- Raufarhöfn
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Der kleine Ort Raufarhöfn befindet sich als Teil der Gemeinde Norðurþing auf der Halbinsel Melrakkaslétta im Nordosten von Island.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Von Raufarhöfn sind es etwa 15 km bis zum nördlichsten Punkt auf dem Festland der Insel, Hraunhafnartangi (dt. „Landzunge des Lavahafens“). Der Polarkreis ist aber noch etwa 2 km entfernt. Der weiße Leuchtturm Hraunhafnartangaviti stammt von 1945.
Die Entfernung zur Hauptstadt Reykjavík beträgt 634 km.
Name
Der Name rührt von einem schmalen Sund, genannt Rauf (dt. Spalt, Riss)[1], welcher sich zwischen einer kleinen Insel und einer hügeligen Landzunge, Hólmur und Höfði, befindet.[2]
Geschichte
Raufarhöfn erhielt 1836 das Marktrecht.[3] Damals errichtete ein dänischer Kaufmann in Raufarhöfn ein großes Gebäude Búðin genannt, welches zwar 1956 gänzlich niederbrannte, aber bald ersetzt wurde.
Allerdings wird der Ort schon in den Isländersagas als Handelsort erwähnt und auch den Kaufleuten der Hanse scheint er bekannt gewesen zu sein.[4]
Vor 1830 hatten sich aber nur einige kleinere Bauernhöfe in der Gegend befunden. Nach einer Pockenepidemie zu Anfang des 18. Jahrhunderts war die Gegend sogar ganz verlassen gewesen.[3]
In den 1950er Jahren war Raufarhöfn ein sehr geschäftiger Ort, hauptsächlich bedingt durch die großen und nahe gelegenen Heringsfanggründe. Der Hafen war auf Initiative von Kaufleuten und Fischereiunternehmern schon um 1900 so ausgebaut worden, dass dort große Segelschiffe anlegen konnten.[4]Später fuhr man mit dem Hafenausbau fort, um die Heringsboote aufnehmen zu können und den Export zu erleichtern. Es entstanden Verarbeitungsbetriebe, zunächst unter norwegischer Leitung bis 1924, als der isländische Staat sie aufkaufte.[4] Bis zum Ende der 60er Jahre war Raufarhöfn einer der bedeutendsten Exporthäfen für den Hering in Island.[2]
Als Ende der sechziger Jahre der Hering ausblieb, kam für die Gegend auch der wirtschaftliche Niedergang, was, neben der isolierten Lage, sicher ausschlaggebend für die zunehmende Landflucht war. Am 1. Januar 2009 hatte Raufarhöfn 223 Einwohner, 1988 waren es jedoch noch 401 gewesen.[5]
Inzwischen versucht man verstärkt auf den Tourismus zu setzen mit dem Ausbau des Hotels und der Konstruktion eines recht originellen Arktischen Denkmals (Heimskautsgerði). Von Nutzen ist hierbei die Nähe zum Arktischen Polarkreis, der sich ca. 17 km nördlich des Ortes und gleichzeitig 2 km vor der Küste befindet.
Die Kirche von Raufarhöfn
Sie wurde von keinem Geringeren als Islands Landesarchitekt Guðjón Samúelsson entworfen und 1928 geweiht. Eine gründliche Renovierung erfuhr die Kirche u.A. 1979. Hauptaltartafel und Kanzel stammen aus Ásmundarstaðir.
Wirtschaft und Dienstleistungen
Raufarhöfn ist ein Service-Zentrum für die Anwohner der Umgebung, die meist immer noch von Landwirtschaft und Fischfang leben.
Der Ort kann eine Bank, eine Tankstelle, einen Laden mit Café und ein Hotel, ein Gemeindehaus mit Restaurant sowie Kindergarten und Grundschule vorweisen. Auch gibt es ärztliche Versorgung in einem Gesundheitszentrum (isl.heilsugælsa)..
Zudem existiert eine Turnhalle mit öffentlichem Schwimmbad.
Dem Tourismus dienen zudem Zeltplatz und markierte Wanderwege.[4]
Städtepartnerschaften
Innerhalb Islands besteht eine Städtepartnerschaft mit Hólmavík.
Siehe auch
Weblinks
- Webpräsenz der ehem. Gemeindeverwaltung von Raufarhöfn (isländisch)
- Bilder vom Arktischen Denkmal (isl. Heimskautsgerðið) in Raufarhöfn
Einzelnachweise
- ↑ H. U. Schmid: Wörterbuch Isländisch-Deutsch. Buske, Hamburg 2001, S. 191.
- ↑ a b T. Einarsson, H. Magnússon (Hrsg.): Íslandshandbókin. Náttúra, saga og sérkenni. 2. bindi. Örn og Örlygur, Reykjavík 1989, S. 535.
- ↑ a b T. Einarsson, H. Magnússon (Hrsg.): Íslandshandbókin. Náttúra, saga og sérkenni. 2. bindi. Örn og Örlygur, Reykjavík 1989, S. 534f.
- ↑ a b c d http://www.nordurthing.is/is/moya//news/raufarhofn-1 Off. Website Raufarhöfn (isländisch); Zugriff: 25. Juli 2011
- ↑ T. Einarsson, H. Magnússon (Hrsg.): Íslandshandbókin. Náttúra, saga og sérkenni. 2. bindi. Örn og Örlygur, Reykjavík 1989, S. 534.
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