- Raugraf
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Die Raugrafen waren ein Adelsgeschlecht, die ihren Besitzschwerpunkt im ehemaligen Nahegau hatten. Sie stammten von den Emichonen (Nahegaugrafen) ab.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das Geschlecht der Raugrafen stammte aus einer Teilung der Wildgrafen um das Jahr 1148 (Erben der Emichonen). Erster Raugraf war Emich I., zweiter Sohn des Wildgrafen Emicho VI. und Bruder von Wildgraf Konrad. Vielleicht wegen der rauen und gebirgigen Beschaffenheit seiner Herrschaften nannte Emich sich Raugraf (Die genaue Bedeutung ist nicht bekannt).
Die andere aus einer ersten Erbteilung der Nahegaugrafschaft 1113 hervorgegangene Linie war die der Grafen von Veldenz.
Stammburg der Raugrafen war die Baumburg bei dem heutigen Ort Altenbamberg südlich von Bad Münster am Stein, die vor 1146 erbaut wurde.
Die Söhne des Raugrafen Emich II. teilten ihren Besitz in eine Stolzenberger und Baumburger Linie. 1253 entstand die Neuen-Baumburg (Neubamberg) als Sitz einer weiteren Linie. Bereits 1358 starb die Linie Stolzenberg aus. Im gleichen Jahr kam es zu bewaffneten Auseinandersetzungen um die Stolzenberg. Die Herren von Bolanden beerbten die erloschene Linie Stolzenberg und verkauften 1359 Simmern an die Pfalzgrafen. 1385 starb die Linie Altenbaumburg aus. 1457 erlosch die letzte raugräfliche Linie Neuenbaumburg. Der meiste Besitz gelangte an Kurpfalz.
Besitz
Die Hauptbesitzungen der Raugrafen lagen südlich der Nahe an der Alsenz, südlich von Kirn, wo sich das Becherbacher Gericht befand, um Alzey herum, wo sie Truchsessen der Pfalzgrafen waren, sowie um Simmern.
Ihre Burgen waren die Altenbaumburg, die Ebernburg, die Stolzenburg, die Naumburg, die Neu Baumburg (Neue Baumburg) und eine Burg in Simmern.
Wappen
Das Stammwappen der Raugrafen war vertikal rot und gold (gelb) gespalten.[1]
Zweites Geschlecht
Nachdem die Besitzungen des raugräflichen Geschlechts nach dessen Aussterben an die Pfalz gekommen waren, erhob Kurfürst Karl Ludwig von der Pfalz 1667 seine ihm 1658 morganatisch angetraute Frau Marie Luise von Degenfeld zur Raugräfin; ihre dreizehn gemeinsamen Kinder erhielten denselben Titel.
Literatur
- Winfried Dotzauer: Geschichte des Nahe-Hunsrück-Raumes von den Anfängen bis zur Französischen Revolution; Stuttgart: Steiner, 2001, ISBN 3-515-07878-9 (online bei Google Books)
- Wilhelm Fabricius: Die Herrschaften des unteren Nahegebietes. Der Nahegau und seine Umgebung; Geschichtlicher Atlas der Rheinprovinz 6; Bonn: H. Behrend, 1914
- Gerhard Köbler: Historisches Lexikon der deutschen Länder. Die deutschen Territorien und reichsunmittelbaren Geschlechter vom Mittelalter bis zur Gegenwart. 6. Auflage. Beck, München 1999, ISBN 3-406-44333-8
Einzelnachweise
- ↑ Dr. Jean Claude Loutsch, Armorial du Pays de Luxembourg, Luxemburg 1974, (Seite 663).
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