- Ramellis Bücherrad
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Ramellis Bücherrad ist eine Lesemaschine von Agostino Ramelli aus dem 16. Jahrhundert, die er in seinem Buch Le diverse et artificiose machine beschreibt.
Es handelt sich dabei um ein rotierendes Lesepult, das das nicht-sequentielle Lesen von etwa zwölf Folianten erlaubt. Die einzelnen Bücher befinden sich auf jeweils eigenen Pulten, zwischen denen durch einen Drehmechanismus gewechselt werden kann, so dass die Bücher „nicht fallen, genau so liegen bleiben, wie sie hingelegt worden sind, sie bleiben immer im gleichen Zustand und wann immer der Leser es wünscht, erscheinen sie so, ohne dass sie irgendwie angebunden oder befestigt werden müssen“.
Ob dieses Bücherrad jemals genutzt wurde, ist nicht bekannt; ein ähnliches Bücherrad findet sich allerdings in der Herzog August Bibliothek, Wolfenbüttel. Auch im Museum 'Altes Zollhaus' in Hitzacker befindet sich ein ähnliches Bücherrad.[1][2]
Die Lesehilfe bildet konzeptionell einen Vorläufer des modernen Hypertext-Konzepts, da das Verfolgen von Querverweisen und die Parallel-Lektüre mehrerer Bücher zumindest ansatzweise mechanisiert bzw. automatisiert wird.
Siehe auch
- Roussels Lesemaschine
- Cortazars Lesemaschine
Quellen
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