- Rheginusbrief
-
Das Rheginusbrief auch als Abhandlung über die Auferstehung bekannt, ist ein als Teil der als Nag-Hammadi-Schriften bekannten Sammlung gnostischer Texte. Dort erscheint es als vierte Schrift des auch als Jung-Kodex bekannten ersten Kodex (NHC I,4) und umfasst Seite 43, Zeile 25 bis Seite 53, Zeile 2.
Inhalt und Einordnung
Der relativ kurze Brief eines ungenannten Lehrers an seinen Schüler beschäftigt sich mit der Auferstehung. Nicht mit der Auferstehung Christi, sondern mit der Auferstehung des Gläubigen, welcher Art diese ist bzw. sein kann (Unsterblichkeit der Seele, Auferstehung des Fleisches oder Wiedergeburt), wann sie sich vollzieht (im Augenblick des Todes, bei Christi Wiederkehr, oder gar noch im Leben?), und ob sie gewiss ist bzw. ob sie im philosophischen Sinn "beweisbar" ist:
- Was also ist die Auferstehung? Sie ist das fortwährende Sichtbarwerden derer, die auferstanden sind. Wenn du dich nämlich erinnerst, im Evangelium zu lesen: "Elia erschien und Mose mit ihm", so glaube nicht, daß die Auferstehung eine Illusion sei. Sie ist keine Illusion, sondern sie ist Wahrheit. Vielmehr ist es passend zu sagen, dass die Welt eine Illusion ist – eher als die Auferstehung, die zustande gekommen ist durch unseren Herrn, den Erlöser, Jesus, den Christus. (Bl. 48, Übers. M. Janßen)
Der Autor folgt einerseits Vorstellung aus den deuteropaulinischen Briefen (Eph, Kol) und entwickelt diese weiter, andererseits bedient er sich der Begriffe und Konzepte der Gnosis, insbesondere des Valentinianismus.
Ausgaben
Originaltexte und Übersetzung wurden in der Reihe
- Nag Hammadi Studies (NHS) in Bd. XII und Bd. XIII
publiziert.
Eine englische Übersetzung erschien in
- Robinson, The Nag Hammadi Library in English, San Francisico 1990, S. 52-54
Eine deutsche Übersetzung erschien in
- Gerd Lüdemann, Martina Janßen, Die Bibel der Häretiker, Stuttgart 1997, S. 42-46
Weblinks
Wikimedia Foundation.