- Halbleiterspeicher
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Halbleiterspeicher ist ein Datenspeicher, der aus einem Halbleiter besteht.
In und auf einem Halbleiterkristall werden mikroelektronische Speicherstrukturen realisiert, sodass ein Speicherchip (siehe auch Die (Halbleitertechnik)) entsteht. Die Chips werden zu integrierten Schaltkreisen komplettiert oder auch unverkappt weiterverarbeitet.
Die Daten werden in Form von binären elektronischen Schaltzuständen in den integrierten Schaltungen gespeichert. Vorgänger waren die magnetisch arbeitenden Kernspeicher, die erst in den frühen 1970er Jahren von den Halbleiterspeichern abgelöst wurden. Neuere Entwicklungen[1] streben an, das magnetische Speicherprinzip mikroelektronisch zu hochdichten, nicht flüchtigen Speichern zu kombinieren (MRAM).
Inhaltsverzeichnis
Speicherzelle
Beschreibung
Eine Speicherzelle ist die physikalische Realisierung der kleinsten Einheit eines Speichers von logischen Zuständen. Der Begriff bezeichnet je nach Kontext entweder die Realisierung der kleinstmöglichen Einheit, dem 1-Bit-Speicherelement, oder die Realisierung der kleinsten adressierbaren, das heißt bei einem Zugriff les- bzw. schreibbaren, Einheit, einem sogenannten Wort oder Datenwort, das aus n Bit besteht (n ≥ 1).
Personal Computer arbeiten heutzutage mit einer Wortlänge (auch „Wortbreite“ genannt) von 32 oder 64 Bit. Früher, zum Beispiel bei den ersten Taschenrechnern, waren Speicherzellen 4 Bit (ein Halbbyte bzw. Nibble) groß. Die ersten PCs dagegen hatten 8 Bit breite Speicherzellen. Für einfache Steuerungen (siehe: Mikrocontroller) werden auch heute noch 8 Bit verwendet.
Bei früheren Computern waren auch Wortbreiten von 6 oder 7 Bit gebräuchlich, da man mit 64 bzw. 128 speicherbaren Zeichen eine alphanumerische Bearbeitung durchführen konnte. Diese Speicher waren jedoch noch nicht als Halbleiterspeicher ausgeführt. Die Hollerith-Lochkarte hatte eine Wortbreite von 12 Bit.
Eingeteilt werden die Speicherzellen in flüchtige und nichtflüchtige Speicherzellen. In nichtflüchtigen Speicherzellen bleibt die Information auf Dauer erhalten, auch wenn die Stromversorgung unterbrochen wird. Bei flüchtigen Speicherzellen geht die Information in solch einem Fall verloren.
Realisierung in Halbleitertechnologie
Das 1-Bit-Speicherelement ist mittels weniger Transistoren und Kondensatoren realisierbar. Bei analogen Speicherzellen ist das elementare Speicherbauteil der Kondensator, und bei digitalen Speicherzellen werden ein (1-T-DRAM) oder mehrere Transistoren benötigt wie z. B. bei statischem RAM oder bei rückgekoppelten Transistoren, den sogenannten Flipflops.
Wahlfreier Zugriff
Speicherzellen werden in einer 2R×2C-Matrix angeordnet. Über Wortleitungen und Bitleitungen werden die Speicherzellen adressiert und beschrieben bzw. ausgelesen. Hierzu sind ein Reihen- und ein Spaltendekodierer notwendig. Dadurch ist ein direkter Zugriff auf beliebige Speicherzellen (wahlfreier Zugriff) möglich. Daher wird diese Anordnung als Random Access Memory (RAM) bezeichnet.
Sequentieller Zugriff
Hier erfolgt die Adressierung über Befehle, ähnlich wie bei Festplatten. Die Bauformen CompactFlash (CF) und PCMCIA verwenden z. B. den bei Festplatten bewährten ATA/ATAPI-Befehlssatz.
Diese Adressierungsart benötigt weniger Kontaktierungsflächen auf dem Chip, dadurch ist ihre Herstellung preisgünstiger.
Siehe auch: Speicherkarte, sequentieller Zugriff
Halbleiterspeichertypen
Stammbaum der Halbleiterspeicher - Tabellenspeicher
- Flüchtige Speicher (RAM)
- SRAM
- DRAM
- Asynchrones DRAM
- Synchrones DRAM (SDRAM)
- Standardisiertes SDRAM
- SDR-SDRAM
- DDR-SDRAM
- QDR-SDRAM (DDR2-SDRAM)
- ODR-SDRAM (DDR3-SDRAM)
- GDDR-SDRAM
- Nicht standardisiertes SDRAM
- Embedded DRAM
- Customized DRAM
- Cache DRAM (CDRAM)
- Enhanced DRAM (ESDRAM)
- Virtual Channel DRAM (VC DRAM)
- Reduced Latency DRAM (RLDRAM)
- DRAM mit niedriger Leistung
- Mobile RAM
- COSMO-RAM
- Pseudo Static RAM (PSRAM)
- Cellular RAM
- Protokollbasierte DRAM
- Standardisiertes SDRAM
- Nichtflüchtige Speicher
- Ausgereiftes Material
- ROM
- MROM12
- Programmable Read-Only Memory (PROM)
- One Time Programmable ROM (OTP)
- Erasable Programmable ROM (EPROM)
- Flash
- ROM
- Innovatives Material
- Ferroelectric RAM (FRAM, FeRAM)
- Magnetoresistive RAM (MRAM)
- Phase Change Memory (PCM)
- Phase-change RAM (PCRAM)
- Chalcogenide RAM (C-RAM)
- Ovonic Unified Memory (OUM)
- Programmable Metallization Cell (PMC)
- Organic RAM (ORAM)
- Conductive Bridge RAM (CBRAM)
- Nanotube RAM (NRAM)
- Racetrack-Speicher (engl. Racetrack memory)
- Memristor
- Ausgereiftes Material
- Flüchtige Speicher (RAM)
1 Ein PLE entspricht einem MROM und umgekehrt2 Mikrocontroller mit MROM werden immer noch (Stand Ende 2008) in großen Stückzahlen hergestellt.Bedeutung der wichtigsten Abkürzungen Abkürzung Bedeutung RAM Random Access Memory ROM Read-Only Memory SRAM Statischer RAM DRAM Dynamischer RAM PRAM Phase-change RAM MRAM Magnetoresistives RAM M… Masken-programmiert P… Programmierbar EP… Lösch- und programmierbar EEP… Elektrisch lösch- und programmierbar SD Synchronous Dynamic (RAM) DDR Double Data Rate (RAM) QDR Quad Data Rate (RAM) ODR Octo Data Rate (RAM) GDDR Graphics DDR (RAM) RDRAM Rambus DRAM ZBT SRAM Zero Bus Turnaround SRAM in Produktion Produktion eingestellt in Entwicklung Umsatzzahlen
Einen Überblick über die unterschiedlichen Speichertypen gibt die folgende Tabelle (die angegebenen Umsatzzahlen beziehen sich auf das Jahr 2005 und sind dem Elektronik Scout 2006 entnommen; SRAM steht nicht für in Prozessoren enthaltene SRAMs.):
Umsatzzahlen von Halbleiterspeicherbaulementen im Jahr 2005 (Quelle:Elektronik Scout 2006) Speichertechnologie Umsatz Flüchtige Speicher (RAM) Statisches RAM (SRAM) 2 Mrd. $ Dynamisches RAM (DRAM) 27 Mrd. $ Nichtflüchtige Speicher Ausgereiftes Material Nur-Lese-Speicher (ROM) 2 Mrd. $ Flash NAND 8 Mrd. $ NOR 9 Mrd. $ Innovatives Material 0,01 Mrd. $ Gesamtumsatz 48 Mrd. $ Hersteller
- Corsair
- Crucial
- Cypress Semiconductor
- Elpida Memory (Joint-Venture von NEC und Hitachi)
- Hewlett-Packard
- Hitachi
- Hynix (früher Hyundai Electronics)
- IBM
- Infineon
- Kingston Technology
- Micron Technology
- Mitsubishi
- NXP Semiconductors (früher Philips)
- OCZ Technology
- Samsung Electronics
- Toshiba
Weblinks
- Jürgen Plate: Einführung Datenverarbeitungssysteme – 7. Speicherwerk (Arbeitsspeicher). FH München.
- Interaktive CMOS 6T SRAM CELL
Einzelnachweise
- ↑ Fortschritte in der MRAM Technologie. itse-wissen.de. Abgerufen 30. September 2010.
Kategorien:- Halbleiterbauelement
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