Renault R9

Renault R9
Renault
Renault 9 (1981–1986)

Renault 9 (1981–1986)

R9/R11
Hersteller: Renault
Produktionszeitraum: 1981–1988
Klasse: Kompaktklasse
Karosserieversionen: Schrägheck, drei-/fünftürig
Stufenheck, viertürig
Motoren: vier Zylinder in Reihe, Benzin: 1108 cm³, 1237 cm³, 1397 cm³ (Sauger und Turbo), 1721 cm³; Diesel: 1595 cm³.
Länge: 3975–4070 mm
Breite: 1630–1660 mm
Höhe: 1400–1410 mm
Radstand: 2475–2485 mm
Leergewicht: 820–950 kg
Vorgängermodell: Renault 14
Nachfolgemodell: Renault 19

Die Schwestermodelle Renault 9 und Renault 11 - kurz R9 bzw. R11 - sind beides Frontantriebsfahrzeuge mit querstehendem Frontmotor. Während der R9 eine Stufenhecklimousine mit 4 Türen ist, wurde der R11 ab 1983 als Fließhecklimousine mit Heckklappe und 3 oder 5 Türen angeboten.

Die Baureihe R9/R11 wurde zusammen mit der American Motors Corporation (AMC) entwickelt. Weil man vorhatte, die Fahrzeuge in die USA zu exportieren, wurde dem Fahrzeug der Name „Macadam Star“ gegeben. Da es nach Ansicht der beurteilenden Journalisten aber wenig gute Ideen in Form und Linie aufwies, wurde es in der Presse als „Mac Banal Star“ betitelt. Das in Amerika gefertigte Modell 9 hieß AMC Alliance, das Modell 11 AMC Encore. Erfolgreich waren beide nicht. Der AMC Alliance wurde in den USA zudem als offene zweitürige Cabrio-Version Convertible angeboten, auf dem europäischen Markt jedoch nicht.

Die Radaufhängungen des Fahrzeugs sorgen für ein franzosentypisch weiches Fahrgefühl, die Fahrzeuge sind auf Grund ihres geringen Gewichtes jedoch zu ansprechenden Fahrleistungen fähig. Verbunden mit der geringen Pannenanfälligkeit sowie dem genügsamen Verbrauch waren R9 und R11 während ihrer Produktionszeit in ganz Westeuropa weit verbreitet. Grundstock der Motorenpalette war ein kleiner 1,1-l-Benzinmotor. Außerdem angeboten: Vom 1,4 l Turbo mit 105 PS (77 kW), später 115 PS (88 kW), bis zum 1,7 l mit 82 PS (60 kW), später 90 PS (66 kW) in den letzten Jahren. Ein kleiner 1,6-l-Dieselmotor mit 54 PS (40 kW) komplettierte das Angebot. Als Basis für Rallye-Autos dienten in erster Linie die Turboversionen, weil sie leicht getunt werden konnten. Renault entwickelte zudem einen Prototypen mit Vierradlenkung, der aber nie zur Serienreife kam. Ein Facelift des Frontbereichs im Jahr 1986 - die charakteristischen Doppelscheinwerfer wurden durch einfache Rechteckleuchten ersetzt - konnte den Produktionsstopp 1988 nicht aufhalten. Nachfolger wurde der Renault 19.

Bemerkenswert war der Renault 11 TSE Electronic, der 1984 aus dem TXE entwickelt wurde und mit einem Doppelvergasermotor mit 1721 cm³ Hubraum oder einem 1,4 l - Aggregat in der Version TSE ausgestattet war. Er wies ein numerisches Bedien-Tableau und eine synthetische Sprachführung auf, die dem Fahrer beispielsweise mitteilte, wenn die Türen nicht richtig geschlossen waren, die Beleuchtung nach Verlassen des Fahrzeugs nicht ausgeschaltet war oder der Motor zu heiß wurde. Ein Audio-HiFi-System, das vom Lenkrad aus zu bedienen war, komplettierte die außergewöhnliche Ausstattung dieser Serie. Dies war das erste französische Automodell, das - in großer Serie gebaut - diese Funktionen aufwies, die heute in anderen Modellen Standard sind, wie beim Renault 25 oder beim Renault Safrane, wo das Auto mit Hilfe einer weiblichen synthetischen Stimme kommuniziert.

Darüber hinaus gab es noch eine ganze Reihe unterschiedlicher Sondermodelle. Besonders verbreitet waren speziell die Ausführungen Spring (in Weiß) bzw. der Spring 2 (in Silber-Metallic). Beide waren ausschließlich ab der facegelifteten Variante verfügbar.

Auf deutschen Straßen ist der Renault 11 mittlerweile fast ausgestorben. Nach Auskunft des Kraftfahrzeug-Bundesamtes in Flensburg waren zum Stand 1. Januar 2007 noch 2009 Renault 11 angemeldet oder vorübergehend stillgelegt, zum 1. Januar 2008 waren es nur noch 1085 Exemplare.

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