- Reichenbächle
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Das Reichenbächle ist ein Seitental und Ortsteil der Stadt Schiltach, durch den der Bach Reichenbächle, ein relativ kurzer Zufluss der Schiltach fließt. Am Hof des Unterreichenbächle wird eine historische Mühle betrieben.
Zum Ortsteil Reichenbächle gehören das Oberreichenbächle, das Unterreichenbächle sowie in den oberen Bereichen des Tals die Höfe "Ecke, Hunersbach, Stammelbach und Dornacker".
Das Tal fand erstmalige Erwähnung unter den Gütern des Klosters Alpirsbach im Jahr 1299.
Vom Ende des 13. Jahrhunderts bis Anfang des 19. Jahrhunderts war das Reichenbächle eine Exklave des Klosters Alpirsbach. Die benachbarten Seitentäler gehörten und gehören zur Ortschaft Lehengericht, heute Stadt Schiltach. Vermutlich gegen Ende des 17. Jahrhunderts wurde die Talschaft an den württembergischen Stab Rötenbach angehängt, hatte aber einen eigenen Vogt und eine eigene Steuerhoheit. Die Versammlungen fanden im ehemaligen Gasthaus Reichenbächle/ Hof Unterreichenbächle statt. Dieses Gasthaus hatte die Funktion als Rathaus des Teilortes. Am Anfang waren in der Exklave drei große Höfe, die sich später in mehrere kleine Höfe aufteilten. Die ursprünglichen Höfe waren der Hof Oberreichenbächle, der Stammelhof und der Hof Unterreichenbächle.
Auch nach dem Reichsdeputationshauptschluss von 1803 blieb das Tal bei Württemberg, es war weiterhin eine Exklave der Gemeinde Rötenbach, die heute zu Alpirsbach gehört. Das gesamte Tal war ein nahezu vollständig von Baden umschlossenes Gebiet, das von Württemberg her nur über Waldwege zu erreichen war. Die ganze Orientierung fand bzw. findet auch heute noch nach Schiltach bzw. Lehengericht statt. Da das Reichenbächle zur Gemeinde Rötenbach nur als weit entfernte Exklave Verbindung hatte, kam auf Antrag der Bewohner im Jahr 1866 das Reichenbächle zur angrenzenden Gemeinde Lauterbach, da diese ebenfalls württembergisch war. Erst nach vielen weiteren Anläufen wurde im Jahr 1956 das Reichenbächle auf Antrag der meisten Einwohner, der Gemeinde Lehengericht zugeschlagen. Da die Erreichbarkeit von Lehengericht und Schiltach aus wesentlich besser war als von Lauterbach aus und außerdem die Gemeinde Lehengericht zusicherte, für eine Elektrifizierung der Höfe zu sorgen, welche bis ins Jahr 1956 immer noch nicht stattgefunden hatte, stimmten die Einwohner für die Umgemeindung. Das Reichenbächle hatte 1956 bei der Umgemeindung 37 Einwohner. Dies war die erste Grenzkorrektur im neu gegründeten Südweststaat Baden-Württemberg.
Literatur
- Carsten Kohlmann: Das Reichenbächle bei Lehengericht: die erste Grenzbereinigung im Südweststaat. In: Beiträge zur Geschichte der Stadt Schiltach. Band 4, Schiltach 2006, ISBN 3-00-020143-2 .
48.27378.3375Koordinaten: 48° 16′ N, 8° 20′ O
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