Rambo 2 – Der Auftrag

Rambo 2 – Der Auftrag
Filmdaten
Deutscher Titel: Rambo II – Der Auftrag
Originaltitel: Rambo: First Blood Part II
Produktionsland: USA
Erscheinungsjahr: 1985
Länge: ca. 92 Minuten
Originalsprache: Englisch
Altersfreigabe: FSK 18 (indiziert)
Stab
Regie: George P. Cosmatos
Drehbuch: Kevin Jarre (Story), Sylvester Stallone, James Cameron
Produktion: Buzz Feitshans
Musik: Jerry Goldsmith
Kamera: Jack Cardiff
Schnitt: Mark Goldblatt, Mark Helfrich, Larry Bock
Besetzung

Rambo II – Der Auftrag ist ein US-amerikanischer Actionfilm aus dem Jahr 1985. Er ist der zweite Teil der Rambo-Tetralogie mit Sylvester Stallone als John Rambo in der Hauptrolle. Der erste Teil der Reihe war Rambo aus dem Jahr 1982. Die zweite Fortsetzung mit dem Titel Rambo III wurde 1988 gedreht. 2008 kam mit John Rambo der vierte Teil in die Kinos.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Nachdem John Rambo am Ende des ersten Films die Polizeiwache einer US-amerikanischen Kleinstadt verwüstet hat, verbüßt er nun eine Haftstrafe in einem Steinbruch.

Eines Tages besucht ihn sein einziger Vertrauter, Colonel Trautman, der ihn für seinen damaligen Einsatz im Vietnamkrieg ausbildete. Rambo erhielt unter Trautmans Führung neben einer Spezialausbildung für leichte Waffen, einer Hubschrauberausbildung und dem Studium einiger Fremdsprachen auch diverse Auszeichnungen, darunter zwei Silver Stars, vier Purple Hearts sowie die Tapferkeitsmedaille. Er wurde aus einer Datenbank des Militärs als einer der drei fähigsten Soldaten für einen Spezialeinsatz in Vietnam ermittelt. Trautman sucht ihn nun auf, um ihm einen Vorschlag zu unterbreiten: Rambo soll der US-Regierung bei einer Mission im Dschungel von Vietnam helfen. Im Gegenzug verspricht man ihm das Erlassen seiner Haftstrafe. Rambo willigt ein.

Später erfährt er, dass sein Auftrag darin besteht, Fotos von möglicherweise noch immer in Kriegsgefangenschaft befindlichen US-amerikanischen Soldaten zu machen, jedoch diese nicht zu befreien.

Auf dem Weg zu dem zu observierenden Lager wird Rambo von seiner vietnamesischen Verbindungsagentin Co Bao gefragt, warum er die Armee verlassen habe. Er antwortet ihr:

„Ich kam zurück in die Staaten und stellte fest, dass ein anderer Krieg stattfand, […] so eine Art »kalter Krieg«, Krieg gegen die zurückkehrenden Soldaten, und diesen Krieg kann man nicht gewinnen.“

Als Rambo in Vietnam tatsächlich US-amerikanische Gefangene findet und das Leid dieser Leute sieht, entscheidet er, den Auftrag zu ignorieren und einen von ihnen zu befreien.

Murdock, der Leiter der Aktion, fürchtet die öffentliche Reaktion auf diese Neuigkeit und entscheidet sich daher, zum Wohle des politischen Friedens und der Geheimhaltung der erlangten Informationen Rambo zu opfern. Anstatt ihn wie vereinbart mittels eines Helikopters aus dem Dschungel abzuholen, befiehlt er dem Piloten des Rettungshubschraubers, abzudrehen. Rambo wird von seinen vietnamesischen Verfolgern gefangengenommen.

Durch die Hilfe seiner vietnamesischen Verbindungsagentin Co Bao gelingt Rambo die Flucht. Es beginnt eine Hetzjagd durch den Dschungel, in der Rambo − wie bereits im ersten Film − seine Überlebenstechniken und Guerillataktiken unter Beweis stellt. Während der Flucht wird seine Begleiterin Co Bao, der er bereits zugesagt hat, sie im Anschluss an ihren Einsatz mit in die Vereinigten Staaten zu nehmen, tödlich verwundet. Letztlich gelingt Rambo mit einem vom Feind entwendeten Hubschrauber nicht nur die Flucht, sondern auch die Befreiung der übrigen Kriegsgefangenen und die Zerstörung des vietnamesischen Militärlagers.

In einer abschließenden Szene zerstört Rambo die Computer-Elektronik der US-amerikanischen Einsatzzentrale und nimmt Murdock das Versprechen ab, die Gefangenen in den anderen Lagern ebenfalls zu befreien.

Historischer Kontext

Sylvester Stallone mit Brigitte Nielsen und dem US-Präsidentenpaar Nancy und Ronald Reagan am 8. Oktober 1985

Mit Übernahme der Amtsgeschäfte von Jimmy Carter durch Ronald Reagan am 20. Januar 1981 begann ein Umschwung in der Außenpolitik der Vereinigten Staaten. Reagan setzte auf einen schärferen Kurs, was sich neben einer aggressiven Rhetorik (die UdSSR sei das „Reich des Bösen“) auch in der Unterstützung der rechtsextremen Contras in Nicaragua oder der US-Invasion in Grenada äußerte. Dieser neue Kurs zielte innenpolitisch auch auf die Befindlichkeiten der amerikanischen Bevölkerung.

So wurde am 25. Mai 1981 eine Erklärung des State Department veröffentlicht, in der es heißt:

„In der amerikanischen Haltung hat sich ein Wandel vollzogen […] Wir haben das Vietnamtrauma hinter uns gelassen.“

Dieser Versuch eines „Schlussstriches“ hat in der Auseinandersetzung mit dem Vietnamkonflikt Auswirkungen auf die Filme über Vietnam. Diese Auswirkungen lassen sich ab Anfang der 1980er Jahre in einer Reihe von sogenannten rescue movies erkennen, denen in der Hauptsache der tapfere Kampf mutiger Einzelkämpfer gegen einen übermächtigen Gegner zum ehrenwerten Zwecke der Befreiung von zurückgelassenen Kriegsgefangenen im Dschungel Vietnams Jahre nach Beendigung der Kämpfe gemeinsam ist. Der Krieg soll durch tapfere Soldaten stellvertretend für eine gedemütigte Nation doch noch ein halbwegs gutes Ende nehmen. Neben dem technisch gut ausgestatteten Rambo II gibt es eine Vielzahl von B- und C-Movies in dieser Rubrik, z. B. die Reihe Missing in Action mit Chuck Norris. Die historischen Tatsachen der tatsächlichen Gefechte sind in diesen Produktionen auffallend verdreht: Die Nordvietnamesen sind immer in der Überzahl und technisch überlegen. Sie haben aber gegen perfekt agierende Kämpfer, die auch die natürliche Umgebung mit in ihre Taktiken einbeziehen, keine Chance. Die Realität, in der die US-Truppen trotz ihrer technischen Überlegenheit im für sie fremden und feindlichen Dschungel Vietnams militärisch nicht siegen konnten und gedemütigt wurden, wird durch eine schlichte Umkehrung zu verarbeiten versucht. Die Schuld für die Niederlage wurde oft feigen, verweichlichten und unfähigen Politikern und Bürokraten gegeben, welche die tapfer kämpfende Truppe durch ihre undurchschaubaren und verwerflichen politischen Winkelzüge verraten haben, ähnlich der deutschen Dolchstoßlegende nach dem Ersten Weltkrieg.

Kritiken

„Die Story dient allein dazu, die Gewalt- und Tötungsorgien als nationale Heldentat zu legitimieren.“

Lexikon des internationalen Films: CD-ROM-Ausgabe, Systhema, München 1997

„Der Titelheld stampft als unüberwindlicher Rächer mit stoischem Gesicht durch die Handlung, umschwebt von der Gloriole des enttäuschten Patrioten, die ihn für seine Taten motiviert, und unterstützt von einer heroischen Musik, die ihn auf Klangwolken seinem edlen, wenn auch blutigen Ziel entgegenträgt.“

FBW-Gutachten von 1985[1]

Musik

Die von Jerry Goldsmith geschriebene Musik erschien auf CD zunächst bei Varèse Sarabande und 1999 in einer um 15 Minuten erweiterten Expanded Edition bei Silva Screen. Es spielte das Londoner National Philharmonic Orchestra in den CBS Studios, den heutigen Whitfield Street Studios unter der Leitung von Jerry Goldsmith.

Trivia

  • Im Film mussten während des Drehs etliche Einstellungen (z. B. Umgang mit Pfeil und Bogen) verändert werden, da Stallone Linkshänder ist und Kameraeinstellungen ursprünglich auf einen Rechtshänder ausgerichtet waren.
  • James Cameron schrieb einen Großteil des Drehbuchs, betonte jedoch, für das patriotische Ende des Films nicht verantwortlich zu sein.
  • Die vietnamesischen Soldaten tragen japanische Uniformen aus dem Zweiten Weltkrieg.
  • Die Dead Kennedys karikieren in dem auf Bedtime For Democracy enthaltenen Lied Rambozo The Clown den Film als Spielzeug der damaligen US-Regierung zur Manipulation der Kinder.
  • Ursprünglich wurde der Film in Deutschland ab 16 freigegeben. Nach zahlreichen öffentlichen Protesten aufgrund der Brutalität wurde die Altersfreigabe auf Ab 18 heraufgesetzt.
  • Zum Film erschien ein sehr erfolgreiches Computerspiel für den Commodore 64.
  • Sylvester Stallone und Charles Napier standen sich schon 1975 als Kontrahenten gegenüber. In der Serie Kojak, Staffel 3, Folge 2, Ein Fall von Notwehr (My Brother, My Enemy), spielte der damals noch nicht sehr bekannte Stallone in einer Nebenrolle den Detective Rick Daley und Napier den Kriminellen Marty Vaughan.
  • Die Panzerabwehrrakete, die Rambo auf den Helikopter abfeuert, ist eine M72 LAW. In der Szene, in der er sie abfeuert, sieht man jedoch die Abzugeinheit einer russischen RPG-2. Jedoch ist ein Abschuss keiner der beiden Waffen aus einem geschlossenen Raum wie der Pilotenkanzel des Helikopters durchführbar und würde zum eigenem Tod führen.
  • Der bei der abschließenden Helikopter-Verfolgungsjagd vom Vietcong eingesetzte Mil Mi-24 entpuppt sich bei näherer Betrachtung als Transporthelikopter aus westlicher Produktion, dem Stummelflügel anmontiert wurden. Besonders deutlich wird das durch die beiden nebeneinanderliegenden Pilotensitze. Im echten Hind sitzt die Besatzung, wie in Angriffshelikoptern üblich, hintereinander.
  • Es gibt einen geografischen Fehler im Film: Vietnam und Thailand haben keine gemeinsame Grenze (tatsächlich grenzt Vietnam im Westen an Laos bzw. Kambodscha).

Auszeichnungen

1985: Die Goldene Himbeere für

Einzelnachweise

  1. FBW-Gutachten von 1985. Filmbewertungsstelle Wiesbaden, 1985. Abgerufen am 29. Januar 2009.

Literatur

  • David Morrell: Rambo. 3 Romane in einem Band. Die drei Bestseller von David Morrell zu den Filmen mit Sylvester Stallone. 4. Auflage. Heyne, München 1992, ISBN 3-453-03789-8. 

Weblinks


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