- Risc PC
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Der Risc PC ist ein auf RISC-Technik basierender Computer der Firma Acorn. Wie sein Vorgänger, der Acorn Archimedes, besitzt er eine ARM-CPU, als Betriebssystem wird RISC OS in Version 3.5 oder neuer verwendet. Der erste Risc PC wurde 1994 mit einem ARM610-Prozessor vorgestellt, der mit 30 MHz getaktet war; ein Jahr später erschien ein Modell mit ARM710 (40 MHz). 1996 war der deutlich schnellere StrongARM-Prozessor (bis zu 287 MHz) für den Risc PC verfügbar.
Inhaltsverzeichnis
Technische Beschreibung
Eine Basisversion des Betriebssystems ist in austauschbaren ROM-Bausteinen gespeichert, so dass der Rechner auch ohne Festplatte gestartet werden kann. Als Arbeitsspeicher wurden die weitverbreiteten EDO-SIMMs verwendet, die sich der Hauptprozessor anders als beim Archimedes nicht mehr mit der Grafikkarte teilen musste[1]. Der Hauptspeicher konnte maximal auf 256 MiB aufgerüstet werden. Das System besitzt zwei Slots für Prozessor-Steckkarten, in einer davon befindet sich der Hauptprozessor des Systems. In den zweiten Steckplatz kann ein weiterer Prozessor eingebaut werden, was es ermöglicht, problemlos auf neuere Prozessoren aufzurüsten und z.B. als Zweit-CPU einen 486 einzusetzen, um diesen als "eingebetteten PC" zu betreiben[1]. Dadurch ist es möglich, DOS oder Windows unter Risc OS auszuführen[2]. Das Gehäuse ist schraubenfrei, modular aufgebaut und sehr leicht zu öffnen.
Technische Basisdaten[3]
Diese Daten sind gleich für alle Modelle.
- Modulares Gehäuse mit proprietärem Netzteil und Monolautsprecher
- IOMD - Input-, Output- und Memorycontroller ASIC
- VIDC20 - Video- & Soundcontroller ASIC
- Betrieb mit und ohne VRAM möglich, ohne VRAM Rückgriff auf Shared Memory-Verfahren
- SVGA (800 × 600) mit 32 Bit
- XGA (1024 × 768) mit 16 Bit
- Sound: 8 Bit logarithmische bzw. 16 Bit lineare Samples
- Open Processor-Architektur (2 Prozessorsteckplätze, davon 1 mit ARM-Karte belegt)
- 2 × 72 Pin SIMM-Sockel für PS/2-/EDO-RAM bis 256 MiByte (2 × 128 MiByte)
- 1 × VRAM-Sockel für ein DIMM-Modul mit 1 bzw. 2 MiByte, experimentell auch mit mehr Speicher
- 2 × ROM-Sockel für RISC OS-ROMs
- 1 × Netzwerkadapter-Sockel für Ethernet- bzw. Econet-Netzwerkkarten
- 240 Byte batteriegestütztes CMOS-RAM für Basiskonfiguration und Echtzeituhr
- DEBI-Erweiterungsbus mit voller DMA-Unterstützung für Slot 0 und 1 (Zählweise anfangend am Motherboard von 0 bis 7)
- DEBI: DMA Extended Bus Interface)
- bis 8 Slots bei 4-Etagen-Backplane
- Sockel für 16 Bit-Soundkarte (bei RiscPC 600 frei, bei späteren Modellen standardmäßig belegt)
- 2 × IDE/ATAPI-Anschluss für bis zu 4 IDE/ATAPI-Laufwerke (Festplatten, CD-ROM, Wechselplatten, Bandlaufwerke)
- 1 × Floppy-Anschluss
- Beim Floppyanschluss gab es 2 unterschiedliche Modelle für den Risc PC 600, die sich darin unterschieden, dass beim einen Modell nur 1 Laufwerk unterstützt wird, beim anderen hingegen 2
- Anbindung von 3.5"- und/oder 5.25"-Diskettenlaufwerken (SD und HD)
- 3.5"-Formate: 1.6MB (ADFS), 1.8MB (ADFS Extended), 1.44MB (FAT), 800kB (ADFS), 720kB (FAT, ATARI)
- Alle Anschlüsse auf der Rückseite
- PS/2-Tastaturanschluss
- Logitech Mousebus-Mausanschluss (mechanische 3-Tastenmaus mitgeliefert)
- 1 × Parallelport, bidirektional
- 1 × serieller Port, 115200 Bit/s
- 1 × 3.5mm Stereo-Klinkenstecker Audio Out
- 1 × VGA-15 Pol-Anschluss
- Externe Anschlüsse aller Erweiterungen werden nach hinten aus dem Gehäuse geführt
Modelle[2]
Modell Risc PC 600 Risc PC 700 Risc PC SA Markteinführung 1994 1995 1997 Prozessor Arm 610 Arm 710 Strong Arm Risc OS 3.5 3.6 3.7 Nachfolger
Der offizielle Risc-PC-Nachfolger Phoebe oder auch Risc PC-2[1] wurde von Acorn nie fertiggestellt. Im Jahre 2000 erschien der Kinetic Risc PC mit StrongARM, RISC OS 4 und Speicher auf der CPU-Karte. Dieser wurde nach dem Ende von Acorn von Castle Technology Ltd., einem Anbieter von Zusatzhardware für die Acorn-Geräte, weiter gebaut und vertrieben. Castle Technology Ltd. hat später einen eigenen Nachfolger des Risc-PC auf Basis des X-Scale-Prozessors herausgebracht, den IYONIX pc.
Einzelnachweise
- ↑ a b c http://www.old-computers.com/museum/computer.asp?c=1015&st=1
- ↑ a b http://acorn.chriswhy.co.uk/Computers/RiscPCComputers.html
- ↑ Technical Reference Manual, Issue 1 September 1994, Acorn Computers Ltd.
Weblinks
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