Schnellstraße Potsdam–Schönefeld

Schnellstraße Potsdam–Schönefeld

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Schnellstraße (Übersicht)
L 40 L 76 Bundesstraße 96a number.svg
Karte
Übersichtskarte Schnellstraße (Übersicht)
Basisdaten
Betreiber: Land Brandenburg
weiterer Betreiber: Bundesrepublik Deutschland
Gesamtlänge:  ? km

Bundesland:

Die Schnellstraße Potsdam–Schönefeld ist der übergeordnete Begriff für mehrere Verkehrsprojekte zur Errichtung einer einzigen weitgehend kreuzungsfreien und vierstreifigen Schnellstraße von Potsdam nach Schönefeld.

Die Planungen für die Schnellstraße basieren auf älteren Planungen aus der DDR. Eine Trassenführung südlich von Berlin hatte eine wichtige verkehrspolitische und strategische Funktion. Sie war zwingend für einen schnellen Kraftfahrzeugverkehr von Potsdam über Schönefeld nach Ost-Berlin, ohne dass dabei Straßen auf dem Gebiet von West-Berlin benutzt werden mussten. Nach Errichtung der Berliner Mauer war das gar nicht mehr möglich – West-Berlin musste südlich umfahren werden. Das Gegenstück dieser Straßenverbindung auf dem Gebiet der Eisenbahn ist der ebenfalls West-Berlin umfahrende Berliner Außenring.

Mit dem Beschluss zum Ausbau des Flughafens Berlin-Schönefeld zum internationalen Luftdrehkreuz Flughafen Berlin Brandenburg wurden diese Pläne wieder aufgegriffen, um eine Schnellstraßenverbindung von Potsdam nach Schönefeld zu schaffen. Das ursprüngliche Ziel zur Errichtung des neuen Flughafens im Jahre 2010 deckt sich dabei mit den ursprünglichen Zeitplänen zur Errichtung einer vierspurigen und weitgehend kreuzungsfreien Schnellstraße, wovon Teilstücke bereits realisiert sind.

Inhaltsverzeichnis

Nutheschnellstraße

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Nutheschnellstraße L 40
Potsdam–Drewitz–Stahnsdorf
Karte
Übersichtskarte Nutheschnellstraße L 40
Basisdaten
Betreiber: Land Brandenburg
Gesamtlänge: 6,9 km ohne Neubau

Bundesland:

Nuthestraße am Stern-Center

Das erste Teilstück ist die Nutheschnellstraße (ursprünglich Schnellstraße Nuthestraße), das bereits in den 1970er-Jahren ausgebaut wurde, und Potsdam sowie die anliegenden Wohnungsneubauten in Potsdam-Schlaatz, Potsdam-Am Stern und Potsdam-Drewitz mit der Autobahn 115 verbindet, die über die AVUS eine Schnellverbindung in die Berliner City-West bietet. Die direkte Anschlussstelle Potsdam-Babelsberg wurde erst Ende der 1990er-Jahre mit der Autobahn gesetzt, als der Verlauf durch die Errichtung und Anbindung des Einkaufszentrums Sterncenter geändert werden musste. Zuvor existierte eine gleichnamige, noch aus der Zeit des Baus der AVUS stammende Anschlussstelle abseits der Nutheschnellstraße an der Großbeerenstraße.

Die Nutheschnellstraße endet kurz hinter der Autobahn am Güterfelder Kreuz, in Planunterlagen auch „Güterfelder Eck“ genannt. Die Verkehrsführung läuft nordöstlich geradeaus auf die L 76, die durch Stahnsdorf und Teltow hindurch läuft. Abzweige existieren ins nördlich gelegene Berlin und nach Güterfelde und Ruhlsdorf im Südosten. Die derzeit in Bau befindliche Verlängerung der Nutheschnellstraße verläuft als Ortsumfahrung Stahnsdorf/Teltow südlich an diesen vorbei, wobei die neue Trasse nördlich der existierenden Landstraße durch Güterfelde/Ruhlsdorf errichtet wird und bei Großbeeren in die alte Landstraße mündet.

In den Planungsunterlagen ist die Nutheschnellstraße meist als Landesstraße 40 ausgewiesen, kurz L 40. Das neue Teilstück der Schnellstraße wird dabei als „L 40n“ bezeichnet. Die existierende Landesstraße 40 ist eine der älteren Straßenführungen, die sternförmig von Potsdam ausgehend die brandenburgischen Lande anbindet, wobei die Landesstraße 40 in südöstlicher Richtung von Potsdam über Güterfelde, Ruhlsdorf, Großbeeren, Blankenfelde nach Königs Wusterhausen läuft. Letzteres liegt zehn Kilometer südlich vom Flughafen Schönefeld.

Der Verkehrsknoten Großbeeren der neuen L 40 mit der neuen B 101 wurde am 21. April 2006 freigegeben. Durch gleichzeitige Anbindung des Güterverkehrszentrums an das Kreuz der je vierstreifigen Schnellstraßen wird es teils als Spaghettikreuz bezeichnet. Die neue L 40 reicht von Großbeeren bis zum Ortseingang Güterfelde. Am 11. April 2008 erfolgte der Planfeststellungsbeschluss für die verbleibende Verbindung von Großbeeren zum Güterfelder Eck.[1][2] Das Güterfelder Eck soll in ein planfreies Straßenkreuz gewandelt werden, bei der neben dem Durchbau der Nutheschnellstraße (alte L 40) zur neuen L 40 auch die alte L 76 (nach Teltow) und die alte L 40 (nun als Kreisstraße von Babelsberg nach Güterfelde) angeschlossen werden sollen. Für Güterfelde wurde die Nordumfahrung beschlossen, die Bürgerinitiative B1ContraNord und einige Privatpersonen klagen jedoch dagegen.[3] Als Alternative war die Große Südumfahrung vorgesehen, bei der die neue L 40 nicht am Güterfelder Eck in die Nutheschnellstraße gemündet hätte sondern zur Anschlussstelle Drewitz geleitet worden wäre. Als Hauptprobleme der Nordumfahrung werden die Lärmbelästigung und das Abschneiden des Ortsteils Kienwerder angegeben. Der Rechtsbestand erlaubte im Oktober 2009 mit einem Brückenbau am westlichen Ende in der Nähe der Nutheschnellstraße zum Ausbau des Güterfelder Ecks zu beginnen,[4] die anhängigen Klagen verzögerten jedoch den Baubeginn, sodass am westlichen Ende bei Maggraffshof der Bau erst im Sommer 2010 startet und voraussichtlich bis 2012 andauern wird.[5] Für die mittleren Abschnitte gibt es neue Auflagen der Naturschutzbehörden, die Bautätigkeiten von Januar bis Juni untersagen, sodass sich die Bauzeit verdoppelt und mit einer Fertigstellung frühestens Ende 2014 gerechnet wird.[5] Es ist geplant, eine der beiden Fahrbahnen bis Ende 2013 für den Verkehr freizugeben, um den Ortsteil vom Durchgangsverkehr zu entlasten.[5]


Landesstraße 76

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Nutheschnellstraße L 76
Stahnsdorf–Teltow–Mahlow
Karte
Übersichtskarte Nutheschnellstraße L 76
Basisdaten
Betreiber: Land Brandenburg

Bundesland:

Die Landesstraße 76, kurz L 76, beginnt derzeit auf dem letzten Teilstück der Nutheschnellstraße, da die L 40 am Güterfelder Kreuz mit der Babelsberger Straße nach Südosten in Richtung Güterfelde abbiegt. Die L 76 verläuft anfangs nach Nordosten in den Ortskern von Stahnsdorf hinein, führt von dort in das direkt angrenzende Teltow. In der Ortsmitte Teltow trifft die Straße auf den Ruhlsdorfer Platz, als Knotenpunkt der Landesstraße mit der Verbindung von Berlin-Zehlendorf nach Ruhlsdorf.

Vom Ruhlsdorfer Platz in Teltow wendet sich die Straße ebenfalls südöstlich, und trifft hinter Teltow bei Großbeeren auf die B 101. Schon beim Neubau der B 101 zur autobahnähnlichen Schnellstraße wurde hier ein Kreuz errichtet. Von hier bis zum Abzweig nach Diedersdorf und Birkholz wurde die Strecke bereits vierspurig ausgebaut. Ab Abzweig Diedersdorf/Birkholz verläuft sie zurzeit noch als einfache Landstraße in Form einer brandenburgischen Allee nach Mahlow.

Schnellstraße bei Mahlow

Die Ortsdurchfahrung Mahlow wurde schon in den 1980er-Jahren durch eine vierspurige Umfahrung ersetzt. Dabei wurde eine – zu dieser Zeit stillgelegte – Eisenbahnstrecke unterquert, die vorher ein Staupunkt auf der Strecke Potsdam–Schönefeld (–Ost-Berlin) war. Eine ebensolche plangleiche Kreuzung mit der Eisenbahn wurde vorher schon östlich von Mahlow bei Waßmannsdorf ebenfalls behoben. Die Verbindung der beiden Brücken wurde dabei zu einer Ortsumfahrung (es verblieben 300 m).

Seit Oktober 2008 ist die Verbindung von Mahlow nach Teltow im Bau, der Bauabschnitt zur Umfahrung Mahlow-Dorf, soll bis zum III. Quartal 2013 fertiggestellt sein.

Von dem südlichen Neubau, der die Ortsdurchfahrten der L 76 weitgehend entlasten wird, ist insbesondere das Kreuz L 40n mit der L 77n noch in der Diskussion. Die L 77 führt dabei vom Ortskern Stahnsdorf südlich nach Güterfelde (und weiter zur B 2 südlich von Potsdam), musste jedoch im Zuge des Straßenneubaus ebenfalls verlegt werden. Da die Verbindung zur B 101 erst später fertig wird, besteht starke Unklarheit über den Verkehrsfluss bei Fertigstellung des Stücks um die L 40n / L 77neu.[6][7]


Bundesstraße 96a

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Bundesstraße Bundesstraße 96a number.svg Schönefeld
Mahlow–Schönefeld–Adlergestell
Karte
Übersichtskarte Bundesstraße  Schönefeld
Basisdaten
Betreiber: Bundesrepublik Deutschland

Bundesland:

Der Ausbau des Teilstücks von Mahlow nach Schönefeld erfolgte zur Zeit der DDR auch aufgrund der Problematik der B 96. Diese führt heute wieder von Süden kommend bei Mahlow nach Norden geradeaus in Richtung Stadtmitte Berlins. Zur Zeit der Berliner Mauer war dort jedoch nördlich von Mahlow die Grenze zur Viersektorenstadt Berlin. Daher wurde in der DDR eine neue Trasse ausgewiesen, die heutige Bundesstraße 96a, die bei Mahlow beginnend nach Osten in Richtung Schönefeld abbiegt, und von dort über das Adlergestell im Ost-Berliner Bezirk Treptow in die Berliner Stadtmitte führte, dort im Bogen um den Westteil herum nach Norden durch den Bezirk Pankow bis nach Birkenwerder, wo sie dann wieder auf die normale Trasse der B 96 trifft.

Im Zuge der Planungen für den Ausbau des Flughafens Berlin-Schönefeld zum internationalen Luftdrehkreuz wurden die Planungen auch hier wieder aufgegriffen und überarbeitet. Im Jahre 2002 wurde das Verbindungsstück von der Nordumfahrung von Mahlow zur Brücke mit dem Berliner Eisenbahnaußenring vierspurig ausgebaut. Die Schnellstraße wurde bis Oktober 2007 von der Brücke über Waßmannsdorf bis nach Schönfeld bereits mit jeweils zwei Richtungsfahrbahnen ausgeführt.

Schon seit Anfang der 1990er-Jahre existiert davon ein Stück, das von Waßmannsdorf vierspurig zum Flughafen in Schönefeld führt. Der Ausbau des vierstreifigen Teilstücks läuft exakt entlang der existierenden Trassenführung, die zu DDR-Zeiten angelegt wurde. Ursprünglich wurde das Straßendorf Waßmannsdorf von Süden kommend vollständig durchquert, wobei die Eisenbahn plangleich in der Ortsmitte gekreuzt wurde. Die Brücke über den Berliner Eisenbahnaußenring liegt heute zwei Kilometer westlich vom Waßmannsdorf.

Der Flughafen Berlin-Schönefeld war schon vorher vierspurig über das Stück der B 96a an Ost-Berlin angebunden. Ab dem Dreieck Treptow an der A 117 verlief die Strecke dabei als kreuzungsfrei ausgebaute Kraftfahrstraße weiter, und die Schnellstraße Am Seegraben mündet an deren Ende in das breit ausgebaute Adlergestell, das in die City von Berlin führt.

Ausbau

Die zukünftige Schnellstraße Potsdam–Schönefeld verbindet die schon existierende Nutheschnellstraße mit der schon existierenden Schnellstraße Am Seegraben. Die neuen vierspurigen Stücke von Stahnsdorf nach Schönefeld werden in weiten Teilen nicht auf den alten Trassen der existierenden Landesstraße L 76 gebaut, die im Mittelstück Teltow und Mahlow verbindet. Zum Teil werden die neuen Stücke der verlängerten Nutheschnellstraße L 40 mehrere Kilometer entfernt als Umfahrung südlich der Ortschaften errichtet, die heute durchfahren werden.

Mit der Fertigstellung der A 113 im Mai 2008 ist beabsichtigt, das Adlergestell zurückzubauen. Entsprechende Planungen existieren für den Zeitraum ab 2010. Dies war auch der ursprüngliche Termin für die Eröffnung des neuen Flughafens, der sich allerdings verzögert hat. Der vollständige Ausbau der Schnellstraße Potsdam–Schönefeld wurde ebenfalls für diesen Zeitraum angestrebt. Nach Abschluss der Arbeiten kann die B 96a entwidmet und die durchgebaute Schnellstraße (als verlängerte L 40) neu ausgewiesen werden.

Einzelnachweise

  1. Planfestellungsbeschluss Aktenzeichen 40.10 7173/40.5, Umbau des Güterfelder Ecks zum planfreien Straßenkreuz, MIR Brandenburg, 11. April 2008
  2. Planfestellungsbeschluss Aktenzeichen 409 7173/40.4, Ortsumfahrung Güterfelde, MIR Brandenburg, 22. Februar 2008
  3. Klagen gegen die Ortsumgehung Güterfelde, Gütergotzer Landbote, Nr. 74, September 2008, Hrsg. SPD-Ortsverein Güterfelde
  4. "Baubeginn am Güterfelder Eck", Potsdamer Neueste Nachrichten, 10. September 2009
  5. a b c "Güterfelder Ortsumgehung erst 2014 fertig", Potsdamer Neueste Nachrichten, 26. Mai 2010
  6. Fragezeichen hinter Nordumfahrung, im Archiv Klocksin (Vize des Verkehrsausschusses Brandenburgs), Potsdamer Neueste Nachrichten, 4. August 2005
  7. Neue Landesstraßen als sinnvolle Ergänzung, zur Planfeststellung L 77neu, Archiv Der Tagesspiegel, Potsdam Neueste Nachrichten, 18. November 2006

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