- Aviatik C.I
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Die Aviatik C -Typen – nicht zu verwechseln mit den späteren den C-Typen der Österreichischen Aviatik - waren Militärflugzeuge der deutschen Fliegertruppe im Ersten Weltkrieg. Besondere Bedeutung hatte der Aviatik C.I, da er auf deutscher Seite als erster mit MG bewaffneter Kampfzweisitzer mit Zugpropeller im Gefecht zum Einsatz kam.
Inhaltsverzeichnis
Entwicklung
Als ab Oktober 1914 an der Westfront immer mehr deutsche Flugzeuge von mit MG bewaffneten Gegnern angegriffen wurden und Anfang 1915 das MG nahezu standardmäßig zur Bewaffnung alliierter Maschinen gehörte, forderten die deutschen Feldflieger dringend auch die Bewaffnung ihrer eigenen Flugzeuge.
Das erste entsprechend bewaffnete Flugzeug war der Aviatik C.I (Werksbezeichnung P.25), vom Boden aus leicht erkennbar an dem für die Aviatiks typischen herzförmigen Höhensteuer. Sein Hersteller, die Aviatik Automobil- und Flugapparatefabrik, hatte dazu lediglich den bereits seit 1914 an der Front eingesetzten unbewaffneten „Kavalleriedoppeldecker“ Aviatik B.I Aufklärungseinsätze leicht modifiziert: Dessen Kühler wurde verändert und von den Rumpfseiten unter den Oberflügel verlegt, um Platz für das bewegliche Beobachter-MG zu schaffen.
In der Version C.Ia war der Beobachter und MG-Schütze (im Fliegerjargon: „Franz“[1]) wie bei den B-Typen noch vor dem Flugzeugführer (im Fliegerjargon: „Emil“) platziert, was die Handhabung des MGs zwischen Tragflächen, Streben und Spanndrähten erheblich erschwerte. Bei der C.Ib tauschten „Franz“ und „Emil“ die Plätze; der Flugzeugführer wurde in das vordere, der Beobachter in das hintere Cockpit platziert. Diese Anordnung wurde zum Standard aller bewaffneter Zweisitzer.
An der Produktion der Aviatik C.I waren auch die Hannoversche Waggonfabrik (Hawa) beteiligt, die allein 146 Flugzeuge dieses Typs in Lizenz fertigte.
Die als Übergangslösung gedachte C.I wurde 1915 zur C.II mit stärkerem Motor und 1915/16 zur C.III mit zweitem MG für den Piloten weiterentwickelt; beide Maschinen wurden in größerer Stückzahl gebaut.
Über einen C.IV ist nichts bekannt. 1916 folgte der Aviatik C.V mit 180 PS Argus-Motor. Der noch stärkere C.VI war ein Lizenznachbau des DFW C.V.
1917 folgte der C.VIII, wieder mit 160 PS Mercedes D.III-Motor und 1918 schließlich der C.IX mit 200 PS Benz.
Einsatz
Über den Einsatz der Aviatik C-Typen ist wenig bekannt. Sie waren jedoch als Aufklärungs- und Beobachtungsflugzeuge, aber auch als Bomber an allen Fronten im Einsatz.
Ein Aviatik-Zweisitzer fiel in russische Hände und diente 1916 als Vorbild der russischen Anatra D-Zweisitzer. Eine weitere wurde von belgischen Truppen 1916 durch Treffer zur Landung gezwungen; diese Aviatik C.I mit der Seriennummer C 227/16 ist heute im Musée Royal de l’Armee in Brüssel ausgestellt und die einzige erhaltene Maschine dieses Typs.
Technische Daten Aviatik C.I-III
Kenngröße C.I C.II C.III Einsatz; 1915 1915-16 1916 Länge: 7,93 m 6,95 m 8,08 m Flügelspannweite: 12,50 m 11,80 m 11,80 m Höhe: 2,95 m 2,95 m 2,95 m Flügelfläche: 43,0 m² 35,0 m² 35,0 m² Leermasse: 750 kg 980 kg Startmasse: 1.242 kg 1.340 kg wassergekühlter Reihenmotor: Benz Bz.III, 160 PS[2] Benz Bz.IV, 220 PS Mercedes D.III, 160 PS Höchstgeschwindigkeit: 142 km/h[3] 155 km/h 160 km/h Steigzeit: auf 1.000 m: 12 min 7 min Steigzeit auf 2.000 m: 21 min Steigzeit auf 3.000 m: 25 min Steigzeit auf 3.500 m: 55 min Steigzeit auf 4.500 m: 55 min praktische Gipfelhöhe: 3.500 m 4.500 m Reichweite: 450 km 480 km maximale Flugdauer: 3 h Bewaffnung (MG): 1 [4] 1 2[5] Besatzung: 2 2 2 Quellen
Einzelnachweise/Anmerkungen
- ↑ vgl. den Fliegerbegriff „verfranzen“ für sich verorientieren
- ↑ von Hawa gebaute C.I wurden mit dem ebenfalls 160 PS starkem Mercedes D.III Motor ausgerüstet
- ↑ Aviatik C.I (Hawa) 140 km/h
- ↑ 7,92mm Parabellum
- ↑ ein weiteres, fest eingebautes synchronisiertes LMG08/15 für den Flugzeugführer
Literatur
- Angelucci, Enzo; Matricardi, Paolo: Flugzeuge von den Anfängen bis zum Ersten Weltkrieg, Wiesbaden 1976, ISBN 3-8068-0391-9
- Kens, Karlheinz; Müller, Hanns: Die Flugzeuge des Ersten Weltkriegs 1914-1918, München 1973, ISBN 3-453-00404-3
- Kroschel, Günter; Stützer, Helmut: Die deutschen Militärflugzeuge 1910-1918, Wilhelmshaven 1977
- Nowarra, Heinz: Die Entwicklung der Flugzeuge 1914-18, München 1959
- Pawlas, Karl: Deutsche Flugzeuge 1914–1918, Nürnberg 1976, Seiten 63-65, ISBN 3-88088-209-6
- Sharpe, Michael: Doppeldecker, Dreifachdecker & Wasserflugzeuge, Gondrom, Bindlach 2001, ISBN 3-8112-1872-7
Weblinks
Siehe auch:
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