- Resonanzabsorption
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Resonanzabsorption, auch resonante Absorption, bezeichnet die Übernahme der von einem Erreger stammenden Energie durch einen in einer Eigenfrequenz schwingenden Resonator. In der Nähe derartiger Resonanzstellen tritt anomale Dispersion auf.
Inhaltsverzeichnis
Auftreten in Gasen
Elektromagnetische Wellen werden in der Atmosphäre mit steigender Frequenz immer stärker gedämpft. Bei gewissen Frequenzen absorbieren frei fliegende Moleküle besonders stark. Insbesondere Wasserdampf in der Atmosphäre ist dafür verantwortlich, dass Frequenzen im K-Band in regenreichen Gebieten kaum für die Signalübermittlung genutzt werden. Die Absorptionslinien von Sauerstoff und Wasser liegen bei: 22,235 GHz (H2O), 60 GHz (O2), 118,75 GHz (O2), 183,31 GHz (H2O), 325,153 GHz (H2O)
Wird Licht, das alle Spektralfarben enthält, durch eine Wolke aus Natriumdampf geschickt, fehlen im durchscheinenden Licht die beiden gelben Natrium-D-Spektrallinien des Natriums. Vergleichbares beobachtet man auf dem Weg von der Sonne zur Erde: Hier kann man analysieren, welche Gase im Zwischenraum vorkommen (Fraunhofer-Linien).
Auftreten in der Kernphysik
Auch im Bereich der Kernphysik werden Wellen- oder Teilchenstrahlungen durch mikrophysikalische Systeme infolge von Resonanzphänomenen in ihnen absorbiert. Das geschieht hauptsächlich bei Frequenzen, die sie auch emittieren können. Siehe: Kernresonanzfluoreszenz, Mößbauer-Effekt.
Auftreten in der Astrophysik
In der Astrophysik wird mit Hilfe der Lyman-Break-Technik nach rot-verschobenen Absorptionslinien der kurzwelligsten Wasserstofflinie gesucht. Der dabei oft beobachtete „Lyman-Alpha-Wald“ erleichtert die Suche nach hochrotverschobenen Galaxien.
Auftreten bei Wasserwellen
Im Küsteningenieurwesen tritt Absorption bei der Wechselwirkung von Windwellen (als Erreger) mit partiell stehenden Wellen in Beckenformationen (als Resonator) besonders stark auf. Siehe: Wellenresonanz.
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