- Autorun.inf
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Autorun ist die Funktion von Windows-Betriebssystemen, beim Einlegen oder Einstecken von auswechselbaren Datenträgern (CDs/DVDs, USB-Sticks usw.) ein bestimmtes Programm auszuführen oder eine Datei zu öffnen. Auch eingebaute Datenträger wie Festplatten nutzen autorun.inf um zum Beispiel ein anderes Icon anzuzeigen.
Inhaltsverzeichnis
Microsoft Windows
Windows sucht beim Einlegen einer CD/DVD oder beim Einstecken eines USB-Datenträgers nach der Datei autorun.inf. In dieser Datei wird festgelegt, welches Symbol im Windows-Explorer für das Medium angezeigt wird und welche Anwendung bzw. Datei bei einem Doppelklick auf das Laufwerk automatisch gestartet werden soll.
Die Autorun-Methode wurde ursprünglich so konzipiert, dass es nur möglich war, ausführbare Dateien (Dateierweiterungen .COM und .EXE) auszuführen. Mittlerweile werden aber auch zum Beispiel HTML-Dateien unterstützt (ab Windows XP). Jedoch gibt es hier noch Inkompatibilitäten. Am sichersten ist daher bei HTML-Menüs die Verwendung eines separaten Programms, welches die HTML-Datei in einem Browser oder einem HTML-Menüsystem startet. So braucht die autorun.inf-Datei nach wie vor nur eine EXE-Datei zu starten. Auch zum direkten Starten von anderen Dateitypen (z.B. PDF, Power Point, etc.) ist diese Methode zu empfehlen.
Der CD-Autostartmodus birgt ein Sicherheitsrisiko. So können Datenträger unbekannter Herkunft auf dem Rechner unerwünschte Programme installieren. Dieses gilt auch für USB-Sticks und andere externe Speichermedien wie Festplatten, die sich dem Betriebssystem als Wechseldatenträger bzw. Massenspeichergerät präsentieren. Selbst scheinbar harmlose Audio-CDs haben sich im Fall des Sony BMG-Kopierschutzskandals als gefährlich erwiesen. Insbesondere für USB-Sticks sollte der Autostart sogar deaktiviert werden, weil sich die Inhalte auf dem USB-Stick ständig ändern können. Ein Programm, das auf diese Weise sehr unbeliebt geworden ist, ist der Disk Knight[1]
autorun.inf
Der Aufbau einer „autorun.inf”-Datei sieht wie folgt aus (Beispiel):
[AutoRun] open=programm.exe icon=programm.ico action=Programm starten
Zeile 1 gibt an, dass dieses der Anfang einer Autorun-Datei ist, Zeile 2 sagt aus, welche Datei ausgeführt werden soll und Zeile 3 beschreibt, welches Icon für das sonst übliche Laufwerksicon benutzt werden soll. Werden keine Pfade angegeben, werden die Dateien im Hauptverzeichnis des Laufwerks erwartet. Es können auch relative Pfade verwendet werden. Die Option „action” generiert den Eintrag „Programm starten” in der ersten Zeile des AutoPlay-Auswahlfensters.
Mit folgender Zeile kann dem Datenträger ein Name zugewiesen werden:
label=Urlaubsbilder
Es können außerdem zusätzliche Kontextmenüs (Popup-Menü) definiert werden. Dazu muss folgender Aufbau verwendet werden:
shell\Name1=Anzeige shell\Name1\command=Pfad\program.exe
Jedes Kontextmenü muss eine eigene eindeutige Bezeichnung haben. Die erste Zeile legt fest, welcher Text im Kontextmenü angezeigt werden soll, die zweite Zeile enthält das zu startende Programm.
Autorun kann unter Microsoft Windows durch Halten der Umschalttaste während des Einlegens der CD bzw. Einstecken des USB-Laufwerks verhindert werden. Außerdem kann es dauerhaft deaktiviert werden, indem der Registry-Key „AutoRun.inf” unter HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\Microsoft\WindowsNT\CurrentVersion\IniFileMapping mit dem Wert @SYS:DoesNotExist erstellt wird.
Einzelnachweise
Siehe auch
Weblinks
- MSDN: Autorun.inf Entries (engl.)
- MSDN: Enabling and Disabling AutoRun (engl.)
- MSDN Magazine 2001/11: Autoplay in Windows XP: Automatically Detect and React to New Devices on a System (engl.)
- Informationen zur Änderung des Kontext-Menüs
- Autorun für andere Maschinen (engl.)
- USB Drive AutoRun.inf Tweaking
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