- Rettungskorsett
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Das Rettungskorsett oder Immobilisationsset immobilisiert die gesamte Wirbelsäule und ermöglicht dem Rettungsdienst die Rettung des Patienten aus schlecht zugänglichen Situationen.
Als Begriffsmonopol für das Rettungskorsett hat sich die Produktbezeichnung K.E.D. oder K.E.D.-System (engl. Kendrick Extrication Device, wörtlich etwa Kendrick-Befreiungshilfsmittel) durchgesetzt. Das Original KED wird von der Firma Ferno vertrieben. Inzwischen ist auf dem Markt aber eine große Zahl von kostengünstigeren Nachbauten erhältlich.
Das Rettungskorsett umschließt wie ein klassisches Korsett den Rumpf unterhalb der Achseln und ist am Rücken bis über den Kopf hinaus verlängert. Stabilisiert wird das Kunststoffgewebe durch senkrecht eingearbeitete Streben, es wird durch mehrere Zugbänder um Oberkörper, Oberschenkel und Stirn fixiert. Fachgerecht wird es nur in Verbindung mit einer Cervikalstütze eingesetzt, die zusammen mit dem Kopf entsprechend unterpolstert wird, um eine achsengerechte Lagerung zu erreichen. Nach dem Anlegen sind unabsichtliche Bewegungen des Halses und der Brustwirbelsäule unmöglich, die Wirbelsäule wird vollständig entlastet.
Besondere Bedeutung hat das Rettungskorsett bei der Rettung von Verletzten aus Fahrzeugen und der Tiefe, wo der Patient mit geeignetem Hebezeug leicht herauf geholt werden kann. Weiter ist eine Rettung aus Kanalbauschächten, Brunnen und Bergwerksschächten möglich. Auch bei Motorsportereignissen (zum Beispiel bei der Formel 1) wird das Rettungskorsett erfolgreich zur Rettung des Patienten aus dem Cockpit eingesetzt. Ein weiterer Grund für die Anwendung des Rettungskorsett ist einfach die Möglichkeit „Griffe am Patienten“ anzubringen.
Limitationen
Vor allem bei Kleinkindern und Schwangeren stößt man an die Grenzen des Rettungskorsetts: Anwendbar ist das Rettungskorsett ab einem Alter von etwa acht Jahren. Wenn das Korsett nicht passt, weil der Patient zu klein ist und mit den Gurten nicht ausreichend gesichert werden kann, muss eine Deckenrolle zum Ausgleich des Fehlenden Volumens zwischen Bauch und Rettungskorsett eingebracht werden.
Bei Schwangeren ist das Bergegerät grundsätzlich anwendbar, nur der untere Brustgurt darf hier nicht fest angezogen werden. Auch bei schweren Verletzungen des Oberschenkels ist das Korsett nur begrenzt einsetzbar, hier dürfen die unter dem Gesäß verlaufenden Gurte nicht geschlossen werden.
Das Rettungskorsett anzulegen bedarf einiger Zeit und Übung. So kann es vorkommen, dass bei einer Verschlechterung der Vitalparameter die begonnene patientengerechte Rettung mit dem Rettungskorsett abgebrochen wird und zur Crashrettung übergegangen werden muss.
Literatur
- Flake, Runggaldier: Arbeitstechniken A-Z für den Rettungsdienst: Bildatlas Rettungsdienst. Elsevier, München; 2008. ISBN 978-3437483202
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