- Rauhhaariger Kälberkropf
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Behaarter Kälberkropf Systematik Unterklasse: Asternähnliche (Asteridae) Ordnung: Doldenblütlerartige (Apiales) Familie: Doldenblütler (Apiaceae) Unterfamilie: Apioideae Gattung: Kälberkröpfe (Chaerophyllum) Art: Behaarter Kälberkropf Wissenschaftlicher Name Chaerophyllum hirsutum L. Der Behaarte Kälberkropf (Chaerophyllum hirsutum) wird auch Rauhaariger Kälberkropf genannt und ist ein in Mitteleuropa zerstreut bis selten vorkommender Doldenblütler (Apiaceae). Er blüht von Mai bis Juli.
Inhaltsverzeichnis
Erscheinungsbild
Die Art ist eine mehrjährige krautige Pflanze (Hemikryptophyt) mit walzlicher, gegliederter oder etwas kriechender Grundachse. Der Stängel ist 20 bis 120 cm lang, rund, glatt oder etwas gerillt, abstehend behaart und oben ästig. Die Laubblätter sind im Umriss breit-dreieckig, dreizählig, im Vergleich zum Gold-Kälberkropf flächig, dunkelgrün, borstig-flaumig behaart, bisweilen aber auch ganz kahl. Die unteren Blätter und die Grundblätter sind lang gestielt, die oberen Stängelblätter sitzen oft auf der Scheide. Die Dolden sind vor dem Aufblühen überhängend und 10- bis 20-strahlig. Die Hülle fehlt oder besteht aus ein bis zwei hinfälligen Blättchen. Die Hüllchenblätter sind lanzettlich zugespitzt, breit weißhautrandig, bewimpert und ungleich geformt. Die Kronblätter sind verkehrt-herzförmig, etwas ausgerandet, am Rand deutlich bewimpert und weiß oder rosa gefärbt. Die Frucht ist linealisch, nach oben verjüngt, 6 bis 13 mm lang und reif gelb- bis dunkelbraun werdend.
Verbreitung
Standortansprüche
Chaerophyllum hirsutum besiedelt Feuchtwiesen, Wiesen- und Bachsäume, Ufer sowie Grünlandbrachen, in der subalpinen Stufe auch Hochstaudenfluren und verwandte Gesellschaften. Luftfeuchte, lichte oder nur mäßig beschattete Standorte werden bevorzugt.
Allgemeine Verbreitung
Der Behaarte Kälberkropf kommt in den gebirgigen Gebieten von Europa, in den Alpen, den zentraleuropäischen Mittelgebirgen, den Pyrenäen, Apenninen, dem Balkan und den Karpaten vor. In Österreich und der Schweiz ist er häufig zu finden.
Verbreitung in Deutschland
Chaerophyllum hirsutum kommt in Deutschland nur im Süden und Südosten des Gebiets häufiger vor. In den Bachtälern der Bergwälder ist er etwa vom Westerwald, über Rhön, Harz, Thüringen, Sachsen (Erzgebirge) bis in die Alpen verbreitet.
Sonstiges
Die proterandrischen Blüten werden von Käfern und Fliegen aufgesucht. Neben der Klettverbreitung spielt die Verschwemmung der Samen eine Rolle bei der Ausbreitung. Die vegetative Vermehrung erfolgt durch Rhizome, die zu einer ausgeprägten Polykormbildung führen können.
Literatur
- Haeupler/Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands, Ulmer Verlag, Stuttgart, 2000, ISBN 3-8001-3364-4
- Adler, Oswald, Fischer: Exkursionsflora von Österreich. Ulmer Verlag, Stuttgart und Wien, 1994, ISBN 3-8001-3461-6
- Binz, Heitz: Schul- und Exkursionsflora für die Schweiz, Schwabe & Co. AG, Basel, 1986, ISBN 3-7965-0832-4
- Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora, Ulmer Verlag, Stuttgart, 1990, ISBN 3-8001-3454-3
- Garcke: Illustrierte Flora, 1972, Verlag Paul Parey, ISBN 3-489-68034-0
Weblinks
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