Revelationes

Als Revelationes („Offenbarungen“, nach dem fälschlich angenommenen Verfasser Methodius auch Revelationes Methodii) wird ein vermutlich im 7. Jahrhundert in Westsyrien entstandener Text bezeichnet. Der unbekannte Verfasser wird üblicherweise in Anlehnung an den behaupteten Urheber als Pseudo-Methodius bezeichnet.

Zum Teil handelt es sich um eine Art Weltgeschichte, deren Inhalt von historischen Tatsachen stark abweicht und die in Weissagungen über die Apokalypse enden: die Errichtung des christlichen Weltreichs durch den Friedenskaiser und das Kommen des Antichristen, worauf das Weltgericht folgt. Zu den Prophezeiungen der Offenbarung des Johannes gesellen sich Elemente aus den sibyllinischen Orakelsammlungen seit der Antike.

In Übersetzung ins Griechische, Lateinische (erstmals im 8. Jahrhundert), slawische und andere Volkssprachen fanden die Revelationes verbreitete Rezeption und übten nicht geringen Einfluss auf die apokalyptische Literatur (z. B. Adso von Montier-en-Der) wie auch auf das allgemeine eschatologische Weltbild der Zeit aus.

Quellen

• Lexikon des Mittelalters Bd. 6, 581