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Germanit Germanit aus Tsumeb, Otjikoto Region, Namibia Chemische Formel Cu26Fe4Ge4S32 Mineralklasse Sulfide und Sulfosalze
2.CB.30 (8. Aufl. II/C.10-20) (nach Strunz)
02.09.04.02 (nach Dana)Kristallsystem kubisch Kristallklasse hexakistetraedrisch: Farbe blass gräulich rosa Strichfarbe grauschwarz Mohshärte 4 Dichte (g/cm3) 4,46–4,59 Glanz metallisch, stumpf Transparenz opak Bruch Spaltbarkeit Habitus Germanit ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze. Es kristallisiert im kubischen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Cu26Fe4Ge4S32 und bildet bis zu drei Zentimeter große kubische Kristalle sowie häufig massive Verwachsungen mit Reniérit.
Inhaltsverzeichnis
Etymologie und Geschichte
Das Mineral wurde erstmals 1920 von G. Schneiderhöhn in der Typlokalität Tsumeb in Namibia entdeckt und beschrieben, aber nicht genauer untersucht. 1921 fand W. Klein wiederum in Tsumeb ein ihm unbekanntes Mineral und schickte es an den Berliner Mineralogen O. Pufahl, der es genauer untersuchte und die Zusammensetzung bestimmte. Dieser nannte das neue Mineral schließlich 1922 nach dem enthaltenen Element Germanium Germanit.[1]
Klassifikation
In der Systematik nach Strunz wird Germanit zu den Metallsulfiden mit einem Verhältnis von Metall zu Schwefel, Selen oder Tellur von 1:1 gezählt. Nach der 8. Auflage bildet dabei zusammen mit Colusit, Germanocolusit, Maikainit, Morozeviczit, Nekrasovit, Ovamboit, Polkovicit, Renierit, Stibiocolusit, Sulvanit und Vinciennit eine Gruppe. In der 9. Auflage bildet es mit Colusit, Germanocolusit, Maikainit, Nekrasovit, Ovamboit und Stibiocolusit eine Untergruppe der Sulfide mit Zink, Eisen, Kupfer oder Silber.
In der Systematik nach Dana bildet es mit Renierit, Maikainit und Ovamboit eine Untergruppe der Sulfide, Selenide und Telluride mit der Zusammensetzung Am Bn Xp, mit (m+n):p=1:1.[2]
Bildung und Fundorte
Germanit bildet sich in primären Kupfer-Blei-Zink-Erzen. Es ist vergesellschaftet mit Renierit, Pyrit, Tennantit, Enargit, Galenit, Sphalerit, Digenit, Bornit und Chalkopyrit.
Vom sehr seltenen Mineral sind nur wenige Fundorte bekannt. Neben der Typlokalität fand man Germanit in Andalgalá in Argentinien, Dastakert in Armenien, Panagjurischte in Bulgarien, der Provinz Pinar del Río auf Kuba, Kipushi in der Demokratischen Republik Kongo, Orivesi in Finnland, Guillaumes in Frankreich, Laurion in Griechenland, Hida und weiteren Orten in Japan, Niari in der Republik Kongo, Magnitogorsk und weitere Fundorte in Russland sowie den US-Bundesstaaten Alaska und Colorado.
Kristallstruktur
Germanit kristallisiert im kubischen Kristallsystem in der Raumgruppe mit dem Gitterparameter a = 10,5862 Å sowie einer Formeleinheit pro Elementarzelle.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ O. Pufahl: "Germanit", ein Germanium-Mineral und -Erz von Tsumeb, Südwest-Afrika. In: Metall und Erz. 1922, 13, S. 324-325.
- ↑ New Dana Classification of Sulfide Minerals
Literatur
- Germanit in: Anthony et al.: Handbook of Mineralogy, 1990, 1, 101 (pdf).
Weblinks
Commons: Germanite – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienKategorien:- Mineral
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