- Reale Unterbewertung
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Reale Falschbewertung bezeichnet in der Volkswirtschaftslehre einen realen Wechselkurs, der nach bestimmten Kriterien als „falsch“ empfunden wird. Kriterien für eine Falschbewertung sind verschiedene Wechselkurstheorien. Weicht der reale Wechselkurs vom gleichgewichtigen Wechselkurs der jeweiligen Theorie ab, so spricht man von einer realen Falschbewertung. Man unterscheidet hierbei eine reale Überbewertung und eine reale Unterbewertung.
Arten
Bei einer realen Überbewertung handelt es sich um eine Überbewertung einer Währung gegenüber einer anderen gemessen in Kaufkrafteinheiten. Als real überbewertet gilt demnach ein Land, dessen Preisniveau oberhalb des Preisniveaus eines anderen Landes liegt. Eine reale Überbewertung tritt beispielsweise in einem Wechselkursregime mit fixem Wechselkurs auf, wenn im Inland eine höhere Inflation herrscht als im Land der Ankerwährung.
Das Modell der Kaufkraftparitätentheorie geht davon aus, dass der Wechselkurs, sofern flexibel, langfristig für einen Ausgleich der Preisniveaus sorgt. In der Realität sind aber auch bei flexiblen Wechselkursen teilweise erhebliche und dauerhafte reale Falschbewertung zu beobachten. Sie treten dann auf, wenn weder der Wechselkurs noch Inlands- oder Auslandspreise für einen Preisniveauausgleich sorgen.
Durch die stärkere Preissteigerung werden beim Zustandekommen einer realen Überbewertung die im Inland hergestellten Güter verteuert und die Importgüter (relativ dazu) verbilligt. Die Konsumenten kaufen verstärkt ausländische Produkte. Normalerweise würde die Währung abwerten (weil die Konsumenten einheimische Währung in fremde tauschen müssen), bei fixen Wechselkursen ist dieser Weg aber versperrt. Die Folge sind eine Verschlechterung der Terms of trade, sinkender Export und rezessive Tendenzen. Deshalb müssen Länder mit fixen Wechselkursen unbedingt ihre Inflation niedrig halten.
Genau umgekehrte (für das Land positive) Effekte hat eine reale Unterbewertung.
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