie in Budapest, Ljubljana und Triest. 1951 liess sich die Familie in der Schweiz nieder. Ilma Rakusa besuchte die Volksschule und das Gymnasium in Zürich. Nach der Matura studierte sie von 1965 bis 1971 Slawistik und Romanistik in Zürich, Paris und Leningrad. 1971 promovierte sie mit einer literaturwissenschaftlichen Arbeit zum Thema "Studien zum Motiv der Einsamkeit in der russischen Literatur" zum Doktor der Philosophie. Von 1971 bis 1977 war sie Assistentin am Slawischen Seminar der Universität Zürich, an der sie seit 1977 als Lehrbeauftragte wirkt. Neben dieser Tätigkeit ist sie als Übersetzerin aus dem Französischen, Russischen, Serbokroatischen und Ungarischen und als Publizistin (Neue Zürcher Zeitung und Die Zeit) tätig. Heute lebt Ilma Rakusa als freie Schriftstellerin in Zürich.
Rakusa ist Mitglied des Kuratoriums der Allianz Kulturstiftung[1].
Auszeichnungen und Ehrungen
- 1987: Hieronymus-Ring des deutschen Übersetzerverbandes
- 1991: Petrarca-Übersetzerpreis
- 1995: Swiss Writer-in-residence Max Cade Institute USC Los Angeles
- 1998: Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung (Anerkennungspreis)
- 1998: Schillerpreis der Zürcher Kantonalbank
- 2003: Pro Cultura Hungarica
- 2003: Adelbert-von-Chamisso-Preis
- 2004: Johann-Jakob-Bodmer-Medaille der Stadt Zürich
- 2005: Preis des internationalen Literaturfestival Vilencia (SLO)
- 2005 Chamisso-Poetikdozentur des Mitteleuropazentrums der Technischen Universität Dresden und der Sächsischen Akademie der Künste
- Ehrengabe des Kanton Zürich 1988, 1994, 1997 und Ehrengabe der Stadt Zürich 1990 und 2001
- Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt
Werke
- Studien zum Motiv der Einsamkeit in der russischen Literatur, Dissertation, Herbert Lang Verlag, Bern u. a. 1973
- Wie Winter (zusammen mit Felix Philipp Ingold), Gedichte, Edition Howeg, Zürich 1977
- Sinai, Bild-Text Buch, Edition Howeg, Zürich 1980
- Die Insel, Erzählung, Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 1982
- Miramar, Erzählungen, Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 1986
- Leben, 15 Akronyme, Edition Howeg, Zürich 1990
- Steppe, Erzählungen, Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 1990
- Les mots, morts(zusammen mit Regine Walter), Gedichte, Edition Howeg, Zürich 1992
- Jim, 7 Dramolette, Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 1993
- Farbband und Randfigur, Vorlesungen zur Poetik, Droschl Verlag, Graz 1994
- Ein Strich durch alles, 90 Neunzeiler, Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 1997
- Love after love, 8 Abgesänge, Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2001
- Von Ketzern und Klassikern, Streifzüge durch die russ. Literatur, Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2003
- Langsamer! Gegen Atemlosigkeit, Akzeleration und andere Zumutungen. Literaturverlag Droschl, Graz 2005 - 3. A. 2006. ISBN 3-85420-692-5 . 91 S.
- Stille. Zeit, Essays, Tartin Editionen, Salzburg 2005
- Durch Schnee, Erzählungen und Prosaminiaturen (mit einem Nachwort von Kathrin Röggla), Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2006
- Zur Sprache gehen (Dresdner Chamisso-Poetikvorlesungen 2005)
Dresden: Thelem 2006 ISBN 978-3-937672-49-6 Mehr zum Buch [1]
- Garten, Züge, Eine Erzählung und 10 Gedichte, Edition Thanhäuser, Ottensheim 2006
Herausgeberschaft
- Gedichte an Gott sind Gebete, Verlag der Arche, Zürich 1972 (zusammen mit Felix Philipp Ingold)
- Alexander Solschenizyn: Kirche und Politik, Verlag der Arche, Zürich 1973 (zusammen mit Felix Philipp Ingold)
- Einsamkeiten, ein Lesebuch, Verlag der Arche, Zürich 1975
- Russische Kinder, Verlag der Arche, Zürich 1979 (zusammen mit Hugo Schmid)
- Dostojewskij in der Schweiz, ein Reader, Insel Verlag, Frankfurt am Main 1981
- Marguerite Duras, Materialienband, Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 1988
- Anna Achmatova: Gedichte, Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 1988
- Danilo Kiš: Homo poeticus, Gespräche und Essays, Carl Hanser Verlag, München 1994
- Joseph Brodsky: Haltestelle in der Wüste, Gedichte, Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 1997
- Marina Zwetajewa: Versuch, eifersüchtig zu sein, Gedichte, Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2002
- Europa schreibt (zusammen mit Ursula Keller), Essays aus 33 europäischen Ländern, Edition Körber Stiftung, Hamburg 2003
- Ilma Rakusa / Mohammed Bennis: Die Minze erblüht in der Minze, Arabische Dichtung der Gegenwart, Carl Hanser, München 2007
Übersetzungen
- Marguerite Duras: Im Sommer abends um halb elf, Suhrkamp Verlag, Frankfurt a. Main 1990
- Marguerite Duras: Der Liebhaber, Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 1985
- Marguerite Duras: Sommer 1980, Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 1984
- Marguerite Duras: Das tägliche Leben, Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 1988
- Leslie Kaplan: Das Buch der Himmel, Ferdydurke Verlag, Zürich 1992
- Imre Kertész: Ich – ein anderer, Rowohlt Verlag, Berlin 1998
- Péter Nádas: Ohne Pause, Rowohlt Taschenbuch Verlag Reinbek, Reinbek bei Hamburg 1999
- Danilo Kiš: Ein Grabmal für Boris Dawidowitsch, Suhrkamp Verlag, München 1987
- Danilo Kiš: Der Heimatlose, Carl Hauser, München 1996
- Danilo Kiš: Sanduhr, Carl Hauser, München 1988
- Danilo Kis: Die mechanischen Löwen (Übersetzung zusammen mit Peter Urban), Carl Hauser, München 2007
- Michail M. Prischwin: Meistererzählungen, Manesse Verlag, Zürich 1988
- Alexej Remisow: Die Geräusche der Stadt, Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 1996
- Alexej Remisow: Der goldene Kaftan und andere russische Märchen, Manesse Verlag, Zürich 1981
- Marina Zwetajewa: Ein Abend nicht von dieser Welt, Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 1999
- Marina Zwetajewa: Im Feuer geschrieben, Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 1992
- Marina Zwetajewa: Mutter und die Musik, Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 1987
- Marina Zwetajewa: Phoenix, Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 1990
- Marina Zwetajewa: Prosa, (Übersetzung zusammen mit Felix Philipp Ingold) Benziger, Zürich [u.a.] 1973
- Anton Tschechow: Die Möwe, Burgtheater, Wien 2000
Literatur
- Ilma Rakusa. In: Schweizer Monatshefte. Ausgabe Mai 2005
Einzelnachweise
Weblinks
- Literatur von und über Ilma Rakusa im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- http://www.ilmarakusa.info/
Personendaten NAME Rakusa, Ilma KURZBESCHREIBUNG Schweizer Literaturwissenschaftlerin, Schriftstellerin und literarische Übersetzerin GEBURTSDATUM 2. Januar 1946 GEBURTSORT Rimavská Sobota
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