Reide (Bach)

Reide (Bach)

Die Reide ist ein Bach im Saalekreis und im Osten von Halle (Saale).

Ihre Quelle liegt zwischen Zöberitz und Peißen im Saalekreis.

Sie fließt durch Reideburg, Büschdorf, Kanena, Bruckdorf, Dieskau in Richtung Kleinkugel und mündet in Osendorf in die Weiße Elster. Bei Kanena fließt der Überlauf des Hufeisensees und die Kabelske in die Reide.

In früheren Jahren speiste die Reide eine ganze Reihe von Fischteichen, wie der Chronist und Historiker Johann Christoph von Dreyhaupt 1755 schrieb. In seinen Aufzeichnungen ist die Rede von mindestens acht dieser Fischteiche. Südlich der heutigen B6 lagen mehrere dieser Teiche, von denen noch ein geringer Rest im Dieskauer Park erhalten geblieben ist.

Ihr Bett ist ein alter Lauf der Saale aus der ersten Zwischeneiszeit, in der sie allerdings von Süden nach Norden floss. Aus dieser Zeit stammen auch die großen Lager von Saalekiesen. Das Ufergelände war früher sehr sumpfig, woran der Name Reide (früher Riede/Ried – oberdeutsch Synonym für Moorgebiet) erinnert.

Nachdem 1813 Gebhard Leberecht von Blücher sein Hauptquartier in Pouch in der Nähe von Leipzig aufgeschlagen hatte, beabsichtigte er ursprünglich Napoléon Bonapartes Angriff hinter den Reidesümpfen von Döllnitz bis Reideburg zu erwarten. Durch mehrere Tieferlegungen und eine Regulierung des Laufes der Reide 1926/27 wurden diese Sumpfgebiete und Wiesen immer trockener und es entstanden daraus nach und nach Ackerflächen.

Nachdem Mitte der 90er Jahre sämtliche an den Reidebach grenzenden Orte und Gemeinden an ein zentrales Abwassersystem angeschlossen wurden, ist der Bach ökologisch gesehen wieder gesund, die Wasserqualität hat sich stark verbessert und seit einigen Jahren gibt es in der Reide wieder Forellen.

Vor einigen Jahren wurde an der Reide der Reide-Rad-Wanderweg angelegt, der auf seiner Strecke abwechslungsreiche Landschaften bietet.

Quellen

  • H.-W. Sonntag, M. Döll, R. Zimmer: Reide und Kabelske – Eine Bachlandschaft im Fluß der Zeiten, ISBN 3-00-005099-X

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