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Colusit Colusit (bronzefarbene Kristalle) auf Quarz aus dem Butte District, Montana, USA (Größe: 5,3 x 4,1 x 2,5 cm) Chemische Formel ~ Cu13V(As,Sn,Sb)3S16[1] Mineralklasse Sulfide und Sulfosalze - Metall:Schwefel (Selen,Tellur)=1:1
2.CB.30 (8. Aufl. II/C.10-40) (nach Strunz)
03.01.01.01 (nach Dana)Kristallsystem kubisch Kristallklasse hexakistetraedrisch 43m[2] Farbe Bronzefarben Strichfarbe schwarz Mohshärte 3 bis 4 Dichte (g/cm3) gemessen: 4,2 ; berechnet: [4,78][3] Glanz Metallglanz Transparenz undurchsichtig Bruch spröde Spaltbarkeit keine Habitus körnige bis massige Aggregate Zwillingsbildung selten nach {111} Colusit ist ein selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der „Sulfide und Sulfosalze“. Es kristallisiert im kubischen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung ~ Cu13V(As,Sn,Sb)3S16[1] und entwickelt meist körnige bis massige, bronzefarbige Aggregate. In seltenen Fällen werden Kristalle bis etwa 5 Millimeter gefunden.
Inhaltsverzeichnis
Etymologie und Geschichte
Erstmals entdeckt wurde Colusit in der „East Colusa Mine“ in Butte im US-Bundesstaat Montana und beschrieben 1933 von Robert E. Landon und A. H. Mogilnor, die das Mineral nach seiner Typlokalität benannten.
Dem bisher eigenständigen Mineral Arsenosulvanit wurde 2006 der Mineralstatus durch die IMA aberkannt, da es mit Colusit identisch ist.
Klassifikation
In der mittlerweile veralteten, aber noch gebräuchlichen 8. Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehörte der Colusit zur Mineralklasse der „Sulfide und Sulfosalze“ und dort zur Abteilung der „Sulfide mit dem Stoffmengenverhältnis Metall (M) : Schwefel (S), Selen, Tellur = 1 : 1“, wo er als Namensgeber die „Colusitgruppe“ mit den weiteren Mitgliedern Germanit, Germanocolusit, Maikainit, Morozeviczit, Nekrasovit, Ovamboit, Polkovicit, Renierit, Stibiocolusit, Sulvanit und Vinciennit bildete.
Die seit 2001 gültige und von der International Mineralogical Association (IMA) verwendete 9. Auflage der Strunz'schen Mineralsystematik ordnet den Colusit ebenfalls in die Klasse der „Sulfide und Sulfosalze“ und dort in die Abteilung der „Metallsulfide mit dem Stoffmengenverhältnis M : S = 1 : 1 (und ähnliche)“ ein. Diese Abteilung ist allerdings weiter unterteilt nach den in der Verbindung vorherrschenden Metallen, so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung „mit Zink (Zn), Eisen (Fe), Kupfer (Cu), Silber (Ag) usw.“ zu finden ist, wo es zusammen mit Germanit, Germanocolusit, Maikainit, Nekrasovit, Ovamboit und Stibiocolusit die „Germanitgruppe“ mit der System-Nr. 2.CB.30 bildet.
Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebräuchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Colusit in die Klasse der „Sulfide und Sulfosalze“, dort allerdings in die Abteilung der „Sulfosalze“ ein. Hier ist er Namensgeber der „Colusitgruppe (Isometrisch: P43n) mit Cu und V“ mit der System-Nr. 03.01.01 und den weiteren Mitgliedern Germanocolusit, Nekrasovit und Stibiocolusit innerhalb der Unterabteilung der „Sulfosalze mit dem Verhältnis z/y > 4 und der allgemeinen Zusammensetzung (A+)i(A2+)j[ByCz], A = Metalle, B = Halbmetalle, C = Nichtmetalle“ zu finden.
Bildung und Fundorte
Colusit bildet sich hydrothermal in Kupfererz-Adern und findet sich dort meist in Paragenese mit vielen anderen Sulfid-Mineralen wie beispielsweise Bornit, Chalkosin, Chalkopyrit, Covellin, Enargit, Galenit, Germanit, Goldfieldit, Luzonit, Pyrit, Reniérit, Stannoidit, Tetraedrit, Tennantit und Sphalerit.
Insgesamt konnte Colusit bisher (Stand: 2011) an rund 70 Fundorten nachgewiesen werden. Neben seiner Typlokalität „East Colusa Mine“ konnte das Mineral in den USA unter anderem noch in mehreren Minen im Bezirk Butte und bei Cone Butte im Bezirk Warm Springs im Fergus County in Montana; in der „Campbell Mine“ bei Bisbee und der „Magma Mine“ bei Superior in Arizona; an mehreren Orten im Bundesstaat Colorado; bei Goldfield und bei Lewis im Lander County in Nevada; bei La Bajada im Santa Fe County in New Mexico sowie bei Tintic im Juab County in Utah.
In Österreich fand sich Colusit bisher nur bei Schwarzleo in der Salzburger Gemeinde Leogang und der einzige bisher bekannte Fundort in der Schweiz ist der Steinbruch La Plâtrière bei Granges (Siders) im Kanton Wallis.
Weitere Fundorte liegen in Argentinien, Australien, Bulgarien, Chile, Frankreich, Indonesien, Italien, Japan, Kanada, Kasachstan, die Demokratische Republik Kongo, Namibia, Norwegen, Peru, auf den Philippinen, in Russland, Serbien und Ungarn.[4]
Kristallstruktur
Colusit kristallisiert kubisch in der Raumgruppe P43n (Raumgruppen-Nr. 218) mit dem Gitterparameter a = 10,62 Å sowie zwei Formeleinheiten pro Elementarzelle.[1]
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ a b c Hugo Strunz, Ernest H. Nickel: Strunz Mineralogical Tables. 9. Auflage. E. Schweizerbart'sche Verlagsbuchhandlung (Nägele u. Obermiller), Stuttgart 2001, ISBN 3-510-65188-X, S. 80.
- ↑ Webmineral - Colusite (englisch
- ↑ Handbook of Mineralogy - Colusite (englisch, PDF 62,1 kB)
- ↑ Mindat - Colusite (englisch)
Literatur
- Robert E. Landon und A. H. Mogilnor (1933): Colusite, a new Mineral of the Sphalerite group, in: The American Mineralogist, 18, S. 528-533
Weblinks
Commons: Colusite – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Mineralienatlas:Colusit und Arsenosulvanit (Wiki)
Kategorien:- Mineral
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