Außenhandelskammer

Außenhandelskammer

Deutsche Auslandshandelskammern (kurz: AHKs) sind in allen Ländern vertreten, die für die deutsche Wirtschaft von besonderem Interesse sind und in denen sich deutsche Unternehmen besonders organisieren. An 120 Standorten in 80 Ländern weltweit vertreten AHKs seit über 100 Jahren die deutschen Wirtschaftsinteressen.

Inhaltsverzeichnis

Organisationsformen

AHKs gibt es in drei Organisationsformen, je nachdem, wie es die rechtlichen Rahmenbedingungen in den Gastländern ermöglichen:

  • Bilaterale Auslandshandelskammern

Dies sind Einrichtungen mit wirtschaftlicher Selbstverwaltung, die von Mitgliedsunternehmen mit Sitz in den jeweiligen Gastländern und in Deutschland getragen werden.

  • Delegationen und Repräsentanzen

Delegationen und Repräsentanzen der Deutschen Wirtschaft sind in der Regel Übergangsformen auf dem Weg hin zur Gründung von weiteren bilateralen Auslandshandelskammern. Sie befinden sich in Staaten, in denen eine bilaterale Auslandshandelskammer rechtlich (noch) nicht zugelassen ist oder in denen eine Gründung gerade vorbereitet wird.

Funktionen

AHKs vereinen an ihren Standorten bis zu drei Funktionen. Sie sind:

  • Offizielle Vertretung der Deutschen Wirtschaft
Die AHKs sind der zentrale Akteur der Außenwirtschaftsförderung der Bundesrepublik Deutschland. Als solche sind sie - zusammen mit den deutschen Auslandsvertretungen - der verlängerte Arm der Bundesregierung im Gastland und vertreten offiziell die Interessen der deutschen Wirtschaft gegenüber der dortigen Politik und Verwaltung.
  • Dienstleister für Unternehmen
AHKs unterstützen die Marktinteressen deutscher Unternehmen im Gastland. Unter der Servicemarke „DEinternational“ bieten sie deutschen und ausländischen Unternehmen weltweit vergleichbare Basisdienstleistungen sowie je nach Standort spezifische Spezialdienstleistungen an.
  • Mitgliederorganisationen
Die bilateralen Auslandshandelskammern unter den AHKs werden von über 40.000 Mitgliedsunternehmen getragen. Diese AHKs sind Einrichtungen der Selbstverwaltung der Wirtschaft. Die engagierten Unternehmen übernehmen vielfältige Aufgaben zur Pflege, Intensivierung und Verbesserung der gesamten Außenwirtschaftsbeziehungen, speziell derer zwischen dem jeweiligen Gastland und Deutschland. Auch zahlreichen Delegationen und Repräsentanzen der Deutschen Wirtschaft stehen Mitgliederverbände zur Seite, die ihre Arbeit unterstützen.

Finanzierung

Die AHKs beziehen ihre Einnahmen zum größten Teil aus den unter ihrer Servicemarke "DEinternational" angebotenen Dienstleistungen. Weitere Einnahmequellen sind die Beiträge der weltweit rund 40.000 Mitgliedsunternehmen. Für die Wahrnehmung von Aufgaben der Außenwirtschaftsförderung im öffentlichen Interesse erhalten die AHKs außerdem sog. Zuwendungen vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi).

Partner

Die AHKs bilden mit den deutschen Industrie- und Handelskammern (IHKs), dem BMWi und den Wirtschaftsverbänden ein umfassendes Netzwerk zur Förderung der deutschen Wirtschaft für das Ausland. In den Gastländern bilden sie zusammen mit den deutschen Auslandsvertretungen (Botschaften, Generalkonsulaten) und Germany Trade & Invest die "drei Säulen der deutschen Außenwirtschaftsförderung".

"AHK"

AHK steht für Deutsche Auslandshandelskammern. In der geschrieben und gesprochenen Sprache wird "Deutsche Auslandshandelkammern", weil Plural, mit AHKs kurz gefasst. Umgangssprachlich wird die Abkürzung AHK nicht selten mit Begriff "Außenhandelskammer" gleichgesetzt. Diese Übersetzung ist nicht korrekt. Außenhandelskammern nannten sich früher die Einrichtungen der staatswirtschaftlichen Länder, die den Außenhandel dieser Länder steuerten.

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