Requerimiento

Requerimiento

Das Requerimiento (span.: Aufforderung, Mahnung) war eine 1513 im Auftrag von Ferdinand II. (Aragón) von Palacios Rubios verfasste Aufforderung an die indigene Bevölkerung Amerikas zur bedingungslosen Kapitulation und gleichzeitigen Unterwerfung unter die spanische Krone.

Ferdinand II. von Aragón
Südamerika um 1650

Das Requerimiento musste öffentlich vor einer möglichen kriegerischen Auseinandersetzungen den Indios - auf spanisch - vorgetragen werden. Lehnten sie es ab, wurden sie für vogelfrei erklärt, und dadurch eine militärische Unterwerfung legitimiert.[1]

Das Requerimiento befasste sich mit der Geschichte der Christenheit, einschließlich der „Schenkung“ der Neuen Welt durch Alexander VI. an Spanien (Vertrag von Tordesillas, 1494) und appellierte an die Indios, die Herrschaft der spanischen Krone als Stellvertreter des Papstes anzuerkennen. Es war bis 1573 in Kraft.

Übersetzung

Im Namen des sehr hohen und sehr mächtigen und sehr katholischen Verteidigers der Kirche, des immer siegreichen und nie besiegten, des großen Königs Ferdinand V. von Spanien von beiden Sizilien, ... und der sehr hohen und sehr mächtigen Herrin, der Königin Dona Juana, seiner sehr lieben und sehr geliebten Tochter, unserer Herren. Ich (Name des Konquistadoren), sein Diener, Bote und Kapitän, verkünde euch und tue euch zu wissen, so gut ich kann, dass Gott, unser Herr, der eine und ewige, Himmel und Erde und einen Mann und eine Frau erschaffen hat, deren Söhne und Nachkommen wir und alle Menschen der Welt waren und sind und alle sein werden, die nach uns kommen werden. ...
Über alle diese Völker gab der Herr, unser Gott, einem, der St. Petrus genannt wurde, das Amt, der Herr und Vorgesetzte aller Menschen der Welt zu sein, dem alle gehorchen sollten, der das Haupt des ganzen Menschengeschlechtes sein sollte, wo immer die Menschen lebten und wären, und er gab ihm die Welt als sein Reich und seine Gerichtsbarkeit. ...
Diesen nennt man Papst, das will heißen: wunderbarer, höchster Vater und Bewahrer, weil er der Vater und Lenker aller Menschen ist.
Diesem hl. Petrus gehorchten die, die zu seiner Zeit lebten, und nahmen ihn zu ihrem Herrn und König und Gebieter der Welt, und ebenso hat man alle die anerkannt, die nach ihm zum Pontifikat erwählt wurden. So ist es fortgegangen bis jetzt, und so wird es fortgehen bis zum Ende der Welt.
Einer der früheren Päpste, der an seiner Stelle in dieser Würde und auf dem genannten Throne als Herr der Welt nachfolgte, machte diese Inseln und dieses Festland des Weltmeers den Genannten, d.h. dem König und der Königin und ihren Nachfolgern, zum Geschenke mit allem, was es drin gibt, wie es in gewissen Schriftstücken geschrieben steht, die darüber erlassen wurden, die ihr sehen könnt, wenn ihr wollt, so dass also ihre Hoheiten Könige und Herren dieser Inseln und des Festlandes sind, aufgrund der besagten Schenkung. ...
Deshalb bitte ich euch und fordere euch auf, so gut ich kann, recht zu beachten, was ich euch gesagt habe, und euch die rechte Zeit zu nehmen, es zu bedenken und zu überlegen und die Kirche anzuerkennen als Herrin und Vorgesetzte der ganzen Welt und den Hohenpriester, der Papst genannt wird, in ihrem Namen und den König und die Königin Johanna, unsere Herren, an seiner Statt als Vorgesetzte und Herren und Könige dieser Inseln und des Festlandes aufgrund der besagten Schenkung und zuzustimmen und Freiheit zu geben, dass diese religiösen Väter euch das Gesagte erklären und predigen.
Wenn ihr dies tut, werdet ihr gut tun und werdet ihr dasjenige tun, wozu ihr verpflichtet seid. Wenn ihr es aber nicht tut oder es in boshafter Weise aufschiebt, so tue ich euch kund, dass ich mit der Hilfe Gottes mit Gewalt eindringen werde gegen euch und euch bekriegen werde in jeder Art und Weise, wie ich kann, und euch unterwerfen werde unter das Joch und den Gehorsam der Kirche und ihrer Hoheiten. Und eure Personen und eure Frauen und Kinder werde ich gefangennehmen und zu Sklaven machen und als solche sie verkaufen und über sie verfügen, wie seine Hoheit es gebietet, und werde euch eure Güter nehmen und euch allen Schaden und Böse antun, wie ich kann, ... und ich erkläre, dass die Tötungen und Schäden, die sich daraus ergeben werden, zu euren Schulden gehen und nicht zu denen seiner Hoheit noch der Herren, die mit mir gekommen sind. ...

Einzelnachweise

  1. Wolfgang Reinhard: Geschichte der europäischen Expansion. Bd. 2. Die Neue Welt. Kohlhammer, Stuttgart 1985, ISBN 3-17-008469-0, S. 58.

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