Rauthal

Rauthal
Roandola
Rauthal
Rudály
Wappen fehlt
Hilfe zu Wappen
Roandola (Rumänien)
DEC
Basisdaten
Staat: Rumänien
Historische Region: Siebenbürgen
Kreis: Sibiu
Gemeinde: Laslea
Koordinaten: 46° 10′ N, 24° 37′ O46.16361111111124.613888888889385Koordinaten: 46° 9′ 49″ N, 24° 36′ 50″ O
Zeitzone: OEZ (UTC+2)
Höhe: 385 m
Einwohner: 215 (2002)
Postleitzahl: 557119
Telefonvorwahl: (+40) 02 69
Kfz-Kennzeichen: SB
Struktur und Verwaltung
Gemeindeart: Dorf

Roandola (deutsch Rauthal, ungarisch Rudály) ist ein Dorf im Kreis Sibiu (Rumänien). Es ist Teil der Gemeinde Laslea.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Roandola liegt in der Mitte Siebenbürgens, in einem südlichen Seitental des Flusses Târnava Mare (Große Kokel). Die Stadt Sighişoara befindet sich etwa 15 Kilometer nordöstlich.

Name

Neben der deutsch zuletzt offiziell gebrauchten Namensform Rauthal sind auch die Bezeichnungen Rennenthal, Rennthal und Rondeln belegt. Der ungarische Name Rudály (teilweise mit dem vorangestellten Begriff Szasz- (= „Sächsisch-“) ist vom deutschen abgeleitet. Gleiches gilt für die rumänischen Namen Roandala, Roandela und Rudeiu[1].

Aufgrund eines Schreibfehlers auf dem Ortsschild Roandolas, welcher jahrelang nicht korrigiert wurde, ist auch der Name Rondola vor allem bei den Einwohnern sehr gebräuchlich.

Geschichte

Rauthal wurde im Jahr 1322 erstmals urkundlich erwähnt[2]. Es gehörte zum Besitz der im nahelegenen Malmkrog ansässigen ungarischen Adelsfamilie Apafi und lag außerhalb des Königsbodens. Seine Bewohner – überwiegend Siebenbürger Sachsen – waren somit Hörige.

Nachdem der Ort bis zum Ende des Ersten Weltkrieges zum Königreich Ungarn, zum Fürstentum Siebenbürgen bzw. zu Österreich-Ungarn gehört hatte, ist es seitdem ein Teil des Staates Rumänien.

Bevölkerung

Wie bereits erwähnt, war Rauthal lange Zeit ein vorwiegend von Siebenbürger Sachsen bewohntes Dorf. Im Jahre 1786 waren 393 Einwohner registriert[3]. Bei der Volkszählung 1850 wurden 419 Einwohner erfasst, davon 304 Deutsche, 69 Rumänen und 46 Zigeuner. Seit dem Höhepunkt im Jahr 1941 (636 Einwohner) nahm die Bevölkerungszahl deutlich ab. Ursache war vor allem die Ausreise vieler deutscher Bewohner in die Bundesrepublik Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg, vor allem aber nach der rumänischen Revolution von 1989. Im Jahr 2002 bezeichneten sich von den 215 Bewohnern des Dorfes 142 als Rumänen, 39 als Zigeuner, 25 als Deutsche, acht als Ungarn und einer als Ukrainer[4].

Verkehr

Roandola liegt abseits größerer Verkehrswege; öffentliche Verkehrsmittel berühren den Ort nicht (Stand 2008). Der nächste Bahnhof befindet sich in etwa 10 Kilometer Entfernung an der Bahnstrecke Teiuş–Braşov (Haltestelle Luna).

Sehenswürdigkeiten

Die von der Evangelischen Kirche genutzte Saalkirche entstand in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Die ursprünglich vorhandene Ringmauer wurde – abgesehen von einem Turm, der heute eine Glocke trägt – im 19. Jahrhundert abgetragen[2].

Einzelnachweise

  1. M. A. Szabó: Erdélyi és Moldvai Helységnévtár
  2. a b H. Heltmann, G. Servatius: Reisehandbuch Siebenbürgen. Kraft-Verlag Würzburg, 1993. ISBN 3-8083-2019-2.
  3. www.genalogy.net
  4. www.kia.hu (ung.)

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Roandola — Rauthal Rudály Hilfe zu Wappen …   Deutsch Wikipedia

  • Preußisch-Russischer Krieg gegen Frankreich 1806-1807 — Preußisch Russischer Krieg gegen Frankreich 1806–1807. Der Friede von Presburg hatte am 26. Decbr. 1805 den Krieg zwischen Österreich u. Frankreich beendigt, die Alliirten Österreichs, die Russen, waren nach der Schlacht von Austerlitz nach Hause …   Pierer's Universal-Lexikon

  • German exonyms (Transylvania) — Below is a list of German language exonyms for towns and villages in Transylvania, Romania. The German names are listed first, followed by the Romanian and the Hungarian names. A * Abtsdorf (bei Marktschelken): Ţapu (Csicsóholdvilág) * Abtsdorf… …   Wikipedia

  • Laslea —   Commune   …   Wikipedia

  • Liste deutscher Bezeichnungen rumänischer Orte — In dieser Liste werden Orte in Rumänien (Städte, Flüsse, Inseln etc.) mit ihren deutschen und ungarischen Namen angeführt. Vor dem Zweiten Weltkrieg rumänische Bezeichnungen, die geändert wurden, werden kursiv dargestellt. Der ungarische Name… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste deutscher und ungarischer Bezeichnungen rumänischer Orte — In dieser Liste werden Orte in Rumänien (Städte, Flüsse, Inseln etc.) mit ihren deutschen und ungarischen Namen angeführt. Vor dem Zweiten Weltkrieg rumänische Bezeichnungen, die geändert wurden, werden kursiv dargestellt. Der ungarische Name… …   Deutsch Wikipedia

  • Mălâncrav — Malmkrog Almakerék Hilfe zu Wappen …   Deutsch Wikipedia

  • Putsche — Putsche, 1) Elias, s. Putschius; 2) Christ. Wilhelm Ernst, geb. 1765 in Groß Kromsdorf bei Weimar, wurde 1792 Pastor in Wenigen Jena bei Jena, 1817 Privatdocent der Landwirthschaft in Jena u. st. 1834. Er führte am 14. Oct. 1806 gezwungen den… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Zwätzen — Zwätzen, Pfarrdorf im Amte Jena, des sachsenweimarischen Bezirks Weimar II., sonst Sitz einer Deutschordenscommende, jetzt mit Musterwirthschaft, Karl Friedrich Ackerbauschule, Kalksteinbrüchen u. 410 Ew. Dabei das Rauthal, eine bewaldete… …   Pierer's Universal-Lexikon

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”