Rational ClearCase

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Begründung: Quellen --Crazy1880 17:23, 24. Nov. 2009 (CET)

IBM Rational ClearCase
Entwickler IBM
Aktuelle Version IBM Rational ClearCase v7.1.2
(Oktober 2010)
Betriebssystem Windows / Linux / Unix / unabhängig Web-basiert
Kategorie Konfigurationsmanagement
Lizenz proprietär
Deutschsprachig ja
www.ibm.com

Bei Rational ClearCase handelt es sich um eine skalierbare Software für das Konfigurationsmanagement, welche die Bereiche Versionsverwaltung, Parallele Entwicklung, Workspace-Management sowie Build- und Release Management adressiert. Es stellt Funktionalitäten zur Verfügung, die zur Erstellung, Aktualisierung, Erzeugung (Build), Verteilung und Wiederverwendung aller Arten von Artefakten hilfreich sind. ClearCase ist verfügbar für Linux, Windows, Unix sowie auf Mainframe-Computern (z/OS) und ermöglicht somit eine plattformübergreifende Anwendungsentwicklung. Durch die optionale Erweiterung Multisite oder die Verwendung des ClearCase Remote Clients (CCRC) wird parallele Softwareentwicklung über geographisch verteilte Umgebungen hinweg ermöglicht.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

ClearCase wurde ursprünglich im Jahr 1990 von David Leblang und Howard Spilke, Mitarbeiter der Firma Millennium Teamware entwickelt und kam nach etwa anderthalb Jahren Entwicklungszeit im Jahre 1992[1] als Atria ClearCase zunächst für Unix-Betriebssysteme auf den Markt. (Aus rechtlichen Gründen musste die Firma in Atria Software umbenannt werden). Bei ClearCase handelte es sich nach VAX CMS und Apollo DSEE bereits um das dritte SCM-Werkzeug an dem Leblang gearbeitet hatte.

Atria Software wurde dann 1996 von Pure Software aufgekauft und firmierte seither als PureAtria.[2] Später übernahm Rational Software die Firma PureAtria, bevor Rational Software im Jahre 2003[3] von IBM übernommen wurde.

Releases

Release Erscheinungsdatum Bemerkungen
7.1.2 Oktober 2010
7.1.1 Dezember 2009 Atomic Commit eingeführt.
7.1 Dezember 2008 Einführung des IBM Installation Manager, Umstellung der Web-Plattform auf den auf dem WebSphere Application Server basierenden CM Server, Einführung der Java-basierenden CM-API sowie Unterstützung von UTF-8.

Besonderheiten

Alle versionierten Objekte - genannt Artefakte - werden bei ClearCase in einem eigenen Repository gespeichert, welches als VOB (Versioned Object Base) bezeichnet wird. Um dann bestimmte Versionen dieser Artefakte bearbeiten zu können, verfügt ClearCase über einen Mechanismus, der sich Views oder Sichten nennt. Diese Sichten verhalten sich auf dem Client-Computer wie ein weiteres Dateisystem, welches sich transparent z.B. in die Dateimanager integriert, so dass der Zugriff auf versionierte sowie nicht-versionierte Dateien in gleicher Art und Weise erfolgt.

ClearCase speichert Dateiversionen nach dem sogenannten in-line delta storage-Prinzip. Die Änderungen zwischen einzelnen Versionen einer Datei werden mit einer speziellen Notation innerhalb der Datei selbst gespeichert. Auf diese Weise kann jede beliebige Version gleich schnell angezeigt werden.[4]

Neben der Integration in den Dateimanager wird die Arbeit mit versionierten Datei über Integrationen in eine Vielzahl anderer Produkte und Entwicklungsumgebungen (Microsoft Visual Studio, Eclipse IDE, Microsoft Word, Code::Blocks, NetBeans , ...) erleichtert. Natürlich verfügt ClearCase auch über Integrationen in andere IBM Rational Produkte wie z.B. Rational ClearQuest, Rational Rose, Rational Application Developer, die als Basis für die Nachverfolgbarkeit von Änderungen über den gesamten Entwicklungsprozess - von der Anforderung bis hin zu den entsprechenden Testfällen - dienen.

Zusätzlich bietet ClearCase die Möglichkeit, ohne Installation einer Client-seitigen Software über einen Browser verwendet zu werden. Auf Basis der Webtechnologie steht seit der Version 6 auch ein Eclipse-basierter ClearCase Remote Client (CCRC) zur Verfügung, dessen Leistungsumfang seit seiner Einführung kontinuierlich erweitert wurde.

ClearCase unterstützt prinzipiell zwei verschiedene Arbeitsweisen, die als Base ClearCase sowie UCM (Unified Change Management) bezeichnet werden. Hierbei bietet Base ClearCase die größere Flexibilität, erfordert dafür jedoch mehr Aufwand bei der Implementierung der Vorgehensweise. UCM, welches auf Base ClearCase aufsetzt, unterstützt mit einer vorgefertigten Vorgehensweise eine einfachere Inbetriebnahme, die jedoch weniger Flexibilität bietet.

  • Integriertes Softwarebuildmanagement: ClearCase erlaubt durch die integrierten Build-Tools omake und clearmake die Nutzung von „derived objects“. Die beim Kompilieren entstehenden Objekte können im View oder VOB (Versioned Object Base) zwischengespeichert und beim nächsten Build wiederverwendet werden, so dass die Performance eines Softwarebuilds deutlich zunehmen kann. Auch kann man beim Build einen Configuration Record erstellen lassen, wo z. B. sämtliche für den Build verwendete Dateien mit entsprechender Versionsangabe gespeichert werden.

UCM

  • UCM: Unified Change Management ist ein von Rational vordefinierter Prozess, der die Softwareentwicklung allgemein unterstützt. Das UCM Project enthält in der Regel mehrere Komponenten, die wiederum mehrere Dateien umfassen können. Der Entwickler arbeitet unter UCM auf eigenen Streams. Die Arbeitsaufträge (Activities) können mehrere zu ändernde Dateien umfassen. Definierte Stände (z. B. Releasestand) werden durch Baselines markiert, ähnlich dem Label unter ClearCase.

Multisite

Die Erweiterung ClearCase Multisite repliziert die in den VOBs gespeicherten Daten des ClearCase-Systems an beliebig viele andere Standorte (Sites) und erleichtert somit das Arbeiten von verteilten Teams an gemeinsam genutzten Daten.

Beim Hinzufügen eines neuen Standortes wird initial einer oder mehrere VOBs an den oder die anderen Standort(e) übertragen (Replikation). Im laufenden Betrieb werden dann regelmäßig lediglich diejenigen Daten versendet (synchronisiert), die an einem der Standorte geändert wurden.

Um konkurrierende Bearbeitung an einer Version eines Artefaktes kontrollieren zu können, führt Multisite das Prinzip der Mastership ein. Hierbei liegt die Mastership eines Versions-Zweiges eines Artefaktes zu einem Zeitpunkt an genau einem Standort. Nur der Standort, der die Mastership hat, kann neue Versionen auf diesem Zweig erzeugen. Alle anderen Standorte können (zu diesem Zeitpunkt) auf diesen Zweig im Versionsbaum nur lesend zugreifen. Das Bearbeiten von Versionen auf anderen Zweigen des selben Artefaktes ist selbstverständlich hiervon unberührt und jederzeit weiterhin möglich. Die Mastership kann beliebig an einen anderen übertragen bzw. von einem Standort angefordert (Request for Mastership) werden.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. ClearCase - Atria Software Inc.'s software configuration management system - New Products: Development Tools - Brief Article - Product Announcement. Software Magazine (15. September 15 1992). Abgerufen am 1. Dezember 2007.
  2. Lawrence M. Fisher (7. Juni 1996): Pure Software To Buy Astria In Stock Deal. The New York Times. Abgerufen am 1. Dezember 2007.
  3. IBM Reports 2003 First-Quarter Results. IBM (14. April 2003). Abgerufen am 9. Januar 2008.
  4. Brian A. White: Software Configuration Management Strategies and Rational ClearCase, Addison-Wesley, 2000, ISBN 0201604787, S. 33.

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