Richtungskörperchen

Richtungskörperchen

Polkörper, auch Polkörperchen oder Richtungskörper genannt, werden im Zuge der Reife- oder Reduktionsteilung (Meiose) gebildet und haften an der (künftigen) Eizelle. Bei vielen Arten legen die Polkörper den animalen Pol der Eizelle fest, nicht so allerdings beim Menschen.

Sie sind relativ arm an Plasma und besitzen einen haploiden (einfachen) Chromosomensatz und werden in der Regel abgebaut (degenerieren).

Beim Menschen (wie bei allen Wirbeltieren) existieren zwei Polkörper. Der erste wird während der Meiose in der ersten Reifeteilung gebildet und besitzt daher einen haploiden (zwei-chromatidigen) Chromosomensatz. In der zweiten Reifeteilung werden aus dem ersten nun theoretisch zwei eigenständige Polkörper (Nach der Befruchtung müssten dann 3 Polkörper vorliegen - ein fotografischer Beweis dafür steht weiterhin aus ). Der zweite Polkörper entsteht mit Vollendung der zweiten Reifeteilung aus der Teilung des (späteren) Ootid. Der zweite Polkörper enthält also einen haploiden Chromosomensatz mit je einem Chromatid pro Chromosom.

Die Polkörper können im Zuge der Polkörperdiagnostik, einer möglichen Art der Präkonzeptions- oder Präfertilisationsdiagnostik, zur Untersuchung der weiblichen Keimbahn auf genetische Besonderheiten vor der Einpflanzung von in vitro fertilisierter ("Reagenzglasbefruchtung") Embryonen verwendet werden.


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