- Rampensau
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Rampensau ist ein Begriff aus dem Theater- und Schauspieler-Milieu. „Rampe“ bezieht sich dabei auf die Grenzlinie zwischen Bühne und Zuschauerraum.
Bezeichnet wird damit ein Darsteller, der dazu neigt, sich bei einer Aufführung vor Publikum gerne in den Vordergrund zu spielen, auch wenn die Darstellung seiner Rolle dies eigentlich nicht vorsieht. Er untergräbt also die Ensembleleistung bzw. den Inhalt des Stückes und betont seine persönliche Rolle. Er präsentiert sich dem Publikum als „Star“ der Darbietung.
Nicht zwangsläufig ist der Begriff „Rampensau“ dabei negativ (z. B. neidisch) besetzt. Oft wird er sogar als Kompliment benutzt, um einen Schauspieler zu charakterisieren, der dazu in der Lage ist, auch mit einer kleinen oder undankbaren Rolle noch spektakulären Effekt zu erzielen. Gerade bei der Aufführung von schwachen Stücken sind es oft die Rampensäue, welche die Vorstellung vor der totalen Langeweile retten können.
Umgangssprachlich beschränkt sich dieser Begriff nicht nur auf die Theaterbühne. Er findet auch Anwendung im Rahmen von Konzerten, Live TV-Shows, Sportveranstaltungen, Verkaufs-, Firmen- und Messepräsentationen etc., immer wenn also eine Live-Darbietung vor Publikum stattfindet. Falsch hingegen ist, den Begriff zu verwenden um besonders wilde oder ekstatische Akteure zu kennzeichen (im Sinne von wild, missverstanden aufgrund der „Sau“ in Rampensau). Ebenso wird die Bezeichnung manchmal verwendet, um einen erfolgreich um Volksnähe bemühten populären Politiker zu kennzeichnen, also als jemanden, der sich gerne ins Rampenlicht drängt.
Als Rampensau wird auch derjenige bezeichnet, der freiwillig schwere Arbeiten verrichtet. Der Begriff stammt aus der Arbeit in Speditionen, wo auf der Verladerampe durch die Steigung die schwerste Arbeit anfällt.
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