Ringflügler

Ringflügler
Horizontaler Ringflügel, 1913

Ringflügler oder Coleopter sind Flugzeuge mit ringförmiger Tragfläche, also Ringflügeln. Sie wurden bisher nur vereinzelt als Experimental- und Modellflugzeuge (z. B. Turboplan) gebaut.

Ein weiteres Beispiel war der Reisecoleopter Haneton III a. Dies war ein ziviler Senkrechtstarter, welcher zwischen 1952 und 1959 in vier verschiedenen Modellen gebaut und getestet wurde: der unbemannte Prototyp SNECMA C 400 P1 sowie die mit Schleudersitzen für einen Piloten ausgestatteten Modelle P 2, P3 und der sechssitzige SNECMA C. 450-01 Coleoptere. Letzterer stürzte am 25. Juli 1959 bei einem Testflug beim Übergang vom Senkrecht(Vertikal)- zum Waagrecht(Horizontal)-Flug ab; der Pilot konnte sich mit dem Schleudersitz retten:

Hanneton III A sollte durch 2 Gasturbinen von je 600 PS angetrieben werden, eine Höchstgeschwindigkeit von 600 km/h bei einer Reichweite von 2000 km erreichen. Die Passagiere sollten in Schwenksesseln zu dritt hintereinander sitzen. Die Sessel waren so konstruiert, dass die Fluggäste immer senkrecht sitzen, da sich bei Lageveränderung des Coleopters die Kabine um die Sitze drehte. Bei Luftnotfällen sollte Kabine und Ringflugkörper automatisch getrennt werden.[1]

Horizontale Ringflügel haben Tragflächen, die sich sichelförmig bis zum Heckleitwerk erstrecken und so Tragflächen und Höhenleitwerk zu einer Einheit verbinden. Vorteil dieser Konstruktion ist eine größere Stabilität und möglicherweise ein günstigeres Strömungsverhalten. 1953 baute die Flugwissenschaftliche Vereinigung Aachen den Prototyp eines horizontalen Ringflügels als Nurflügel, der jedoch nicht fertiggestellt wurde.

Bei Vertikalen Ringflügeln bilden die Tragflächen eine vorne und hinten offene Röhre, die den Rumpf umschließt. In der „konventionelleren“ Version werden dabei die stark gepfeilten Tragflächen eines Tiefdeckers nach oben zur Oberkante des Seitenleitwerks gebogen, wo sie sich zu einem Oval verbinden - es entsteht eine Art Doppeldecker mit fließenden Übergängen. In der „radikaleren“ Version besteht ein vertikaler Rundflügel aus einer Röhre, die einen längeren Rumpf konzentrisch umgibt. Soweit bekannt, wurde nach diesem Konzept nur ein Prototyp gebaut und erprobt, der düsengetriebene Coléoptère der Firma Snecma, einer der ersten Versuche zum Bau eines Senkrechtstarters.

Einzelnachweise

  1. modellbaubogen.com, Flugzeuge, Historische: Hanneton III A Coleopter (8. Februar 2011)

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Boxwing — Ultraleichtflugzeug Sunny Mit Boxwing (englisch: box wing oder box wing bzw. joint wing) wird eine besondere Tragflächenanordnung bei Flugzeugen bezeichnet. Durch die Verwendung von zwei übereinanderliegenden unterschiedlichen Tragflächenformen,… …   Deutsch Wikipedia

  • Focke Rochen — Der Focke Rochen ist der Name eines Flugzeugtyps, den der Flugzeugbauer Heinrich Focke ab 1944 zu entwickeln begann. Teilweise wird der Entwurf auch Focke Wulf Schnellflugzeug oder Focke Wulf VTOL genannt. Nach Tests im Windkanal meldete Focke… …   Deutsch Wikipedia

  • Ringflügel — Ringflügel, auch Ringflügler oder Coleopter sind Flugzeuge mit ringförmiger Tragfläche. Sie wurden bisher nur vereinzelt als Experimental und Modellflugzeuge (z. B. Turboplan) gebaut. Horizontaler Ringflügel, 1913 Horizontale Ringflügel haben… …   Deutsch Wikipedia

  • SNECMA C.450 — Die SNECMA C.450 Coléoptère war ein Experimentalflugzeug, in welchem zwei unkonventionelle Konzepte vereint wurden: Es handelte sich um einen Heckstarter mit Ringflügel. Wie bei der US amerikanischen Ryan X 13 nutzte man ein Strahltriebwerk,… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”