- Reliability Centered Maintenance
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RCM steht für Reliability Centered Maintenance (Zuverlässigkeitsorientierte Instandhaltung). Diese ist gleichbedeutend mit Reliability Based Maintenance (RBM).
In der Instandhaltung gibt es mehrere Strategien, die in der gleichen Firma durchaus gleichberechtigt nebeneinander existieren können. Von der ausfallorientierten Strategie, bei der das Hauptaugenmerk auf eine schnelle Instandsetzung gelegt wird über die intervallbasierte Instandhaltung, bei der einzig und allein Zählerstände Trigger für die Wartung sind, bis hin zur zustandsorientierten Instandhaltung, bei der man versucht, anhand von Zuständen Maßnahmen abzuleiten.
Die zuverlässigkeitsorientierte Instandhaltung (RCM) vereint alle Strategien und schließt Kriterien in die Bewertung ein, die bei der zustandsorientierten Instandhaltung nicht zum Tragen kommen (bspw. kaufmännische Daten, Wetterdaten, Gebäudedaten …).
Darüber hinaus können bei der zuverlässigkeitsorientierten Instandhaltung verschiedene Zielgrößen definiert werden. Während es in einem Betrieb opportun sein kann, die Kostenersparnis als Ziel zu definieren, ist in anderen Betrieben oder Industrien die Anlagenverfügbarkeit das Ziel und die Kosten sind eher zweitrangig. Auch die Anlagensicherheit, minimaler Ersatzteilbedarf sowie abschreibungsoptimierte Strategien können Ziel der Instandhaltung sein.
Letztlich läuft es daraufhinaus, das vorhandene Instandhaltungsbudget zielgerichtet auf die vorhandenen Betriebsmittel zu verteilen.
In Erweiterung des Zuverlässigkeitsbegriffes kann man dann zur Risikobasierten Instandhaltung übergehen. Weisen zwei identische Betriebsmittel einen identischen Zustand bezüglich aller Erfassungsgrößen auf, so müssen weitere Kriterien in die Entscheidung mit einbezogen werden, welches Betriebsmittel jetzt "zuerst" instandgesetzt wird.
Diese "weichen" oder besser "nicht-technischen" Größen können sich aus ganz anderen Bereichen zusammensetzen. Z.B. kann man die möglichen Kosten eines Ausfalles des Betriebsmittels in die Bewertung mit einbeziehen, so dass ein Betriebsmittel, dessen Ausfall einen beträchtlichen finanziellen Schaden verursacht mit einer höheren Priorität bedacht wird, als ein anderes, ansonsten gleiches Betriebsmittel mit gleichem Zustandsvektor.
Herkunft
RCM wurde 1978 das erste Mal in einer Veröffentlichung, welche vom U.S. Verteidigungsministerium unterstützt wurde, erwähnt. Diese Arbeit dokumentierte einen Prozess in der kommerziellen Luftfahrt, welcher über zwanzig Jahre entwickelt wurde. Der Prozess zeigte eine sehr hohe Erfüllung von Sicherheits- und Zuverlässigkeitszielen. Die vorrangigen Nutzträger dieser Veröffentlichung sind und waren die Behörden, welche die Arbeit unterstützten, die Nationale U.S. Flugbehörde, die Flugzeugindustrie, einzelne Fluggesellschaften, wie United Airlines, deren Mitarbeiter und Zulieferer und besonders Boeing, außerdem Flugpassagiere und die gesamte Öffentlichkeit.
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