Renierit

Renierit
Reniérit
Chemische Formel (Cu,Zn)11Fe4(Ge,As)2S16
Mineralklasse Sulfide und Sulfosalze - Metall : Schwefel (Selen, Tellur) = 1 : 1
II/C.10-10 (8. Aufl.) ; 2.CB.35 (9. Aufl.) (nach Strunz)
2.9.4.1 (nach Dana)
Kristallsystem tetragonal, pseudokubisch
Kristallklasse skalenoedrisch \bar{4}2m\ [1]
Farbe bronzebraun, orangebraun
Strichfarbe dunkelgrau
Mohshärte 4,5
Dichte (g/cm³) 4,38 bis 4,4
Glanz Metallglanz
Transparenz undurchsichtig
Bruch uneben
Spaltbarkeit keine
Habitus
Häufige Kristallflächen
Zwillingsbildung
Weitere Eigenschaften
Radioaktivität nicht radioaktiv
Magnetismus nicht magnetisch

Reniérit (auch Renierit) ist ein relativ selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze mit einem Stoffmengenverhältnis Metall : Schwefel, Selen, Tellur = 1 : 1. Es kristallisiert im tetragonalen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung (Cu,Zn)11Fe4(Ge,As)2S16 [2] und entwickelt meist massige Aggregate, selten auch kleine Kristalle von bronzebrauner bis orangebrauner metallisch glänzender Farbe.

Inhaltsverzeichnis

Besondere Eigenschaften

Reniérit-Kristalle täuschen durch polysynthetische Verzwillingung (wiederholte lamellare Aneinanderreihung) die höhere Symmetrie des kubischen Kristallsystems vor. Man nennt solche Kristalle daher pseudokubisch.

Etymologie und Geschichte

Benannt wurde das Mineral nach dem belgischen Geologen Armand Marie Vincent Joseph Reniér (1876–1951). Erstmals gefunden und beschrieben wurde das Reniérit 1948.

Bildung und Fundorte

Reniérit bildet sich durch hydrothermale Vorgänge in germaniumhaltigen Lagerstätten. Begleitminerale sind Bornit, Chalcopyrit, Digenit, Enargit, Germanit Sphalerit und Tennantit.

Fundorte sind unter anderem Catamarca in Argentinien; Tasmanien in Australien; Dobritsch (ehemals Hadschilogu Pasardschik) in Bulgarien; Provence-Alpes-Côte d’Azur in Frankreich; auf Sardinien in Italien; auf Honshū in Japan; Katanga in der Demokratischen Republik Kongo; am Otjikotosee und in der Region Otjozondjupa in Namibia; Salzburg und die Steiermark in Österreich; in der nördlichen Kaukasus-Region in Russland; in der Zentralprovinz von Sambia; Asturien in Spanien; sowie Colorado in den USA. [3]

Struktur

Reniérit kristallisiert im tetragonalen Kristallsystem in der Raumgruppe P \bar{4} 2 c mit den Gitterparametern a = 10,62 Å und c = 10,55 Å sowie zwei Formeleinheiten pro Elementarzelle. [1]

Verwendung

Reniérit besitzt auf Grund seines Germaniumgehaltes von etwa 6 % eine Bedeutung als Rohstoff für die Gewinnung dieses Elementes. [4]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. a b Webmineral - Renierite (engl.)
  2. Stefan Weiß: Das große Lapis Mineralienverzeichnis. 4. Auflage. Christian Weise Verlag, München 2002, ISBN ISBN 3-921656-17-6. 
  3. MinDat - Localities for Renierite (engl.)
  4. Paul Ramdohr, Hugo Strunz: Lehrbuch der Mineralogie. 16. Auflage. Ferdinand Enke Verlag 1978, ISBN 3-432-82986-8 (S. 433)

Weblinks


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