- Rauchringkammer
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Ein Rauchring ist eine sichtbare Strömungserscheinung in der Luft. Sie tritt relativ selten auf und wird meist durch den Menschen, aber auch durch Vulkane verursacht.
Ein Rauchring entsteht durch Wirbelbildung in Form eines Torus mit Strömungsrichtung um den Ring-Körper herum. Die Erscheinung hat nur eine sehr geringe Eigenbewegung, die im wesentlichen entlang der Ringachse verläuft. Die inneren Geschwindigkeiten sind dagegen wesentlich stärker, bilden ein in sich geschlossenes Strömungs- und damit Energiesystem. Während die Trübung in der Umgebung sich meist zügig verliert, sind die Rauchpartikel des Rings quasi eingeschlossen. Ein solcher Ring kann zum Beispiel eine Größe von ca. 10 m haben bei einer Ringstärke von ca. 60 cm. Diese Parameter sind dabei relativ konstant, allenfalls eine gewisse Umfangszunahme wird von Beobachtern zu Anfang registriert. Je nach Umgebungsluft kann ein solcher Ring mehrere Minuten erhalten bleiben.
Raucher können mit gewisser Übung solche Ringe hervorbringen, wobei vor allem eine annähernd kreisrunde Mundöffnung benötigt wird. Im weiteren wird durch sanfte Bewegung von Kiefer, Zunge oder auch Lunge eine kleine Menge Luft ausgestoßen. Der zunächst meist in der Lunge befindliche Rauch dient ledigliglich zur Sichtbarmachung des Ergebnisses.
Typische Situationen, in denen Rauchringe auftreten, sind:
- gezieltes Ausatmen eines Rauchers
- bei explosionsähnlichen, gerichteten Verpuffungen, z.B. beim Feuerschlucken
- gelegentlich bei einer Atomexplosion
Die gezielte Reproduktion dieses Wirbels kann durch eine sogenannte Rauchringkammer bewerkstelligt werden. Dabei wird ein meist würfelförmiger Raum aus leichtem Holz oder Pappkarton auf einer Seite mittig mit einem Loch versehen und das Würfelvolumen mit Rauch angereichert. Durch plötzliches, ruckartiges Schlagen auf die der Loch-Seite gegenüberliegende Fläche ergibt sich ein Überdruck, der natürlich durch das Loch entweicht. Durch die von allen Seiten auf die Kante strömende Luft ergibt sich zwangsläufig eine sehr gleichförmige Verwirbelung an den Lochrändern. Dies führt mit gewisser Wahrscheinlichkeit und in Abhängigkeit von den übrigen Parametern zur Ausbildung eines Rauchrings. Eine weniger aufwändige Methode stellt die Verwendung einer 1,5 l fassenden PET-Flasche dar, welche durch gezieltes rasches Eindrücken im rauchgefüllten Zustand mit großer Wahrscheinlichkeit einen oder gar mehrere Rauchringe ausstößt.
Ein ähnlicher Effekt kann auch von Tauchern unter Wasser bewirkt werden, wobei hier Luftblasen ringförmig gebildet werden und diese dann zur Wasseroberfläche aufsteigen. Auch bei Delphinen wurde ein solcher Effekt schon vereinzelt beobachtet.
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