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Avia S.199
Avia S.199 der israelischen LuftwaffeTyp: Jagdflugzeug Entwurfsland: Tschechoslowakei Hersteller: Avia Erstflug: 25. April 1947 Indienststellung: 1948 Produktionszeit: 1947–1951 Stückzahl: ≈500 Die Avia S.99 und Avia S.199 waren tschechoslowakische Jagdflugzeuge aus den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg. Wie das Ursprungsmuster Messerschmitt Bf 109 waren sie freitragender Tiefdecker in Ganzmetallbauweise, nur die Ruder waren mit Leinen bespannt.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Nach dem Zweiten Weltkrieg stellte sich die Frage nach einem Jagdflugzeug, mit dem die neu entstandenen tschechoslowakischen Luftstreitkräfte schnellstens ausgerüstet werden konnten. Man entschied sich schließlich dafür, Partien von Zellen der Bf 109 G, die aus der Kriegsproduktion im Objekt Diana auf ČSR-Gebiet zurückgeblieben waren, zu verwenden. Im Werk Avia wurde eine kleine Serie unter Nutzung von Teilen der Bf 109 G-10 unter der Bezeichnung C.10 fertiggestellt. Im August 1947 erfolgte die Vergabe neuer Typnummern, die C.10 wurde nun als S.99 bezeichnet.
Da der verwendete DB-605-Motor sehr störanfällig war und aufgrund einer Explosion im Motorenlager bei Ústí nad Labem (ehemals Aussig an der Elbe) als Triebwerk ausfiel, entschloss man sich, den noch in größeren Mengen vorhandenen Motor Junkers Jumo 211 F einzubauen. Dies erforderte etliche Anpassungsarbeiten, unter anderem musste der Laderlufteinlass auf die rechte Flugzeugseite verlegt und die Synchronisierung der durch den Propellerkreis feuernden Maschinengewehre für den breiteren Propeller adaptiert werden. Da der Jumo 211 nicht für den Einsatz einer Motorkanone geeignet war, entfiel diese. Als Ersatz für die verlorene Feuerkraft wurden zwei 20-mm-Kanonen MG 151/20 unter den Flügeln angebaut – der von der Bf 109G bekannte Rüstsatz VI. Die so entstandene C.210 absolvierte ihren Erstflug am 25. April 1947. Im Februar 1948 begann die Indienststellung unter der Bezeichnung S.199 und bis Ende 1951 wurden etwa 500 Flugzeuge hergestellt. Das Flugzeug wurde von Anfang an als Übergangslösung angesehen und deshalb bis Mitte der 1950er-Jahre außer Dienst gestellt.
Von den Piloten wegen ihrer schwierigen Start- und Landeeigenschaften Mezek (Maulesel) genannt, flog die S.199 bei allen Staffeln der tschechoslowakischen Fliegertruppe sowie bei den Polizeifliegerkräften (SNB). Somit war sie das meistverbreitete Kolbenmotorjagdflugzeug in den Luftstreitkräften der ČSR. 25 Maschinen wurden nach Israel exportiert, der Preis für eine ausgerüstete Maschine betrug 190.000 Dollar.[1] Die erste Gruppe der künftigen Piloten der israelischen Luftwaffe erhielt ihre Ausbildung von Anfang Mai bis Ende Juli 1948 auf dem Flugplatz Planá. Zu ihnen gehörte unter anderem auch der spätere israelische Präsident Ezer Weizman. Zwei weitere Gruppen (zuerst 32, dann 16 Mann) erhielten ihre Ausbildung bei der Pilotenschule III in Olomouc (ehemals Olmütz).
Von 1949 bis 1950 entstand die zweisitzige Trainingsversion CS.199.
Technische Daten
Avia S.199 Kenngröße Daten Länge 8,94 m Flügelspannweite 9,92 m Flügelfläche 16,50 m² Triebwerk ein Junkers Jumo 211F (Startleistung 986 kW/1340 PS) Leermasse 2860 kg maximale Startmasse 3736 kg Höchstgeschwindigkeit in Bodennähe 440 km/h
in 6000 m Höhe 589 km/hLandegeschwindigkeit 190 km/h maximale Steigleistung 13,7 m/s in Bodennähe Gipfelhöhe 9500 m Einsatzreichweite 850 km Bewaffnung zwei 20-mm-MK
zwei 13,1-mm-MGSiehe auch
Weblinks
Commons: Avia S-199 – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ Amitzur Ilan: The Origin of the Arab-Israeli Arms Race. Arms, Embargo, Military Power and Decision in the 1948 Palestine War. University Press, New York 1996, S. 169.
Kategorie:- Militärischer Flugzeugtyp
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