- Reâyâ
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Reâyâ (von arabisch رعية, DMG Raʿīya; Plural: رعايا, DMG Raʿāyā; Serbokroatische Sprache: Raja; Griechische Sprache: ραγιάς [rajás], Mz. ραγιάδες [rajádes]) bezeichnete in der mittelalterlichen islamischen Welt und im Osmanischen Reich den Stand der abgabepflichtigen Untertanen, im Unterschied zu den Ständen der Askerî (Waffenadel und höhere Geistliche) und der Kul (Sklaven, wie zum Beispiel die Janitscharen).
Im Osmanischen Reich wurden Nomaden, Bauern, Handwerker, Ladenbesitzer und Kaufleute zur Reâyâ gezählt. Nur selten wurden Personen mit einem Reâyâ-Hintergrund in die Askerî-Schicht aufgenommen. Dagegen wurde eingewendet, dass viele Kuls (Sklaven) von Reâyâs (steuerpflichtigen Bauern) abstammten, während viele Sipahis ("Reiter", Besitzer von Tımaren) aus Kuls hervorgingen.
In der kurdischen Gesellschaft des Mittelalters waren die Reâyâ nicht tribal organisierte Bauern, die den in Aşiret organisierten (Halb-)Nomaden tributpflichtig waren.[1]
Einzelnachweise
- ↑ Behrendt, Günter: Nationalismus in Kurdistan - Vorgeschichte, Entstehungsbedingungen und erste Manifestationen bis 1925. Deutsches Orient-Institut, Hamburg 1993, S. 45
Literatur
- Klaus Kreiser: Der osmanische Staat 1300—1922. 2. Aufl., Oldenbourg, München 2008, S. 66.
- C. E. Bosworth, Suraiya Faroqhi: RA'IYYA. In: Encyclopaedia of Islam, 2. Ausg., Bd. VIII, S. 403—406.
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