Regina Kägi

Regina Kägi

Regina Kägi-Fuchsmann (* 10. Mai 1889 in Zürich; † 12. Juni 1972 ebenda; gebürtige Regina Fuchsmann) war eine Schweizer Frauenrechtlerin, Flüchtlingshelferin und humanitäre Aktivistin.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Die Tochter eines jüdischen Kaufmanns war von 1911 bis 1913 Primarlehrerin und studierte von 1913 bis 1916 für das Sekundarlehramt an der Universität Zürich. 1915 heiratete sie den Fürsorgebeamten Paul Kägi. Von 1918 an war sie Lehrerin in Schaffhausen, von wo aus sie aktiv am Aufbau der Frauenzentrale teilhatte, deren gesamtschweizerische Präsidentin sie von 1923 bis 1925 war. Zudem setzte sie sich für die Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen von Heimarbeiterinnen ein. 1924 gebar sie ihren Sohn Ulrich.

Von 1933 an leitete sie in Zürich die Proletarische Kinderhilfe, die 1936 in Schweizer Arbeiterhilfswerk (SAH) umbenannt wurde. Sie war bis 1951 Geschäftsführerin des SAH. In dieser Funktion organisierte sie Ferien für Arbeiterkinder und für deutsche Flüchtlingskinder im Zweiten Weltkrieg. Während des spanischen Bürgerkriegs (1936–1939) kümmerte sie sich zudem auch um spanische Flüchtlingskinder. Ab 1940 reiste sie als Initiantin der Aktion Colis Suisse regelmässig in die Flüchtlingslager im nicht-besetzten Frankreich, um vor Ort Hilfe anzubieten.

Als der Zweite Weltkrieg vorbei war, engagierte sich Regina Kägi im Wiederaufbau in Europa und organisierte u.A. die Schweizer Spende 1944. Ab 1948 war sie Präsidentin der Schweizer Europahilfe (Schweizer Auslandhilfe).

In den 1950er Jahren verlagerte Kägi ihr Engagement in die Entwicklungshilfe. Ab 1952 arbeitete sie für die UNO. 1955 war sie Gründungsmitglied des Schweizerischen Hilfswerks für aussereuropäische Gebiete (Helvetas). 1961 promovierte sie an der Universität Zürich in Rechtswissenschaften.

Werk

Regina Kägi war eine überzeugte Sozialdemokratin, die sich immer klar vom Kommunismus und vom Sozialismus distanzierte. Ihre Arbeit, aber auch ihre schriftlichen Werke und Vorträge zeugen von einem alles durchdringenden Realismus. Kägi zog allzeit konkrete Aktionen zugunsten von Benachteiligten dem politischen Diskurs vor und legte dabei Wert auf Machbarkeit, Effektivität sowie rasche Umsetzung.

  • Solidarität über die Grenzen, Arbeiterwohlfahrt, 1959
  • Das gute Herz genügt nicht., Ex-Libris, 1968

Siehe auch

Literatur

  • Die Schweiz und die Flüchtlinge zur Zeit des Nationalsozialismus. ISBN 3-0340-0617-9
  • Björn Erik Lupp: Von der Klassensolidarität zur humanitären Hilfe. Die Flüchtlingspolitik der politischen Linken 1930–1950. ISBN 3-0340-0744-2

Weblinks


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