- Richtungskoeffizient
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Der Richtungskoeffizient ist ein Begriff aus dem DDR-Außenhandel. Er wurde im internationalen Handel benutzt, um Gewinne/Verluste bei Geschäften mit konvertierbarer Währung in die Binnenwährung umzurechnen.
Es galt die Formel Valuta mal Rechnungskurs mal Richtungskoeffizient gleich DDR-Mark
Der Richtungskoeffizient „BRD“ lag z. B. bei 4,4. D.h., ein Erlös oder Verlust von einer D-Mark (offizieller Rechnungskurs in der DDR 1:1) wurde folgendermaßen bewertet: 1 DM = 1 DDR-Mark = (×4,4) 4,40 DDR-Mark Gegenwert!
Beispiel: ein Bügeleisen Herstellungspreis 30 DDR-Mark → Verkaufspreis in der DDR 60 DDR-Mark → Erlös 30 DDR-Mark Verkaufspreis an Neckermann (BRD) 15 D-Mark → 15×4,4= 66 DDR-Mark
Unter Berücksichtigung des Richtungskoeffizienten verkauft sich ein Bügeleisen, das 30 Mark Herstellungskosten in der DDR hat, mit Devisengewinn für 15 D-Mark in den Westen.
Da die Devisenerwirtschaftung ein wesentlicher Fakt im DDR-Außenhandel war, gab es auch folgende Bilanz:
- Ein im Binnenhandel (DDR) verkauftes Bügeleisen erwirtschaftet 30 DDR-Mark Gewinn.
- Das in den Westen verkaufte Bügeleisen bringt 15 DM als Devisen in den Staatshaushalt.
Kategorien:- Wirtschaft (DDR)
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