- Außenring Schnellstraße
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Rot = in Betrieb, Blau = in Planung bzw. BauBasisdaten Gesamtlänge 56,8 km (Endausbau)
16,2 km (in Betrieb)
23,5 km (in Bau)
17,1 km (in Planung)Bundesländer: Niederösterreich, Wien Anschlussstellen Vösendorf A 2 E 59, A 21 E 60 Tunnel Vösendorf (900 m) Vorarlberger Allee Laxenburger Straße 230 Unterflurtrasse Güterterminal Wien-Rothneusiedl A 24 (in Planung) Wien-Rothneusiedl 16 Tunnel Rustenfeld (300 m) Leopoldsdorf 16 Ostbahn (120 m) Raststätte Schwechat Rannersdorf Rannersdorf (1880 m) Schwechat-Süd Schwechat-Ost 10, 9 Schwechat (190 m) Mannswörth/OMV Schwechat A 4 Tunnel Donau/Lobau (ca. 8 km) (in Planung) HAS Eßling 3 (in Planung) Groß-Enzersdorf 3 (in Planung) Raasdorf A 23 (in Planung) Deutsch-Wagram S 8 (in Planung) Wien-Süßenbrunn S 2 Wien - Süßenbrunn 8 Seyring Eibesbrunn A 5 Eibesbrunn 7 Hagenbrunn/Enzersfeld Tradenberg (2,4 km) Stetten (3,2 km) Korneuburg-Nord 6 Kreuzenstein (1,5 km) Korneuburg-West 3 Korneuburg A 22 Die Wiener Außenring Schnellstraße S1 ist eine Schnellstraße in Österreich. Sie verbindet die Süd Autobahn A2 und die Wiener Außenring Autobahn A21 vom Knoten Vösendorf mit der Ost Autobahn A4 beim Knoten Schwechat. Sie soll im Endausbau weiter über die Lobau und die Anbindung zur geplanten Nordautobahn A5 bis zur Donauufer Autobahn A22 bei Korneuburg nördlich von Wien führen. Der bisher gebaute Teil ist seit 28. April 2006 für den Verkehr freigegeben. Der Abschnitt von Süßenbrunn bis Korneuburg ist seit Februar 2007 in Bau. Die vignettenpflichtige S1 ist trotz ihrer Klassifizierung als Schnellstraße straßenverkehrsrechtlich als Autobahn ausgeschildert. Der Betrieb und die Instandhaltung erfolgt durch die ASFiNAG.
Die 16,2 km lange Trasse wurde ursprünglich bereits in den 1940er Jahren geplant. Aber erst mit dem Bau der A21 wurde hier die Neuplanung als "B301" wieder begonnen. In der Zwischenzeit wurden große Teile der ursprünglichen Trasse bereits verbaut, so dass nicht nur zahlreiche Grundstücksablösen, sondern auch Untertunnelungen durchgeführt werden müssen.
Befürworter versprechen sich eine große Entlastung der stark befahrenen A23, während die Gegner einen rapiden Anstieg des Transits auch auf der A21 und der A4 befürchten. So wurde immer wieder versucht, den Bau durch Gerichtsverfahren und Einsprüche zu verzögern.
Am 9. Juli 2006 kam es Abends in Folge heftiger Niederschläge zur Überschwemmung des Rannersdorfer Tunnels. In diesem Bereich waren innerhalb kurzer Zeit 17 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen. Dies verursachte im Abendverkehr chaotische Zustände, da Autofahrer auf den Richtungsfahrbahnen umkehrten und so zu Geisterfahrern wurden.
Inhaltsverzeichnis
Geplante Verlängerung Richtung Norden
Verlängert werden soll die S1 in Richtung der in Bau befindlichen Nord Autobahn. Dieser Teil ist auch als Nordostumfahrung bekannt und war früher als B305 geplant. Dabei standen mehrere Varianten zur Auswahl: die Donauquerung entweder über eine Brücke oder in einem Tunnel unter der Lobau zu führen und in weiterer Folge mit einer Variante über Wiener oder weiter außen über Niederösterreichisches Gebiet. Im März 2005 fiel der Beschluss über die Trassenführung endgültig: die S1 wird unter der Donau über niederösterreichisches Gebiet und im Bereich der Stadtgrenze von Wien gebaut werden.
Die geplante Trasse führt östlich des Kraftwerkes Freudenau unter der Donau und unter dem Nationalpark Donau-Auen durch einen 8 km langen zweiröhrigen Tunnel. Jede der beiden Röhren, mit einem Durchmesser von 15 m, soll zwei Fahrspuren und einen Pannenstreifen aufweisen. Die Sohle des Tunnels wird etwa 50 m unter der Oberfläche und damit unter den Schotterlagen im Schluf liegen. Damit ist mit geringeren Grundwassergefährdungen zu rechnen. Die beiden Röhren werden mehrere Querverbindungen haben, sodass im Falle eines Brandes die nicht betroffene Röhre als Fluchtweg genutzt werden kann. Da innerhalb des Naturparkes keine technischen Hochbauten stehen dürfen, müssen die Entlüftungen bis an das Ende des Tunnels geführt werden. Diese Sicherheitsmaßnahme wird von Tunnelgegnern als nicht ausreichend betrachtet, da man befürchtet, dass im Falle eines Unfalls oder Brandes die Leute nicht rechtzeitig aus dem Tunnel flüchten können. Dieses Baulos wird schon jetzt mit geplanten Kosten von 1,3 Milliarden Euro das zweitteuerste Teilstück der österreichischen Autobahnen sein (nur die A 24 wird einen noch höheren Preis pro km haben). Die Fertigstellung ist für das Jahr 2018 geplant.
S1 West (in Bau)
In weiterer Folge wird die S1 vom Knoten Eibesbrunn (S1-A5) bis zur A22 (Einbindung am Knoten Korneuburg) führen. Dieser Abschnitt trägt die Bezeichnung S1-West[1]. Nachdem die ursprüngliche Trassenverordnung für diesen Bereich vom österreichischen Verfassungsgerichtshof wegen eines Formalfehlers im Sommer 2007 aufgehoben wurde, musste das UVP-Verfahren neu durchgeführt werden. Da allerdings schon alle Gutachten vom vorigen Verfahren vorhanden waren, konnte dieses in weit kürzerer Zeit als üblich über die Bühne gebracht werden. Seit 27. Dezember 2007 ist der Verlauf der S1-West durch einen Bescheid des Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie wieder fixiert, und wird nun als PPP Projekt (siehe auch PPP Ostregion) durch die Firma Bonaventura Straßenerrichtungs-GmbH (HOCHTIEF PPP Solutions GmbH, ALPINE Bau GmbH und Egis Projects und Transroute International) verwirklicht.[2] Die Verkehrsfreigaben für den Abschnitt Groß-Enzersdorf bis Süßenbrunn sind für 2014, weiter bis zum Knoten Eibesbrunn für November 2009 und bis zum Knoten Korneuburg für Februar 2010 vorgesehen.
Die S1 ist ein wichtiger Teil des Regionenrings (A1-S33-S5-A22-S1-A21-A1).[3] Der gesamte Regionenring umfasst rund 200 km wobei circa 130 km bereits fertiggestellt sind und circa 70 km noch zu realisieren sind. Die Gesamtkosten betragen circa 3,2 Milliarden Euro. Der Regionenring wird voraussichtlich 2014 fertiggestellt.
Technik
Die S1 gilt auf Grund ihrer Ausstattung als die modernst ausgestattete Autobahn bzw. Schnellstraße in Österreich. Entlang der gesamten Strecke sind Überkopfwegweiser in Form von Prismenwendern und LED-Anzeigen angebracht, die über eine Verkehrsbeeinflussungsanlage die Autofahrer je nach Verkehrslage verschiedene Routen, Hinweise, Geschwindigkeitsbeschränkungen und sonstige Meldungen anzeigen können. Sie werden alle von der Leitzentrale in Wien-Inzersdorf automatisch gesteuert.
Speziell sind in den drei Tunnels Pumpanlagen eingerichtet, die das Niederschlagswasser so schnell wie möglich wegpumpen.
Bauliche Kritik
Gleich von Beginn kam heftige Kritik an der ASFINAG in Bezug auf die Anbindung an die A 4. Der Knoten Schwechat wurde im Zuge des Baus der S 1 nicht ausgebaut, da für Herbst 2006 der Baubeginn des Ausbaus der A 4 inklusive Ausbau des Knotens Schwechat geplant war. Der Knoten Schwechat war vor Bau der S 1 die Anschlussstelle Schwechat. Bei einem sofortigen Ausbaus des Knotens hätte es auf der A 4 während des Baus der S 1 und des A 4 Ausbaus Behinderungen gegeben. Die bestehende Anschlussstelle war als Doppelkurve mit sehr engen Kurvenradien ausgeführt.
Unmittelbar nach Eröffnung der S 1 kam es am Knoten Schwechat sehr häufig zu schweren Unfällen. Trotz anschließend verfügter Beschränkung der Geschwindigkeit auf 60 km/h fuhren die Verkehrsteilnehmer am Verkehrsknoten Schwechat für den dortigen Kurvenradius zu schnell, was zahlreiche Unfallopfer, und schließlich auch Todesopfer, zur Folge hatte. In einer von der Autobahnpolizei Schwechat durchgeführten Geschwindigkeitsmessung am 16. und 17. August 2006 fuhren 1800 Fahrzeuge in weniger als 24 Stunden zu schnell.[4] Auch ein Aufrauen der Fahrbahn im Gefahrenbereich half wegen der Kombination aus engen Kurvenradien und Geschwindigkeitsüberschreitungen nichts. Nach einem Unfall mit Todesfolge wurde der ursprüngliche Plan verworfen und der Umbau umgehend begonnen, welcher im Dezember 2006 abgeschlossen wurde.
Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass die Beschilderung speziell für Tempolimits sehr verwirrend sei. Einerseits sind ferngesteuerte variable Verkehrszeichen auf Überkopfbrücken montiert. Zusätzlich sind noch Beschränkungen für Lkw mit Zusatztafeln. Speziell von Ausländern, die die Straße nicht kennen, wird es sehr unübersichtlich empfunden.
Der Umbau sowohl bei der S 1 als auch bei der A 4 führte bereits in den ersten Monaten nach der Eröffnungen zu einem Rekord von Geisterfahrern (16 in nur 4 Monaten). Als Grund wird von der Autobahnpolizei angegeben, dass die meisten Geisterfahrer an Anschlussstellen aufgrund überhöhter Geschwindigkeit vorbeifahren und dann auf der Schnellstraße wenden oder zurückschieben.[4]
Naturschutzbedenken
Bei der geplanten Verlängerung der S1 im Gebiet der Lobau, gibt es Bedenken, dass zwar der Verkehr selbst unterhalb verläuft, aber die Abgase des Tunnels mitten im Naturschutzgebiet herausgeführt werden.
Aus diesen und anderen Gründen gibt es immer wieder Bürgerinitiativen gegen die Verlängerung nach Norden. So wurde im Dezember 2006 das Gebiet, wo Probebohrungen durchgeführt werden, von Demonstranten besetzt und die Baufirmen an den Bohrungen gehindert. Erst nach acht Wochen konnten diese nach einer Klagsdrohung der ASFINAG und einer Zusage eines Runden Tisches an der auch Umweltschützer teilnehmen sollen, durchgeführt werden.
Quellen
Weblinks
- Schwechat - Süßenbrunn (S2) (Projektbeschreibung der ASFINAG)
- Süßenbrunn (S2) - Eibesbrunn (A5) (Projektbeschreibung Land NÖ)
- Eibesbrunn (A5) - Korneuburg (B6) (Projektbeschreibung Land NÖ)
- Korneuburg (B6) - Knoten Korneuburg (A 22) (Projektbeschreibung Land NÖ)
- Artikel des Bundesdenkmalamts (BDA) zu archäologischen Grabungen auf den Trassen von A5 und S1 (Jänner 2007)
Siehe auch: Liste der Autobahnen in Österreich, ASFINAG, Straßensystem in Österreich
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