- Hufeisensee
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Hufeisensee Geographische Lage in Halle (Saale), Sachsen-Anhalt Zuflüsse keine Abfluss Überlauf in die Reide Daten Koordinaten 51° 28′ 8″ N, 12° 1′ 25″ O51.46898018751712.02350616455192Koordinaten: 51° 28′ 8″ N, 12° 1′ 25″ O Höhe über Meeresspiegel 92 m ü. NN Fläche 70 ha Volumen 6,6 Mio. m³ Umfang 6,6 km Maximale Tiefe 26 m Mittlere Tiefe 9 m Besonderheiten ehemaliger Braunkohletagebau und Kiesgrube
Der Hufeisensee ist eines der größten Tagebaurestlöcher im Stadtgebiet von Halle (Saale) im östlichen Teil zwischen den Ortsteilen Büschdorf und Kanena/Bruckdorf. In der Gegend wurde erstmals 1832 Braunkohle abgebaut. 1926 fand man größere Vorkommen und der Tagebau zwischen den beiden Ortsteilen entstand. Nachdem die Braunkohlevorkommen 1942 abgebaut waren, wurde bis zur Stilllegung des Tagebaus in den 60er Jahren Kies gefördert.[1][2]
Über eine Pumpstation der ehemaligen LPG "Ernst Thälmann" Halle-Saale-Gemüse am nördlichen Rand des Sees wurde regelmäßig Wasser entnommen. Zum einen diente dies der Bewässerung der Felder in der Umgebung und zum anderen sollte der Wasserspiegel gehalten werden, da nachfliessendes Grundwasser den Pegel immer wieder ansteigen ließ. Da der Wasserspiegel dadurch teilweise zu weit gesenkt wurde, gab man dies Ende der 70er Jahre wieder auf und das Pumpenhäuschen verfiel. Stattdessen wurde eine neue Pumpe am nordöstlichen Rand des Sees errichtet, die weiterhin, aber mit geringerer Förderleistung, für eine Beregnung der Felder genutzt wurde. Der Pumpbetrieb wurde nach der Wende 1989 bzw. mit dem Ende der LPG eingestellt.
Seit 1997 gibt es eine ca. 800 Meter lange Verbindung bzw. einen Überlauf zum nahegelegenen Bach Reide. Hauptaufgabe dieses Überlaufs ist eine angemessene Senkung des Wasserspiegels und die Schaffung eines Biotops, in dem heute zahlreiche Amphibien leben.
Der See, früher auch als Hufeisenteich bekannt, verdankt seinen Namen der Form, welche an ein Hufeisen erinnert. Er erstreckt sich etwa 1,2 km in Nord-Süd- und 1,3 km in Ost-West-Richtung, wobei er bis zu 400m breit ist. Die Tiefe beträgt circa 9 bis 28 Meter an der tiefsten Stelle[3] und die Sicht beträgt bis zu 6 Meter. Die Fläche des Sees beträgt ca. 70 Hektar.
Er ist einer der größten und mit seinen 28 Metern auch einer der tiefsten Seen im Umkreis von Halle.
Der Hufeisensee ist ein beliebtes Naherholungsgebiet und Angelgewässer. Im Laufe der Jahre wuchsen an den, mittlerweile zum Teil befestigten, Ufern des Sees verschiedene Bäume und Sträucher, die 1991 angepflanzt wurden. Im Sommer bietet die große Wasserfläche neben Wasserski- und Tauchmöglichkeit auch sehr vielen Badegästen Erfrischung. Angler finden in den letzten Jahren immer mehr Fischarten in dem Gewässer und im Jahr 2005 entdeckten Taucher auch eine Garnelenart. Diese schwarmbildenden Schwebegarnelen (Hemimysis anomala) wurden das erste Mal in einem mitteldeutschen Binnensee entdeckt, was von Biologen der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg als eine biologische Sensation gewertet wurde.[4] Ebenfalls ist der See und seine Umgebung Lebensraum für zahlreiche Wasservögel.
Nachdem der See aus der Bergaufsicht entlassen wurde, plante die Stadt Halle als Rechtsnachfolger im Jahr 2003 den Bau eines Freizeit- und Sportzentrums, doch das entsprechende Ausschreibungsverfahren steht noch aus.
Siehe auch: Liste der Gewässer in Halle (Saale)
Einzelnachweise
- ↑ http://www.kanena.de/Ansichten/Hufeisensee/Tagebau/tagebau.html
- ↑ http://www.mitteldeutscheseen.de/3_1.html siehe Abschnitt Hufeisensee
- ↑ http://www.verwaltung.uni-halle.de/DEZERN1/PRESSE/aktuellemeldungen/morigarn.htm
- ↑ http://www.verwaltung.uni-halle.de/DEZERN1/PRESSE/aktuellemeldungen/morigarn.htm
Quellen
- Profil des Sees, herausgegeben von der Stadt Halle (Saale) (PDF-Datei; 578 kB)
- Konzeptpapier zum Hufeisensee (PDF-Datei; 74 kB)
- Amtsblatt der Stadt Halle (Saale) vom 12. März 2003 (PDF-Datei; 2,22 MB)
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