Renault Thalia

Renault Thalia
Renault Clio
Hersteller: Renault
Produktionszeitraum: seit 1990
Klasse: Kleinwagen
Karosserieversionen: Schrägheck, drei-/fünftürig
Stufenheck, viertürig
Kombi, fünftürig
Vorgängermodell: Renault 5
Nachfolgemodell: keines
Clio-Emblem

Der Renault Clio ist ein Kleinwagen des französischen Automobilherstellers Renault, der als Drei- und Fünftürer und seit der dritten Modellgeneration auch als Kombi erhältlich ist. Die Stufenheckversion des Clio trägt die Bezeichnung Renault Thalia und erfreut sich vor allem in Osteuropa großer Beliebtheit. In Asien wird der Clio auch als Nissan Platina angeboten.

Die erste Generation des Clio (Typ 57) wurde Ende 1990 eingeführt. Die zweite Generation (Clio Typ B) startete 1998. Seit 2005 ist die dritte Generation des Clio auf dem Markt (Clio Typ R).

Der Begriff „Phase” verweist bei Renault-Modellen auf die jeweiligen Facelifts der entsprechenden Modellreihe (so handelt es sich z. B. beim Clio II Phase II um das Clio-Modell der 2. Generation mit dem 1. Facelift).

Inhaltsverzeichnis

1. Generation (Typ 57)

1. Generation

Renault Clio I (1990–1994)

Produktionszeitraum: 1990–1998
Motoren: Ottomotoren:
1,2–2,0 Liter
(40–108 kW)
Dieselmotor:
1,9 Liter (47 kW)
Länge: 3700 mm
Breite: 1610 - 1640 (16V) mm
Höhe: 1360 mm
Radstand: 2470 mm
Leergewicht: 855 - 980 kg

Der Clio (Typ 57) wurde von Ende 1990 bis Anfang 1998 gebaut. Die Modellreihe durchlief zwei Überarbeitungen und unterteilt sich daher in drei Bauphasen. Die optisch auffälligste Überarbeitung war 1996 das Facelift mit veränderten Frontscheinwerfern.

Ausstattungen

RL-Ausstattung

Scheibenwischer mit zwei Geschwindigkeiten und Wisch/Wasch-Tippkontakt; Ablagefach in der Fahrertür; verstellbare Kopfstützen; höhenverstellbare Sicherheitsgurte vorn, Gurtschlösser im Sitz integriert; umklappbare Rücksitzbank; vollständig verkleidete A-, B- und C-Säulen; serienmäßige Verkabelung für nachträglichen Radioeinbau; heizbare Heckscheibe; mit und ohne Verschleißanzeige für die vorderen Scheibenbremsbeläge.

RN-Ausstattung

Heckscheibenwischer und -wascher; Zeigeruhr; Aschenbecher hinten; Make-up-Spiegel auf Fahrerseite; Radioabdeckung; beleuchteter und verkleideter Kofferraum; Türverkleidung mit Stoffeinsatz; Handschuhfach mit Verschluss.

RT-Ausstattung (zusätzlich zu RN)

Zentralverriegelung mit Infrarot-Fernbedienung; elektrische Fensterheber vorn; Velours-Polsterung; Automatikgurte hinten; Ölstandsanzeige im Armaturenbrett; regelbare Armaturenbeleuchtung; Lesespot; ausstellbare hintere Seitenfenster (Zweitürer); Warmluftdüsen zum Fondabteil.

Clio 16V

Stoßfänger in Wagenfarbe mit integriertem Spoiler; verbreiterte vordere Kotflügel aus einem neuartigen flexiblen Verbundwerkstoff (2 mm starkes Noryl). Bei einem Aufprall unter 15 km/h nehmen die Kotflügel wieder ihre ursprüngliche Form ein. Auch die hintere Seitenpartie ist mit einer Verbreiterung versehen. Die Radhäuser sind mit breiten Seitenschwellern verbunden. Über der Heckscheibe befand sich ein Dachspoiler. Die leicht gewölbte Motorhaube war zusätzlich mit einer Lufthutze zur Wärmeableitung vom Auslasskrümmer versehen. Innen verfügte der Clio 16V über Sportsitze, auf Wunsch in Leder. Schalthebel und Dreispeichen-Lenkrad mit Lederbezug, modifiziertes Armaturenbrett mit vergrößertem Blendschutz und darin integrierten Zusatzinstrumenten (Öl-Temperatur, Öl-Druck, Öl-Stand).

Weitere Ausstattungsvarianten
  • Prima (Grundausstattung ohne Extras - als günstige Einstiegsvariante angeboten)
  • Graffiti (Mit Kasettenradio, Sonnendach und bunten Sitzen - nur in blau, rosarot, weiß und schwarz erhältlich)
  • Campus (Einsteigermodell ähnlich dem Renault R5 Campus und dem Clio Prima)
  • Baccara (Ph.1/2) / Initiale (Ph.3) (Luxus-Version mit Lederausstattung, Chrom-Türöffnern, Klimaanlage, speziellen 14" Leichtmetallfelgen, Wurzelholzdekor)
  • Caribe, Chiemsee, Fidji, Grand Prix, Limited, Maxi, Mexx, Oasis, RTi, RSi, Williams
  • Es gab weiterhin noch von etwa 1992 bis 1996 Cabrio-Umbausätze für dieses Fahrzeug, die durch den offiziellen Renault Haustuner Elia-AG vertrieben wurden. Ein direktes Cabrio gab es offiziell nur als fahrbare Studie, ein Einzelstück also, das soweit bekannt ist, bei Renault Frankreich ausgestellt ist. Alle anderen Clio Cabrios sind definitiv Umbauten. Oft wurden für diese Umbauten niedrige (dreitürige) Modelle genommen, da die Clios zu dieser Zeit noch recht jung waren. Also sind oft RL, RN, Prima, Graffiti oder Campus die Basis für diese Umbauten. Andere Ausstattungen sind sehr selten. Diese Umbauten sind allgemein bekannt und berüchtigt für eine etwas komplizierte Handhabung und einer gewissen Undichtigkeit. Das Planendach ist also quasi ein Regenschutz und kein vollwertiges Dach. Soweit mir bekannt ist, gibt es davon zwei Variationen, beim älteren Kit wird das Dach per Druckknöpfe an der Seitenwand gehalten und beim jüngeren Kit wird das Dach per Befestigungs-Bügel an die Seitenwand gepresst.

Motoren

Sondermodelle

2. Generation (Typ B)

2. Generation

Renault Clio II (1998–2001)

Produktionszeitraum: 1998–heute
Motoren: Ottomotoren:
1,2–3,0 Liter
(43–187 kW)
Dieselmotor:
1,5–1,9 Liter
(48–74 kW)
Länge: 3821 mm
Breite: 1639 mm
Höhe: 1417 mm
Radstand: 2472 mm
Leergewicht: 915–1400 kg

Im Laufe des Jahres 1998 wurde die zweite Generation des Clios eingeführt, der Clio B Phase I, der in allen Variationen bis Herbst 2005 erhältlich war.

Ab 2000 war der erste Renault Clio Sport mit einem 2.0-16V-Motor und 169 PS erhältlich. Damit setzte Renault die lange Tradition sportlicher Kleinwagen wie dem R5 Turbo (Backenturbo) oder dem Renault Clio Williams (Clio Typ 57) fort.

Auch hier wurde die Generation durch mehrere Überarbeitungen in vier Phasen unterteilt. Im Jahre 2001 erfolgte das erste Facelift, genannt Clio B Phase II, das vor allem an den dynamischer gestalteten Frontscheinwerfern, neuen Rückleuchten und einer hochwertigeren Innenausstattung erkennbar war.

2003 mit Clio B Phase III blieben die optischen Veränderungen vergleichsweise unauffällig. Die Baureihe wurde optisch überarbeitet, um neue Ausstattungsvarianten, einen stärkeren Dieselmotor und motorenmäßig überarbeiteten Renault Clio Sport (2.0-16V, 179 PS) ergänzt.

Der Clio B war in verschiedenen Varianten verfügbar, unter anderem auch als Kompaktsportwagen mit 255 PS (Mittelmotor, V6), Heckantrieb und 6-Gang-Getriebe – mit der Bezeichnung Clio V6 24V.

Auch nach Einführung der 3. Generation ist der Clio B als Sondermodell Campus weiterhin erhältlich. Im September 2006 erhielt diese Version ein weiteres Facelift (Phase IV). Unter anderem wurde die hintere Kennzeichenhalterung von der Heckklappe in die Stoßstange versetzt. In Österreich wird er unter dem Namen „Storia” vertrieben. Der Clio B Campus wird parallel zum aktuellen Twingo 2 im Renault Werk Novo Mesto in Slowenien produziert.

Ausstattungen

  • Authentique (Grundausstattung)
  • Expression (gehobene Grundausstattung)
  • Privilège (helle, gehobene Ausstattung)
  • Dynamique (dunkle, gehobene, sportliche Ausstattung, meist mit Aluzierteilen)
  • Initiale Paris (graue Lederausstattung mit Velourseinsätzen, Licht-, Klima- und Scheibenwischerautomatik, Xenonlicht etc.)
  • Sport (nur in Verbindung mit dem 2.0 16V; Sportsitze mit Teilleder/Alcantara, Licht-, Klima- und Scheibenwischerautomatik, Xenonlicht etc.)
  • Zusätze: Confort-Paket (elektr. Fensterheber etc.) oder Luxe-Paket (Klimaautomatik, Lichtautomatik, etc. möglich)
  • Campus (seit 2006 einzig verfügbare Ausstattung)

Motoren

3. Generation (Typ R)

3. Generation

Renault Clio III (2005–2009)

Produktionszeitraum: seit 2005
Motoren: Ottomotoren:
1,2–2,0 Liter
(48–145 kW)
Dieselmotoren:
1,5 Liter
(50–78 kW)
Länge: 3986–4203 mm
Breite: 1719–1768 mm
Höhe: 1484–1496 mm
Radstand: 2575 mm
Leergewicht: 1080–1310 kg

Im September 2005 wurde die dritte Generation des Clio eingeführt, der Clio R. Wie bereits der Renault Modus im Jahr davor, konnte auch der neue Clio die Bestnote von 5 Sternen im Euro NCAP Crashtest erreichen.

Der Clio ist 2007 auch in einer Sondermodellversion erschienen. Zusammen mit dem Surf- und Snowboard Experten Rip Curl entstand dieses kleine „Update“. Das limitierte Sondermodell trägt neben den bekannten Farben auch die neue Lackierung Iceberg Blue sowie die Firmenlogos von Rip Curl. Motorenseitig erhält er die neuen Renault-Motoren; den 1,2 Liter Turbomotor mit 74 kW (100 PS) und den 1,5 Liter Turbodiesel mit 63 kW (85 PS). Ein wichtiges Merkmal dieses Sondermodells ist ein verringerter CO2-Ausstoß. Außerdem legt Renault den Clio F1 R27 auf, ein Clio Sport mit dem Fahrwerk der Cup-Modelle und einer Sonderlackierung.

Im Herbst 2007 stellte Renault auf der IAA in Frankfurt am Main die Serienversion des Clio Grandtour vor, der im Januar 2008 lanciert wurde. Der 20 cm längere Grandtour tritt im Kleinwagenkombi-Bereich gegen den Skoda Fabia Kombi und den Peugeot 207 SW an und soll diese Nische beleben.

Ebenfalls im Januar 2008 erhielten der drei- und fünftürige Clio eine Modellpflege, die eine Austattungsstraffung und neue Motoren beinhaltet. So fallen der 1,4 und 1,6 Liter Benziner zugunsten des 1,2 TCE aus dem Programm. Der 1,5 dCi 63 kW (86 PS) erhält einen 6. Gang, sowie einen Rußpartikelfilter.

Im Mai 2009 erhält der Clio III ein Facelift, wobei Front- und Heckbereich der aktuellen Renault-Designlinie angepasst werden.

Ausstattung

Der Renault Clio wird in den folgenden Ausstattungsvarianten angeboten:

  • Authentique (Grundausstattung)
  • Expression (bis 2007)
  • Dynamique
  • Privilège (bis 2007)
  • Initiale (höchste Ausstattung bis 2008)
  • Exception (höchste Ausstattung seit 2008)
  • Rip Curl (Sonderausstattung)

Motoren

Abgeleitete Modelle

Clio 16V

Renault Clio 16V Williams

Besonders hervorzuheben sind die Modelle Clio Sport, allgemein als Clio 16V bekannt. Diese Modelle verfügen über einen 16V-Motor mit 1,8 l Hubraum und 99 kW/135 PS.Diese Variante wurde nur etwa 30.000 mal produziert. Eine exklusive Version davon gab es zu Ehren des Formel-1-Teamchefs Frank Williams: den Clio 1 Williams, der sich heute noch größter Beliebtheit erfreut. Dieses auf 5.000 Stück limitierte Sondermodell war mit einem 16V-Motor 2,0 l Hubraum und 147 PS ausgestattet. Des weiteren gab es 1995 ein Modell namens „Grand Prix", gewissermaßen ein „kleiner Bruder" des Williams-Modells, das mit dem 1,8L 16V Aggregat ausgerüstet war. Hervorzuheben an dem Modell war die Ausstattung, es gab einen Fahrer-Airbag und ein komplettes Elektropaket. 500 Exemplare wurden fabriziert. Das Modell wurde von Renault gebaut, da Nigel Mansell zum ersten Mal Formel-1-Weltmeister mit Williams geworden war.

Thalia

Renault Thalia (1999–2002)

Der Thalia ist eine seit 1999 gebaute viertürige Stufenheckversion des Clio II. 2002 wurde er im Stil des Clio nach dem ersten Facelift (Phase 2) überarbeitet.

Wegen der geringen Nachfrage nach Stufenheck-Kleinwagen in Deutschland (siehe auch Seat Córdoba, VW Polo Classic, Škoda Fabia Sedan) wird der Thalia dort nicht angeboten. Gefertigt wird der Thalia unter anderem in Polen, der Türkei und in Argentinien. Hauptabsatzmärkte sind so genannte Schwellenländer in Lateinamerika, Osteuropa und Asien, da das Modell für die dortigen Verhältnisse Eigenschaften wie einen großen Kofferraum und hohe Variabilität zu entsprechend niedrigen Preisen bietet. Indirekt kann der Thalia als Nachfolger des in den 1970er Jahren in Spanien auf R5-Basis angebotenen R7 gelten. In einigen Ländern wird der Thalia als Renault Clio Symbol, in Mexiko mit geänderter Frontpartie als Nissan Platina[1], in Tunesien als Renault Clio Classic angeboten. Es gibt aber noch mehr Bezeichnungen: In Brasilien ist es ein Renault Clio Sedan, in Argentinien der Renault Clio GNC und in Peru Renault Clio 4 Puertas.

Clio Renault Sport V6 24V

Renault Clio II V6 (2003–2004)

Als 1998 der Clio V6 24V auf dem Pariser Automobilsalon als Konzeptstudie vorgestellt wurde, war das Interesse so groß, dass man sich entschied, das Sondermodell zu bauen. Entwickelt wurde es von Renault in Zusammenarbeit mit Tom Walkinshaw Racing (TWR).

Der Clio V6 24V besaß einen 3,0-Liter-V6-Mittelmotor mit Vierventiltechnik. Durch die veränderte Motorlage wurde der Clio zum Zweisitzer; die Rücksitze entfielen. Die erste Generation verfügte über eine Leistung von 166 kW/226 PS und erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von 235 km/h. Die zweite Generation von 2003 hatte eine Leistung von 187 kW/254  PS und erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h. Insgesamt wurden 2.935 Exemplare produziert.

Diese Versionen wurden im schwedischen Uddevalla bei TWR (erste Generation) bzw. bei Alpine in Dieppe (zweite Generation) „weitgehend von Hand“ endmontiert. Der Neupreis der ersten Generation lag in Deutschland bei 38.500 € und bei der nachfolgenden Generation bei 39.900 €.

Er gilt als indirekter Nachfolger des Renault 5 Turbo.

Renault Clio III RS
Renault Clio III Sport

Clio Renault Sport 197

Seit September 2006 steht die 3. Generation des Renault Clio auch als Sportversion bei den Händlern. Der 2.0 16V Motor leistet 197 PS (145 kW) und überträgt die Kraft mittels eines 6-Gang-Schaltgetriebes auf die Vorderräder. Das maximale Drehmoment liegt bei 215 Newtonmeter bei 5.550 U/min. Der Sprint von 0 auf 100 Km/h soll in 6,9 Sekunden erfolgen, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 215 km/h (inzwischen dank geänderter Getriebeübersetzung 223 km/h). Viele technische Verbesserungen wie z.B. an der Aerodynamik, der Lenkung und dem Fahrverhalten sind vorgenommen worden. Der Radstand wuchs um 10 mm auf 2.590 mm, und damit wurde die Straßenlage verbessert. Die Bremsen wurden modifiziert, der RS besitzt eine Vierkolben-Bremsanlage von Brembo; somit soll der Clio von 100 Km/h auf 0 Km/h in nur 35 Metern abgebremst werden. An Bord befinden sich 6 Airbags, viele Ablagefächer und ein maximales Stauvolumen von insgesamt 1.050 Litern. Der Preis liegt bei 22.650 Euro. Hinzu kommt, dass der Clio knapp 10 Liter Super verbraucht.

Inzwischen gibt es vom Clio RS noch eine leicht aufgebesserte Version, den Clio Renault Sport F1 Team-R27, der den gleichen Motor wie der normale RS besitzt, aber unter anderem Recaro-Schalensitze und anthrazitfarbene Felgen hat. In Deutschland liegt der Preis dieser F1-Edition bei 24.900 Euro.

Clio als Rennwagen

Die Version des Cup heißt 2006: „DMSB Renault Clio Speed Trophy”. 2005 wurde die Serie „DMSB Renault Clio RS Cup” genannt.


Einzelnachweise

  1. Informationen zum Nissan Platina bei Nissan Mexiko

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