Rhiel

Rhiel
Alois Rhiel (Juli 2007)

Alois Rhiel (* 6. Oktober 1950 in Marburg-Ginseldorf) ist ein deutscher CDU-Politiker und war von 2003 bis 2009 Minister für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung des Landes Hessen.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Beruf

Nach dem Abitur an der Stiftsschule St. Johann in Amöneburg 1969 und Ableistung des Wehrdienstes studierte Alois Rhiel ab 1970 Volkswirtschaftslehre an der Philipps-Universität Marburg und schloss nach 12 Semestern 1976 mit dem Grad des Diplom-Volkswirtes ab. Danach war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Marburg tätig. 1979 bis 1982 war er wissenschaftlicher Referent in der Kämmerei der Stadt Frankfurt am Main und persönlicher Mitarbeiter des Stadtkämmerers. Er promovierte 1981 zum Dr. rer. pol. im Fachbereich Wirtschaftswissenschaften an der Universität Marburg. Der Titel seiner Dissertation lautet: „Kommunalwirtschaft und Wirtschaftsordnung“.[1]

In den Jahren 1983 und 1984 arbeitete er als Vertriebsleiter der Marburger Tapetenfabrik (500 Beschäftigte).[2] Von 1991 bis 1998 war er stellvertretender Vorsitzender des Vorstands der Tegut-Lebensmittelgruppe in Fulda.

Zum 1. Mai 2009 soll Rhiel Geschäftsführer der OFB Projektentwicklung werden, einer Tochter der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba).[3]

Alois Riehl ist römisch-katholisch, verheiratet und hat zwei Kinder.

Öffentliche Ämter

Von 1984 bis 1989 war Rhiel Bürgermeister in Fulda und von 1989 bis 1991 Regierungspräsident in Gießen. 1998 kandidierte er in der Direktwahl für das Amt des Fuldaer Oberbürgermeisters für die CDU und wurde mit einem Stimmenanteil von 64,97 % gewählt. Er übte das Amt bis 2003 aus. In seiner Zeit als Oberbürgermeister in Fulda zählte zu seinen großen Vorhaben die Privatisierung der kommunalen Parkhäuser und ihr Verkauf an den niederländischen Konzern Q-Park.

Ab 2003 war Rhiel Minister für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung in der Hessischen Landesregierung. Nach der Landtagswahl in Hessen 2009 und der Neuauflage der schwarz-gelben Koalition unter Roland Koch schied Rhiel aus der Hessischen Landesregierung aus.

Positionen

Rhiel tritt für eine konsequente Marktregulierung zur Aufrechterhaltung von Wettbewerb ein, insbesondere in der Energiewirtschaft und der Telekommunikation. Aus diesem Grund spricht er sich auch für eine Trennung von Netz und Betrieb bei einem Börsengang der Deutschen Bahn AG aus sowie für die Abschaffung des Postmonopols. Er zählt zu den Befürwortern eines Ausbaus des Frankfurter Flughafens sowie der ICE-Neubaustrecke Rhein/Main–Rhein/Neckar von Frankfurt am Main nach Mannheim.

Weitere Tätigkeiten

Rhiel ist seit 1992 Mitglied im Landesvorstand der CDU Hessen. Er ist stellvertretender Vorsitzender des CDU-Bundesfachausschusses "Wirtschafts-, Haushalts- und Finanzpolitik" seit dessen Gründung im Mai 2008.[4]

Von 2006 bis 2008 war Riehl Vorsitzender des Eisenbahninfrastrukturbeirats bei der Bundesnetzagentur.[5] Er war Präsidiumsmitglied des Hessischen Städtetages und Mitglied in verschiedenen Gremien des Deutschen Städtetages.

Rhiel ist Präsidiumsmitglied der Deutschen Gartenbaugesellschaft. Im Oktober 2007 legte er aus Protest über die Weigerung der Veranstalter des Kongresses Freude am Glauben Eva Herman auszuladen das Amt des Schirmherren des Forums Deutscher Katholiken nieder.[6]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Dr. Alois Rhiel, Lebenslauf, CDU-Fraktion im Hessischen Landtag.
  2. Die tägliche Gratwanderung, Allgemeine Zeitung, 12. Januar 2005.
  3. Dr. Alois Rhiel wird Geschäftsführer der OFB Projektentwicklung GmbH, Pressemitteilung, Landesbank Hessen-Thüringen. 3. April 2009.
  4. CDU-Bundesfachausschuss Wirtschafts-, Haushalts- und Finanzpolitik konstituiert, Pressemitteilung, CDU. 28. Mai 2008
  5. Dirk Fischer neuer Vorsitzender des Eisenbahninfrastrukturbeirates bei der Bundesnetzagentur. Pressemitteilung, Eisenbahninfrastrukturbeirat bei der Bundesnetzagentur. 7. April 2008.
  6. Konservative Katholiken begeistert von Eva Herman, Welt Online, 8. Oktober 2007.

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