Ribnitz

Ribnitz
Wappen von Ribnitz

Ribnitz ist ein Stadtteil von Ribnitz-Damgarten und war bis 1950 eine selbständige Grenzstadt in Mecklenburg.

Ribnitz bildet den westlichen Teil der Stadt Ribnitz-Damgarten und liegt zwischen den Hansestädten Rostock und Stralsund westlich des Flusses Recknitz an dessen Mündung in den Ribnitzer See.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Ribnitz im Jahr 1712
Blick vom Turm der Marienkirche über den Ostteil von Ribnitz
Blick vom Turm der Marienkirche über den Westteil von Ribnitz

Entstanden ist die Stadt aus der Ortschaft Rybanis (Ryba bedeutet „Fisch“), welche in der sumpfigen Recknitzniederung lag. Der Übergang über die Recknitz wird auch Mecklenburger Pass genannt. Auf der Ribnitzer Seite befindet sich unmittelbar am Fluss das Pass-Gehöft.

Zum Schutz des wichtigen Flussüberganges über die Recknitz ließen die mecklenburgischen Fürsten in Flussnähe um 1200 eine Burg errichten, die der Keim des späteren Ribnitzer Ortskerns wurde. Bis in das 14. Jahrhundert gehörte der Ort noch zur Herrschaft Rostock, danach zum Fürstentum, später (Groß-)Herzogtum Mecklenburg..

Ribnitz wird erstmalig in einer Urkunde aus dem Jahre 1233 erwähnt.[1] Im Jahr 1323 wurde das Klarissenkloster Ribnitz vom mecklenburgischen Fürsten Heinrich II. gegründet.[2] Bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges im Jahr 1648 bildet die Recknitz zwischen Ribnitz und Damgarten die Grenze zwischen dem Herzogtum Pommern und den Herzogtum Mecklenburg. Danach bis zum Jahr 1815 zwischen Schwedisch-Pommern und Mecklenburg.

Der Aufschwung der Stadt Ribnitz begann 1934 mit dem Bau kriegswichtiger Produktionsanlagen (Walter-Bachmann-Flugzeugbau KG).

Im Jahr 1950 wurde Ribnitz durch Zusammenlegung mit Damgarten zur Stadt Ribnitz-Damgarten zusammengelegt. Beide Stadtvertretungen hatten sich gegen den Zusammenschluss der Städte ausgesprochen.

Sehenswürdigkeiten

  • Das Klarissenkloster Ribnitz von 1323/24 und die Klosterkirche mit gotischer Holzplastik.
  • Die Marienkirche Ribnitz von 1233 wurde mehrfach umgebaut.
  • Das Rostocker Tor wurde im 15. Jahrhundert errichtet an der Stelle eines Vorgängerbaus von 1290.
  • Die Lange Straße mit klassizistischer Architektur
  • Der Markt mit Bernsteinbrunnen und Rathaus von 1834
  • Das Deutsches Bernsteinmuseum im Klarissenkloster.
  • Die Galerie im Kloster.

Persönlichkeiten

Persönlichkeiten mit zeitlichem Bezug nach Zusammenschluss der Städte (1950) - siehe unter Ribnitz-Damgarten

Personen, die in Ribnitz geboren wurden

Personen, die in Ribnitz wirkten

  • Beata von Ribnitz (1350–1399), erste Äbtissin des Klarissenklosters Ribnitz. Sie wurde hier als Heilige verehrt, ihr Festtag ist der 8. April, sie ist die einzige Heilige aus Mecklenburg
  • Helmuth Schröder († 1909 in Ribnitz), plattdeutscher Heimatdichter, in Ribnitz beerdigt
  • Richard Wossidlo, Ethnograph, Volkskundler, 1939 beerdigt auf dem Alten Friedhof in Ribnitz

Galerie

Einzelnachweise

  1. Heinrich Gottfried Gengler: Regesten und Urkunden zur Verfassungs- und Rechtsgeschichte der deutschen Städte im Mittelalter, Erlangen 1863, S. 695-698.
  2. Ulpts, Ingo: Die Bettelorden in Mecklenburg. Ein Beitrag zur Geschichte der Franziskaner, Klarissen, Dominikaner und Augustiner-Eremiten im Mittelalter. Werl 1995 (Saxonia Franciscana 6), S. 111-134 (Gründung), 205-236 (vom 14. bis 16. Jahrhundert), 375-381 (Reformation und Aufhebung).

Weblinks

 Commons: Ribnitz-Damgarten – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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