- Reifenspur
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Eine Bremsspur ist ein schwarzer Streifen auf der Fahrbahn, der durch den Gummiabrieb eines blockierenden oder stark abgebremsten Reifens sowie durch Ausschwitzung des Bindemittels (Bitumen) der Asphaltdecke entsteht. Üblicherweise wird eine Bremsspur auf trockener Fahrbahn ab einer Verzögerung von 6 m/s² gezeichnet.
Das Blockieren des Rades kann zwei Ursachen haben:
- Vollbremsung mit blockierenden Rädern
- Deformationen an Fahrgestell oder Karosserie, durch welche sich das Rad nicht mehr frei bewegen kann.
Durch den Einsatz von Antiblockiersystemen (ABS) bei Kraftfahrzeugen ist die Entstehung von Bremsspuren bei einer Vollbremsung beeinträchtigt. Je nach Qualität (Regelhäufigkeit) und Justierung des ABS ist eine Bremsspur in regelmäßigen Intervallen unterbrochen (häufig bei Lkw), kaum sichtbar oder auch gar nicht mehr vorhanden.
Aus der Länge und dem Verlauf einer Bremsspur lassen sich Rückschlüsse ziehen über den Hergang von Unfällen:
- Aus der Länge kann, unter Berücksichtigung des Fahrbahnbelags und der Witterung, die Ausgangsgeschwindigkeit des Fahrzeugs ermittelt werden.
- Plötzliche Richtungsänderungen im Verlauf einer Bremsspur zeigen den genauen Anprallpunkt des Fahrzeugs auf ein Hindernis.
- Fehlende Bremsspuren können auf technische Ursachen oder nicht erfolgte Reaktion des Fahrers hinweisen.
Daher sind Bremsspuren ein wichtiges Beweismaterial bei der Aufklärung der Schuldfrage nach Verkehrsunfällen. Häufig werden sie (und andere Spuren des Unfalls, wie etwa Kratzspuren, Lackabrieb, Splitter, Verformung der Kühlerhaube etc.) durch vermessungstechnische Methoden aufgenommen, wobei hier insbesondere der Unfallphotogrammetrie (also der Auswertung von Unfallfotos) Bedeutung zukommt.
Neben dem Blockieren der Räder ist seitliches Driften oder Schleudern des Fahrzeuges eine weitere Ursache von Reifenspuren auf befestigten Straßen.
Umgangssprachlich wird auch ein Kotstreifen in der Unterhose als „Bremsspur“ bezeichnet.[1]Einzelnachweise
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