- Red One
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RED Digital Cinema Camera Company Unternehmensform Gründung 2005 Unternehmenssitz Foothill Ranch, Kalifornien, USA Branche digitale Kinokamera, Kinoobjektive Produkte Kameras, Zoomobjektive, Speicherlösungen, Sucher, Bildschirme
Website Die Red Digital Cinema Camera Company oder kurz RED ist ein amerikanischer Hersteller von digitalen 35-mm-Kinokameras, Objektiven, Suchern und Software. Gegründet wurde die Firma Ende 2005 von Jim Jannard, dem ehemaligen Inhaber und Gründer von Oakley Inc.
Inhaltsverzeichnis
Produkte
Die Firma stellt Geräte unterschiedlicher Produktgruppen her:
- Eine digitale Kinokamera, die Red One. Diese Kamera ist von einer hohen Relevanz für die Filmproduktionsindustrie, da sie in mehreren Aspekten Technologien und Funktionen bietet, die alleingestellt im Markt sind.
- Zwei weitere Kameras, genannt Scarlet (Auflösungen von 3K-6K), und Epic (5K-28K). Diese beiden Kameraserien sollen 2009-2010 erscheinen (Modellabhängig)
- Objektive zur Spielfilmproduktion. Die Palette umfasst 18-50 mm und 50-150 mm Zoomobjektive wie auch 15 mm, 25 mm, 35 mm, 50 mm, 85 mm f1.9 und 300-mm-Objektive mit festen Brennweiten.
- Diverse Peripherie zur digitalen Kinoproduktion, so beispielsweise Farbsucher, Bildschirme, Akkumulatoren, Ladegeräte, Grip/Stativsysteme und Speicherlösungen.
- RED hat bekanntgegeben, an der NAB 2008 eine Taschenformatkamera namens Scarlet vorzustellen. Es soll eine professionelle Kamera für Indiefilmer werden, die kleiner ist als die Red One, diese jedoch nicht ersetzen soll.
Marktaufnahme und Liefersituation
- Die Kamera Red One wurde auf der NAB 2007 mit dem Mario Award für Kameras ausgezeichnet, der für "technologische Durchbrüche" von einer unabhängigen Gruppe von Vertretern der Presse und Dachverbänden für Fernseh- und Filmproduktion für die innovativste Kamera des Jahres verliehen wird.
- Red erhielt nach eigenen Angaben über 4500 Bestellungen (Stand Juli 2008) für die Kamera und wäre damit für 2007 Marktführer im 35-mm-Kinokamerasegment.
- Zur Zeit (Stand Sommer 2008) sind knapp 2000 Kameras ausgeliefert
- Die ab Mai 2007 ausgelieferten Kameras waren noch Einzelanfertigungen. Die Serienproduktion begann Juli 2007 mit rund einem Monat Verspätung, und Auslieferung begann Ende August 2007. Ab März 2008 wurden monatlich ca. 400 Kameras ausgeliefert.
- Die erstausgelieferten Kameras hatten noch Fertigungsmängel. Red rief die bis November 2007 gebauten Kameras zurück und tauschte sie aus.
- Seit ihrer Verfügbarkeit im Sommer 2007 wurden auf der RED zahlreiche Filme gedreht. Teilweise gemischt mit Negativfilm (bspw. Wanted), teilweise ausschließlich mit RED, bspw. Argentine.
- Etwa alle 6 Wochen veröffentlicht RED kostenlose Firmwareupdates, die neue Funktionen freischalten und Fehler beseitigen.
Industriepartnerschaften
Red gab ab der NAB 2007, der besucherstärksten Fachmesse für Film und Fernsehproduktion, Industriepartnerschaften mit verschiedenen Herstellern bekannt:
- Adobe: Ab der Version CS4 kann Adobe Premiere Pro als erstes und einziges Schnittsystem die REDCODE RAW-Daten der Kamera in voller Qualität verarbeiten. Die Compositingsoftware After Effects des gleichen Herstellers bietet die gleiche Funktion.
- Apple: Die von der Kamera aufgezeichneten Bildsequenzen können mit Apples Schnittprogram Final Cut Pro direkt verarbeitet werden. Weiterhin gab RED bekannt, Apples Videosubsystem Quicktime zu nutzen. Die beiden Hersteller führten anschließend eine US-weite Roadshow durch, auf der sie die Interoperabilität ihrer Produkte demonstrierten.
- Assimilate: Der US-Hersteller Assimilate entwickelte das kostenlose Programm Red Cine, welches auf dem Filmmasteringsystem Scratch basiert und ebenfalls direkt mit den Bildern der RED-Kamera zusammenarbeitet.
- Cooke Optics: Die englische Cooke Optics, einer der beiden marktführenden Hersteller von Objektiven mit festen Brennweiten zur Kinoproduktion, gab bekannt, dass Red-Kameras und Linsen und Cooke-Linsen mittels der Schnittstelle „i“ komplett kompatibel sein werden.
- Angenieux: Der marktführende Hersteller von Zoomobjektiven für Kinoproduktion entwickelte Linsen speziell für die Red One.
Weitere Hersteller kündigten Produkte für Red an, darunter Birger Design (Adapter für Canon-Objektive) und Viewfactor Studios (Kompendien, Motion Control, Distanzmesser).
RED untersagt die direkte Unterstützung der Kamera durch andere Hersteller, laut Angaben von Jim Jannard, bis April 2008. Durch die mit der Kamera mitgelieferte Software REDCINE werden die anderen Hersteller wie Avid, Autodesk, Quantel etc. unterstützt. RED begründet dieses offiziell mit dem noch bis März/April 2008 nötigen weiteren Entwicklungsarbeiten am Dateisystem der Kamera. Inzwischen ist jedoch durch den Gründer der Firma, Jim Jannard, selbst bestätigt worden, dass tatsächlich Marketing und Verträge mit Apple die Firma bis April 2008 zwingen, nur Apple/Assimilate zu unterstützen.
Erste Einsätze und Urteile bekannter Filmemacher
Bekannte Regisseure wie unter anderem Steven Soderbergh und Peter Jackson haben jeweils mehrere Kameras erworben und setzen diese ein.
- Peter Jackson drehte im März 2007 Crossing the line, einen Kurzfilm über den Ersten Weltkrieg auf Red mit Angenieux- und Cooke-Optiken. Nach dem Dreh resümierte er: „If you shoot at 4K, but want a “film look”, then you finish at 2K and add some grain. It’s easy. It looks like film. However, if you finish and screen at 4K, the result is like shooting in 65mm, like the old epics used to do. It’s pretty exciting, and will have a major impact.“
- Steven Soderbergh dreht derzeit Guerrilla mit der Red One-Kamera und Red-Optiken. Soderbergh scheint ein starker Verfechter der Red-Kamera zu sein: „This is the camera I've been waiting for my whole career: jaw-dropping imagery recorded onboard a camera light enough to hold with one hand. I don't know how Jim and the RED team did it – and they won't tell me – but I know this: RED is going to change everything.“
Weitere namhafte Regisseure, von denen bekannt ist, dass sie die Red One-Kamera seit Juni 2007 verwenden, sind Mark Neveldine (Crank) und Timur Bekmambetov (Nightwatch).
Technische Daten der Red One
Die wichtigsten technischen Eckdaten der Kamera sind
- 4K Auflösung
- S35-mm-Sensor für Schärfentiefe wie bei 35-mm-Kameras
- Arri PL Anschluss, über Adapter auch B4 2/3, Nikon, Canon, Leica, Panavision
- CMOS-Sensor mit 12,6 MP, 4900 (h) x 2580 (v) Bildpunkte (Pixel)
- 1-60 progressive Bilder pro Sekunde bei S35, 1-120 progressive Bilder pro Sekunde bei S16
- Aufzeichnung von komprimierten RAW-Daten auf Compact Flash oder Festplattenmodul.
- RAW-Format REDCODE, eng an JPEG2000 angelehnt. Datenraten von 288Mbit und 224 MBit/s.
- 12 bit Farbtiefe
- 66 dB Störspannungabstand
- 11,3 Blendenumfang
Weblinks
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