- Raumüberwindungskosten
-
Dieser Artikel wurde auf der Koordinationsseite des WiwiWiki-Projekts gelistet um die Bearbeitung effektiver gestalten zu können. Bitte beteilige dich an der Diskussion.
Transportkosten entstehen, wenn Güter befördert werden.[1] Transportkosten sind in den Industrieländern niedrig. In Entwicklungsländern hingegen sind mit dem Transport meist hohe Kosten verbunden, was mit einer schlecht ausgebauten Verkehrsinfrastruktur, langen Transportwegen und einem gering entwickelten Transportangebot zusammenhängt.[2]Inhaltsverzeichnis
Geschichte
In den letzten Jahrzehnten gingen die Transportkosten deutlich zurück. Während der Transport einer Tonne Fracht über eine Meile in den USA im Jahr 1960 noch 16 Cent kostete, sank dieser Wert bis 1992 auf 11 Cent. Auch der Anteil des Transportsektors am Volkseinkommen ging in den USA zurück.[2]
Ermittlung der Transportkosten
Die Luftliniendistanz hilft die Transportkosten zu schätzen. Jedoch kann dies nur ungenau erfolgen, da beim Landverkehr oft erhebliche Umwege gemacht werden müssen.[3]
Neben der Strecke hängen die Transportkosten auch von der zu transportierenden Fracht ab. So sind verderbliche Güter teurer als Massengüter.[4]
Die Transportkosten setzen sich aus variablen und fixen Komponenten zusammen. Daher nehmen die Transportkosten nicht proportional zur Entfernung zu. Zu den fixen Terminalkosten gehören Verladung, Infrastruktur, Lagerung, Verwaltung, Versicherung und anderes. Die variablen Kosten setzen sich unter anderem aus Energieverbrauch, Fahrereinsatz, Verschleiß und möglicherweise Maut zusammen.[3]
Verkehrsträger
Die Anteile der variablen und fixen Kosten sind bei verschiedenen Verkehrsträgern unterschiedlich. Lkw können die öffentlichen Straßen meist kostenlos nutzen. Weiterhin können Lkw günstig erworben werden, so dass der Anteil der fixen Kosten nur bei etwa 10 % liegt. Die fixen Kosten beim Schienenverkehr liegen deutlich höher, da ein Fahrweg und Transportbehälter meist nicht vorhanden sind. Besonders hoch sind die Fixkosten für die Schifffahrt, da Hafenanlagen und neue Schiffe teuer sind.[5]
Daraus ergibt sich, dass der Verkehr über die Straße auf kurzen und mittleren Strecken am günstigsten ist. Bahnen und insbesondere Schiffe sind erst auf langen Strecken sinnvoll. Mit dem intermodalen Verkehr wird versucht, die Vorteile der einzelnen Verkehrsträger zu nutzen.[4]
Folgen der sinkenden Transportkosten
Ökonomen führen im Zusammenhang der New Economic Geography eine Diskussion, welche Wirkungen niedrigere Transportkosten haben. Es ist umstritten, ob sich nur der Austausch zwischen den Zentren verstärken wird, oder ob auch Gebiete, die bisher wirtschaftlich schwach waren, von geringen Transportkosten profitieren.
In der klassischen Außenhandelstheorie wird davon ausgegangen, dass Transportkosten bedeutungslos sind. In der New Economic Geography hingegen beeinflussen Transportkosten zu einem wesentlichen Teil Handelsbeziehungen und die Verteilung wirtschaftlicher Aktivität. Im Standard-Modell (Kern-Peripherie Modell) der New Economic Geography bewirken sinkende Transportkosten eine stärkere regionale Ungleichverteilung, es bilden sich einige wichtige profitierende Kernpunkte, auf die sich das wirtschaftliche Geschehen zunehmend konzentriert, andere Ortschaften hingegen veröden in ihrer wirtschaftlichen Aktivität.[6][3]
Siehe auch
Referenzen
- ↑ ROI Management Consulting AG: Logistik-Lexikon: Transportkosten. Zugriff: 8. Oktober 2006
- ↑ a b Helmut Nuhn, Markus Hesse: Verkehrsgeographie. Schöningh, Paderborn [u.a.] 2006, ISBN 3-8252-2687-5, S. 275
- ↑ a b c Helmut Nuhn, Markus Hesse: Verkehrsgeographie. Schöningh, Paderborn [u.a.] 2006, ISBN 3-8252-2687-5, S. 276
- ↑ a b Helmut Nuhn, Markus Hesse: Verkehrsgeographie. Schöningh, Paderborn [u.a.] 2006, ISBN 3-8252-2687-5, S. 278
- ↑ Helmut Nuhn, Markus Hesse: Verkehrsgeographie. Schöningh, Paderborn [u.a.] 2006, ISBN 3-8252-2687-5, S. 277f.
- ↑ Ottaviano, Gianmarco und Thisse, Jacques-François: New Economic Geography: what about the N?, CORE Discussion Paper 2004
Wikimedia Foundation.