Ritterschlacht von Göllheim

Ritterschlacht von Göllheim
Historisierende Darstellung des Todes Adolfs von Nassau. Gemälde von Meister Simon, Koblenz, 1829

Die Schlacht von Göllheim fand am 2. Juli 1298 bei der nordpfälzischen Gemeinde Göllheim zwischen den Truppen des habsburgischen Herzogs Albrecht von Österreich und des römisch-deutschen Königs Adolf von Nassau statt. Ursächlich war die Wahl Albrechts zum Gegenkönig von Adolf, der bei der Schlacht sein Leben verlor.

Inhaltsverzeichnis

Vorgeschichte

Adolf von Nassau war 1292 an Stelle des eigentlich vorgesehenen Albrecht zum König gewählt worden. 1298 wurde er von den Kurfürsten fallengelassen und im Juni für abgesetzt erklärt; zugleich bestimmten sie Albrecht zum Gegenkönig.

Albrecht hatte zuvor der Aufforderung des Erzbischofs von Mainz Folge geleistet, an den Rhein zu ziehen und gegen Adolf anzutreten. Dieser setzte Albrechts Truppen ein eigenes Heer entgegen. Im Vorfeld der Entscheidungsschlacht manövrierte Albrecht die Truppen Adolfs bei Ulm und Breisach aus und stieß in die Gegend von Mainz vor. Die Truppen Albrechts, die aus den habsburgischen Territorien, Ungarn und der Schweiz stammten, lagerten bei Alzey und schlossen die dortige Burg ein, aus der später das Alzeyer Schloss hervorging. Hier erreichte Albrecht am 23. Juni 1298 die Nachricht von der Absetzung Adolfs. Dessen Streitkräfte, bestehend aus Kontingenten aus dem Taunusgebiet, wo Adolf herstammte, der Pfalzgrafschaft, Franken, Niederbayern, dem Elsass und St. Gallen, rückten aus dem Wormser Raum an, um die Burg Alzey zu entsetzen.

Verlauf

Albrecht wich dem Kampf zunächst aus, stellte dann aber am 2. Juli 1298 seine Truppen in einer taktisch günstigen Position auf dem Hasenbühl bei Göllheim auf. Der kleine Ort liegt 20 km südlich von Alzey in der Nordpfalz zwischen Kaiserslautern und Worms, nahe dem Massiv des Donnersberges.

Der genaue Verlauf der Schlacht, die in drei Treffen ausgetragen wurde, ist nicht bekannt. Adolf soll ungestüm angegriffen haben und wurde, vielleicht vom Raugrafen Georg, im Laufe der Schlacht erschlagen. Daraufhin wandte sich sein Heer zur Flucht und löste sich auf.

Folgen

Das Ergebnis der Schlacht wurde allgemein als Gottesurteil aufgefasst. Dennoch bestand Albrecht auf einer zweiten förmlichen Wahl, die am 27. Juli 1298 in Frankfurt stattfand. So ging das Königtum wieder auf die Habsburger über. Allerdings bestanden die Interessenkonflikte zwischen den Kurfürsten und dem jeweiligen König weiter.

Die Witwe Adolfs, Imagina, ließ später auf dem Schlachtfeld ein frühgotisches Kreuz errichten, das sogenannte Königskreuz, das noch heute erhalten ist.

Literatur

Literatur auf Wikimedia Commons

  • Johann Geissel; Schlacht am Hasenbühl 1835
  • Hektor Wilhelm von Günderode; Geschichte des Römischen Königs Adolphs nach denen Urkunden und gleichzeitigen Geschichtsschreibern; 1779

Weblinks


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