- Reif (Niederschlag)
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Mit Reif bezeichnet man Eisablagerungen, die sich durch Resublimation von Wasserdampf zu Eis in der Nähe des Erdbodens und an erhabenen Gegenständen bilden.
Reif ist ein kristalliner, beinahe schneeartiger Belag und bildet sich auf wärmeabstrahlenden Flächen mit geringer Wärmeleitung, sobald der Taupunkt auf diesen Flächen unter dem Gefrierpunkt des Wassers liegt. Man unterscheidet zwischen Reif, der auf eine Abkühlung der Erdoberfläche zurückzuführen ist, dem Strahlungsreif (siehe Ausstrahlung), und Reif, der auf einer horizontalen Luftbewegung beruht, dem Advektionsreif (siehe Advektion). Strahlungsreif tritt daher besonders in Bodennähe als gleichförmiger Überzug auf, während sich Advektionsreif bei hoher Luftfeuchtigkeit eher in Form feingliedriger Kristalle an Gegenständen bildet, und zwar entgegen der Richtung, aus der der Wind kommt.
Reif tritt auch im Inneren von Schneedecken auf. Dies kann zum einen durch Umwandlung von Schneekristallen (Verdunstung in wärmeren, Resublimation in kälteren Schneeschichten) geschehen; man spricht dann von Tiefenreif oder Schwimmschnee. Zum anderen können Schichten von Oberflächenreif von neuen Schneefällen überdeckt werden. In beiden Fällen können solche Reifschichten zu einem instabilen Schneedeckenaufbau und damit erhöhter Gefahr von Schneebrettlawinen führen.[1]
Reif entsteht auch als Niederschlag bei Luftfrost, wenn in 2 m Höhe die feuchte Luft gefriert.
Reif darf dabei aber nicht mit gefrorenem Tau, Raureif, Raufrost oder Klareis verwechselt werden.
Weblinks
Commons: Reif – Album mit Bildern und/oder Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ Werner Munter: 3x3 Lawinen - Entscheiden in kritischen Situationen. Pohl & Schellhammer, Garmisch-Partenkirchen 1999, ISBN 3000020608.
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