Repgow

Repgow
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Reppichau
Reppichau
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Reppichau hervorgehoben
51.79972222222212.06666666666771Koordinaten: 51° 48′ N, 12° 4′ O
Basisdaten
Bundesland: Sachsen-Anhalt
Landkreis: Anhalt-Bitterfeld
Verwaltungs-
gemeinschaft:
Osternienburg
Höhe: 71 m ü. NN
Fläche: 10,96 km²
Einwohner: 470 (31. Dez. 2007)
Bevölkerungsdichte: 43 Einwohner je km²
Postleitzahl: 06386
Vorwahl: 034909
Kfz-Kennzeichen: ABI
Gemeindeschlüssel: 15 0 82 305
Adresse der Gemeindeverwaltung: Eike-von-Repgow-Str. 5
06386 Reppichau
Webpräsenz:
Bürgermeister: Erich Reichert (CDU)
Lage der Gemeinde Reppichau im Landkreis Anhalt-Bitterfeld
Karte

Reppichau ist eine Gemeinde im Landkreis Anhalt-Bitterfeld in Sachsen-Anhalt. Sie gehört der Verwaltungsgemeinschaft Osternienburg an, die ihren Verwaltungssitz in der Gemeinde Osternienburg hat.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Reppichau liegt zwischen Dessau-Roßlau und der Kreisstadt Köthen (Anhalt) am Rande des Biosphärenreservates Mittelelbe.

Geschichte

Die Gemeinde wurde erstmals im Jahr 1156 urkundlich erwähnt. Wie bei fast allen Orten der Umgebung ist der ursprüngliche Ortsname Repgow slawischen Ursprungs. Der aus Reppichau stammende Ministeriale Eike von Repgow verfasste auf Burg Falkenstein (Harz) das erste mittelalterliche Rechtsbuch, den Sachsenspiegel.

Anmerkung des Heraldikers Jörg Mantzsch: Dass Reppichau die Geburtsstätte Eike von Repgows sei, ist reine Spekulation. Historiografisch ist nicht einmal nachweisbar, dass die dort (wie in Alt-Jeßnitz, wo ebenfalls eine Familie von Repgow begütert war) ansässige Familie von Repgow mit dem Verfasser des Sachsen­spiegels verwandt war. Dies belegen die Studien namhafter Geschichtswissen­schaftler von Prof. Carl Gustav Homeyer bis Prof. Guido Kisch neben vielen anderen. An personellen Zeugnissen Eike von Repgows gibt es lediglich die wenigen durch ihn bezeugten Urkunden sowie die Reimvorreden des Sachsenspiegels. Ein jeglicher darüber hinaus gehender urkundlicher Beleg zur Person fehlt. Tatsache ist, dass schon 1159 der Ort Ripechove mit den Brüdern Marquard, Eico und Arnold gleichen Namens erwähnt wird. Ob unter Eico der Verfasser des Sachsen­spiegels zu verstehen ist, bekräftigten zwar etliche Hei­matforscher, doch wurde diese Legende von so bedeutenden Wissenschaft­lern der Rechtsgeschichte wie Prof. Gärt­ner, Prof. Homeyer, Prof. Brunner, Dr. Ficker u.a.m. widerlegt. Es ist also nur zu vermuten - und das ist sehr wahrscheinlich, aber nicht beweisbar -, dass Eike von Repgow überhaupt mit der in Reppichau ansässigen Familie verwandt war.

Einwohnerentwicklung

1844 lebten 433 Menschen in Reppichau.[1]

Politik

Bürgermeister

Der ehrenamtliche Bürgermeister Erich Reichert wurde erstmals am 28. April 1992 gewählt.

Wappen

Blasonierung: „In Grün ein schwarz konturiertes silbernes Rebhuhn, das rechte Bein vorgestreckt, mit dem linken auf einem aufgeschlagenen goldenen Buch stehend.“

Im Jahre 1999 beauftragte der Gemeinderat den Kommunalheraldiker Jörg Mantzsch mit der Erarbeitung eines ortstypischen Wappens. Reppichau besitzt indes keine herausragende geschichtliche Bedeutung. Es war in früheren Jahrhunderten eine Landgemeinde mit Gutshof, de­ren Bewohner sich neben gering verbreitetem Handwerk hauptsächlich von der Land­wirtschaft ernährten. Auch ist der Ort nicht mit Sagen und Mythen verbunden, es sei denn, man stellt die Verbindung zu Eike von Repgow her, dem Verfasser des „Sachsenspiegels“. Diese Verbindung beruht jedoch einzig auf eine Namensgleichheit.

Die Familie von Repgow trug in ihrem Wappen das Rebhuhn, wie es im Wappen des alten Landkreises Dessau-Köthen vom Jahre 1937 vorkommt. Und da Eike ein anhaltischer Schöffe war, war es Beschluss der Gemeinde, die Person Eikes im Wappen zu symbolisieren. Da die Abbildung realer Personen (außer der Ikonografie entlehnt), heraldisch unzulässig ist, erfolgte eine Anlehnung an das Repgowsche Wappen wie an den "Sachsenspiegel". Das braune Rebhuhn der erloschenen Familie von Rep­gow wurde von Mantzsch tingistisch korrekt in Silber auf grünen Schild dargestellt. Es steht auf einem aufgeschlagenen goldenen Buch, den Sachsenspiegel, der seinen Ursprung in der Diözese Halberstadt (dem späteren Anhalt) hatte.

Flagge

Die Flagge der Gemeinde Reppichau ist Silber (Weiß) - Grün gestreift (Querflagge: Streifen waagerecht, Hissflagge: Streifen senkrecht verlaufend). Das Wappen der Gemeinde ist mittig auf die Flagge aufgelegt.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museum

Freilichtmuseum "Kunstprojekt Sachsenspiegel"; Informationszentrum Eike von Repgow

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Südlich der Gemeinde befindet sich die Bundesstraße 185 (Dessau-Roßlau - Köthen (Anhalt)). Reppichau liegt am Europaradwanderweg R1, der von Sankt Petersburg (Russland) über Berlin nach Calais (Frankreich) führt.


Verweise

Weblinks

Fußnoten

  1. Günther Hoppe, Domänen, Drescher und Kossaten, Köthen 1983, S. 30

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